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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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34 35VON DER UNFALLHEILKUNDE ZUR ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIEDER VERLETZTE IM MITTELPUNKTBerufsbegleitende Fort- und bis zu einem gewissen Grade auch Weiterbildungwar bis in die Mitte der 80er Jahre unangefochten die Domäne desBerufsverbandes der <strong>Deutsche</strong>n Chirurgen (BDC) und der <strong>Deutsche</strong>nArbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (DAO) mit ihren Kursen inFreiburg und Bochum und später entwickelten Formaten für Fortgeschritteneund spezielle Verfahren wie Wirbelsäulen-, Kinder-, Fuß- und Handchirurgie.Mit der Jahrtausendwende wurden systematische Kurse z. B. zuSchwerverletztenversorgung-Schockraummangement von der Akademie derUnfallchirurgen – AUC – im Rahmen eines Lizenzvertrages mit dem in denUSA und inzwischen weltweit verbreiteten Kursformat ATLS angeboten.Über die Sektionen und Arbeitsgemeinschaften der DGU wurden klinischeSammel-Studien zur Überprüfung bestimmter Therapiekonzepte im 1993gegründeten TraumaRegister DGU auch zu Fragen der präklinischen und klinischenAkutversorgung von Schwerverletzten wie zur Finanzierung dieserPatientengruppen durchgeführt. Patientenorientierte Grundlagenforschungdiente der Weiterentwicklung von neuen Implantaten, verbesserten Methodenin der Sehnen-Bandchirurgie, der Beherrschung des Schock- und Infektgeschehens,der Knochenbruchheilung unter verschiedenen Ausgangslagenund zunehmend, auch unter Verwendung von Methoden der Zellbiologie, derSuche nach geeigneten Knochenersatzmaterialien und in vitro-Züchtung vonGewebe, insbesondere des Knorpelgewebes. <strong>Das</strong> „Netzwerk Experimentelle<strong>Unfallchirurgie</strong>“ – NEU – wurde <strong>als</strong> Kommunikationsplattform und zumAustausch spezieller Methoden Ende der 1990er Jahre vom Wissenschaftsausschusseingerichtet und umfasst jetzt 11 an universitären Einrichtungentätige Forschungsstätten.Seit 1973 wurden die Jahrestagungen der DGU in Berlin durchgeführt.Sie entwickelten sich zunehmend zu dem Kongress der <strong>Unfallchirurgie</strong> inEuropa mit zuletzt 4.500 Besuchern, ehe 2003 nach Änderung der Musterweiterbildungsordnung– Errichtung des Gebietes Chirurgie mit 7 Facharztkompetenzen,darunter das Fach „Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong>“ mitdarauf aufbauenden Zusatzweiterbildungsqualifikationen wie „Spezielle<strong>Unfallchirurgie</strong>“ – der erste teilweise überlappende Kongress mit demKongress der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> für Orthopädie und OrthopädischeChirurgie zusammen mit dem Berufsverband der Fachärzte für Orthopädiestattfand. Ab 2005 wurde ein gemeinsamer Kongress durchgeführt undfindet seitdem jährlich unter dem Namen „<strong>Deutsche</strong>r Kongress für Orthopädieund <strong>Unfallchirurgie</strong>“ – DKOU – in Berlin statt, getragen von den beidenFachgesellschaften DGOOC und DGU sowie dem Berufsverband Orthopädieund <strong>Unfallchirurgie</strong> (BVOU) mit im Jahre 2009 über 10.000 Teilnehmern.Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Unfallheilkunde wurde zur <strong>Deutsche</strong>n<strong>Gesellschaft</strong> für <strong>Unfallchirurgie</strong>. Zwei traditionsreiche Disziplinen werdenzum gemeinsamen Fach Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong>Die nicht offizielle Fachbenennung „Unfallheilkunde“ hatte neben dem ätiologischenBezug noch einen weiteren, schon historischen Grund: Die 1832gegründete „<strong>Gesellschaft</strong> <strong>Deutsche</strong>r Naturforscher und Ärzte“ hatte inihrer Sektion Unfallheilkunde Chirurgen und Gerichtsmediziner zusammengefasst,indem nach den Umständen des Unfalles und der jeweiligenVerletzung auch deren dauernde Folgen und forensische Konsequenzenfestzustellen waren. In der Folge der anfangs des 20. Jahrhunderts durchdie Entwicklungen in der Medizin und Chirurgie, aber auch der zunehmendenIndustrialisierung mit einem dramatischen Anstieg der Zahl von Unfallverletztennachkommend, wurde zum Austausch wissenschaftlicher undklinischer Erfahrungen in der Behandlung von Unfallverletzten am 23. September1922 unter dem Vorsitz von Hans Liniger (1863–1933) (Abb. 7) inLeipzig die „<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Unfallheilkunde, Versicherungs- undVersorgungsmedizin“ gegründet. Chirurgen, aber auch Versicherungsärzte,Orthopäden, Gerichtsmediziner, Röntgenologen und Internisten warenihre Gründungsmitglieder. Ziele waren nicht nur wissenschaftliche Fragen,insbesondere „Erfahrungen über die schädigenden Wirkungen mechanischer,chemischer, bakterieller und psychischer Einflüsse auf Körper undGeist des Menschen zu sammeln, sie kritisch zu bearbeiten und nach gemeingültigenRichtlinien für die Beurteilung und Behandlung zu suchen“,sondern auch Stellung zu nehmen zu Mängeln der Gesundheitsvorsorge,

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