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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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286 287AUSBLICKEUnfallchirurgen“ bzw. „Speziellen orthopädischen Chirurgen“ könnten jedochweitere spezialisierende Bezeichnungen anknüpfen (z.B. Wirbelsäulen-,Becken-, Tumor-, Schulter-, Fuß-, Kniechirurgie etc.). Eine Gefahr für dieflächendeckende kompetente Versorgung, insbesondere der Notfallversorgung,liegt darin, dass in Zukunft nur wenige Kollegen/-Innen eine breitereAusbildung in der <strong>Unfallchirurgie</strong> bzw. Orthopädie, <strong>als</strong>o die Weiterbildungzur Speziellen <strong>Unfallchirurgie</strong> resp. Speziellen orthopädischen Chirurgieabsolvieren würden, da es attraktiver scheint, sich direkt nach dem „Facharztfür Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong>“ zu superspezialisieren! So würdenaller Voraussicht nach attraktive und lukrative Bereiche (z.B. Knie, Schulter,Endoprothetik) einen großen Zustrom erleben, während weniger begehrteGebiete einen Mangel an Nachwuchs erleiden könnten, z.B. Becken, Wirbelsäuleund natürlich auch die eigentlichen Zusatzweiterbildungen „Spezielle<strong>Unfallchirurgie</strong>“ / „Spezielle orthopädische Chirurgie“.In diesem Kontext sind auch die europäische Entwicklung und deutsche Strömungenhinsichtlich der Rettungsstellen bzw. Notaufnahmen zu sehen sowieeine Auseinandersetzung mit dem Thema der interdisziplinären Notaufnahmenund der damit erstrebten Schaffung einer eigenen Facharztweiterbildungfür die Notaufnahme / innerklinische Notfallmedizin erforderlich, wiewir dieses gemeinsam mit verschiedenen medizinischen Fachgesellschaftendurch unser „Positionspapier zur zentralen interdisziplinären Notaufnahme2010“ angestoßen haben. Auf europäischer Ebene wurde hierzu bereits einCurriculum entwickelt. Einige Verbände in Deutschland fordern mit Hinweisauf die Verbesserung der Qualität der Versorgung dieses zu übernehmen.Wichtig bei dieser Thematik ist, dass nicht nur die Versorgungsstrukturenin den europäischen Ländern, sondern auch die Inhalte der einzelnen Weiterbildungsgängesehr unterschiedlich sind. Nicht alles bleibt bei näheremBetrachten so glänzend und sinnvoll, wie es auf den ersten Blick erscheint!Nichtärztliche Tätigkeiten – Neue Medizinische BerufeVor dem Hintergrund des zunehmenden Kostendruckes und eines sich abzeichnendenÄrztemangels werden zunehmend Wege diskutiert, ärztlicheTätigkeiten an nichtärztliche Berufsgruppen zu delegieren und damit dieArztzentriertheit abzubauen. Es geht dabei nicht um die geforderte Entlastungvon nicht primär ärztlichen Aufgaben, insbesondere administrativenTätigkeiten (Dokumentation und Kodierung zur Erlössicherung, Beantwortungvon Routineanfragen, ärztlichen Schreibarbeiten). In der aktuellenDiskussion geht es vielmehr um die regelhafte Übertragung ärztlicherTätigkeiten auf besonders geschultes Personal, z.B. den/die Arzt- Assistent/-In, der/die eigenständig spezialisierte Assistenzaufgaben im medizinischenund operationstechnischen Bereich unter Aufsicht eines Arztes durchführt.Als Argumente für die Etablierung dieses Berufsbildes werden genannt:• zeitraubende Bindung des Assistenzarztes an denOP-Tisch ohne Bezug zur Fachausbildung wird vermieden,• es werden Freiräume geschaffen für die Tätigkeiten außerhalb des OP,• der Arzt steht länger <strong>als</strong> Ansprechpartner dem Patienten zur Verfügung,• Überstunden können vermieden,• Nachwuchsmangel in den chirurgischen Fachgebieten umgangen,• chirurgische Weiterbildungsassistenten bei größeren Freiräumengezielter im Sinne ihrer angestrebten Weiterbildung eingesetzt und• Arzt- Assistenten sollen <strong>als</strong> Teampartner positiv wahrgenommen werden.Während die herkömmliche OP-Assistenz (OP Pflege) üblicherweise nichtärztlicheTätigkeiten im OP ausübt, geht es beim Berufsbild der Chirurgieassistenz„um die regelhafte Delegation ärztlicher Tätigkeiten auf besondersgeschultes Personal, das eigenständig spezialisierte Assistenzaufgabenim medizinischen und operationstechnischen Bereich unter Aufsichteines Arztes durchführt“. Die Delegation an Chirurgieassistenten soll zueiner Konzentrierung, Kompetenz- und Effizienzsteigerung der ärztlichenWeiterbildung führen. Gleichzeitig verbessern sich Attraktivität, Qualifizierungs-und Karrieremöglichkeiten für die OP-Assistenz (OP Pflege). Fürdie Qualifizierung zur Chirurgieassistenz gibt es derzeit in Deutschland dieMöglichkeiten für eine grundständige Ausbildung, für eine fachspezifischeWeiterbildung und für ein Bachelorstudium („Bachelor of Science in

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