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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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292 293AUSBLICKEältere Person zuständig. Bis 2050 wird sich diese Relation auf 1,8:1 verringern.Ähnliche Verläufe sieht das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschungbeim sogenannten intergenerationellen Unterstützungskoeffizienten: 1864kamen auf 100 Personen im Alter zwischen 50 und 64 etwa vier 80-Jährigeund ältere. 2050 werden es ca. 60 Personen sein, von denen anzunehmenist, dass sie in dieser oder jener Form Unterstützungs- und Pflegeleistungenvon 100 Personen der nachfolgenden Generation benötigen. Die Herausforderungenliegen einerseits in den zu erwartenden großen Fallzahlen aus diesersteigenden Bevölkerungsgruppe, anderseits in einer Verbesserung vonTechniken in der Versorgung osteoporotischer Frakturen und damit in derVermeidung von Komplikationen.FinanzierungNach dem Gesundheitsbericht der Bundesrepublik Deutschland sind dieGesundheitsausgaben in den Jahren 1993 bis 2003 kontinuierlich gestiegen.Für diese Entwicklung können unterschiedliche Faktoren verantwortlichgemacht werden. Insbesondere die Einführung der Pflegeversicherungim Jahr 1995 – die im Rahmen der Gesundheitsausgabenrechnungberücksichtigt wird – hat sowohl den Leistungsumfang wie auch die Beschäftigungim Gesundheitssystem deutlich erweitert. Für das Anwachsen derGesundheitsausgaben sind nicht nur Veränderungen des Leistungsvolumens,sondern auch Preisentwicklungen, aber auch Qualitätsverbesserungen dererbrachten Gesundheitsdienstleistungen verantwortlich. Vor allem der medizinisch-technischeFortschritt führt zu kontinuierlichen Ausgabensteigerungen.Dieses gilt insbesondere für das Fachgebiet Orthopädie und <strong>Unfallchirurgie</strong>.Ein Blick in die offiziellen Statistiken zeigt, dass in verschiedenenLeistungsbereichen – z. B. im Bereich der Arzneimittelversorgung – überproportionaleAusgabenzuwächse zu verzeichnen sind. Nach Meinung vonExperten sei dies überwiegend auf fehlende Wirtschaftlichkeitsanreizezurückzuführen. Den vermehrten Ausgaben für Gesundheitsgüter und-dienstleistungen stehen eine gestiegene Lebenserwartung und eine verringerteSterblichkeit gegenüber. Auch wenn die Statistiken nahelegen, dassein direkter Zusammenhang zwischen den Trends bei den Gesundheits-ausgaben und dem Gesundheitszustand der Bevölkerung bestehen könnte,ist dieses nicht eindeutig nachweisbar. Allerdings gehen höhere Ausgabenmit einer besseren Verfügbarkeit der angebotenen Gesundheitsdienstleistungeneinher. Sowohl die Höhe und Zusammensetzung der Ausgaben<strong>als</strong> auch die gesundheitliche Lage und Zufriedenheit der Bürger werdenvon verschiedenen, oftm<strong>als</strong> sozialen Faktoren bestimmt. In internationalenVergleichen wird der Anteil der Gesundheitsausgaben an der gesamten Wirtschaftsleistung,dem Bruttoinlandsprodukt, <strong>als</strong> volkswirtschaftlich bedeutsameKennziffer herangezogen. Dieser Anteil hat sich in den vergangenenJahren moderat erhöht. <strong>Das</strong> bedeutet, dass die Gesundheitsausgaben etwasschneller gewachsen sind <strong>als</strong> andere Wirtschaftsbereiche. Leider werdendie Ausgaben für die Gesundheit oft zu einseitig nur <strong>als</strong> Kostenfaktor gesehen.<strong>Das</strong>s neue und kostenträchtige Therapien und Technologien mit einersteigenden Lebenserwartung und Lebensqualität der Bevölkerung einhergehen,tritt häufig in den Hintergrund. Wenig betont wird auch die großeBedeutung des Gesundheitswesens <strong>als</strong> Arbeitsmarkt. In Deutschlandgeht etwa jeder neunte Beschäftigte, ca. 4,2 Millionen Personen, einerTätigkeit im Gesundheitswesen nach. Im Vergleich dazu arbeitet in derAutomobilindustrie nur etwa jeder fünfzigste Beschäftigte. Entsprechendder Hochrechnung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung bezüglichder zukünftigen Bevölkerungsstruktur wird sich die Personalintensitätim Gesundheitswesen aufgrund der wachsenden Zahl älterer behandlungsoderbetreuungsbedürftiger Menschen zukünftig eher noch weiter erhöhen.Schaut man die Kostenverteilung näher an, so fließt das meiste Geld inden ambulanten Sektor, <strong>als</strong>o die Arzt- und Zahnarztpraxen, die Apotheken,die Praxen sonstiger Leistungserbringer, den Hilfsmittelbereich und in dieambulante Pflege. Für diese Bereiche wurden 2003 rund 112 MilliardenEuro ausgegeben. Der Sektor Krankenhaus liegt zwar gegenüber ambulantenArztpraxen deutlich höher, beträgt aber nur ca. 60 Prozent des ambulantenSektors. Eine Aufschlüsselung nach Krankheiten zeigt, dass diemeisten Kosten durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursacht werden, gefolgtvon den Ausgaben für Krankheiten des Verdauungssystems. Zu diesen

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