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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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204 205VON DER HEISSLUFTBEHANDLUNG ZUR KOMPLEXEN FRÜHREHABILITATIONAbb. 5 / Die Möglichkeiten der Messung objektiver klinisch-funktioneller Parameter, wie die dynamische Kraftmessung einzelnerMuskelgruppen mit dem Biodex-Gerät (a) oder die Ermittlung der Latenzzeit der Peronealmuskulatur nach Eigenrefl extrainingauf einer Kippplattform (b), müssen mit patientenorientierten Ergebnisparametern ergänzt werden, um das globaleRehabilitationsergebnis einschätzen zu können / Foto: Th. Albrecht, DGPh, DresdenUnfallversicherung die größten Anstrengungen unternommen hat, dieRehabilitation von Unfallverletzten gerade in Bezug auf die Begleit- undNachbehandlung zu verbessern. Sie ist <strong>als</strong> einzige a priori nicht nur für dieBehandlungskosten von Unfallverletzungen, sondern auch für die Folgenletzterer, die Unfallrenten zuständig. So wurden unterschiedliche Behandlungsformenetabliert und der Kreis der am Patienten Tätigen erweitert.Neben der Entwicklung komplexer Rehabilitationsverfahren wie EAP, BGSW,KSR, MBO, bei denen es sich um abgestufte Verfahren handelt, ist es inAbhängigkeit von den funktionellen Problemen möglich geworden, die Intensitätder Behandlung durch Steigerung oder Rückführung anzupassendurch ambulante oder stationäre Leistungen zu balancieren und zusätzlicheinen arbeitsplatzspezifischen Ansatz zu berücksichtigen. Die arbeitsplatzorientierteRehabilitation ist <strong>als</strong> Ausdruck eines erhöhten Qualitätsanspruchsan die Rehabilitation zu sehen, die praxisnah und leistungsorientiert amVerletzten stattfindet. Nachdem gerade in der gesetzlichen UnfallversicherungAnstrengungen unternommen wurden, die „Qualität“ der Rehabilitationsmaßnahmenzu verbessern und effizienter zu machen unddie Rehabilitationsergebnisse zu messen, wurde auch erkennbar, dassdie alleinige klinische Beurteilung des Behandlungsergebnisses demGesamtanspruch der modernen Rehabilitation mit dem Endziel einergesundheitsbezogenen Lebensqualität nicht mehr gerecht wurde,unabhängig auch von der wiederkehrend beobachteten Diskrepanz,die zwischen dem objektiv klinisch messbaren Behandlungsergebnisund der Wahrnehmung durch den Patienten bestand. Dieses Phänomenist in leichter Abwandlung auch aus dem anglo-amerikanischen Schrifttumbekannt, in welchem empfohlen wird, Patienten mit einem Kompensationsanspruchgegenüber einem Versicherungsträger aus Studienzu Rehabilitationsergebnissen herauszunehmen, weil auch dieser Sachverhaltdie Ergebnisse in eine f<strong>als</strong>che Richtung lenken kann.Aus all dem Gesagten folgt, dass eine Messung des REHA-Ergebnissesdurchaus nicht so einfach ist, wie wir dies in der <strong>Unfallchirurgie</strong> lange glaubten.So hat in den letzten Jahren auch in der unfallchirurgischen Rehabilibedarfes aber auf Grund der vielfältigen und komplexen Probleme bei dieserVerletztengruppe möglichst homogener Messinstrumente und Messverfahren,die zu entwickeln sind. Eine zweite große Gruppe stellt die größerwerdende Zahl älterer Menschen mit den typischen Altersverletzungen dar.Wenn man auch hier die gesundheitsbezogene Lebensqualität <strong>als</strong> Ergebniskriterium(Outcome) heranziehen möchte, so scheint es in diesem Fallauf Grund der vorhandenen Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) sinnvoll,krankheits- und körperregionenspezifische Messverfahren zusammen anzuwenden.Die Kostenträger <strong>als</strong> Akteure und die Diversifizierung der VerfahrenDer Druck zur Kostenersparnis ist bei allen Sozialversicherungsträgerngegeben. Veränderungen ergaben sich v. a. durch die Neuorientierung amG-DRG-System. Die Vergütung in Fallpauschalen sollte zu einer Reduzierungder stationären Aufenthaltsdauer in der Akutrehabilitationsphase führen.Es gibt derzeit keine verlässlichen Daten, die belegen, dass die Verletztenmit geringerer Belastbarkeit und geringerer Eigenständigkeit in denpoststationären Behandlungsverlauf entlassen werden. Genauso wenig gibtes bestätigte Daten darüber, dass sich einer kürzeren Akutphasenzeitlängere Rehabilitationsphasen anschließen.Es verwundert nicht, dass von den Sozialversicherungen die gesetzliche

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