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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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40 41DIE VERSORGUNG DES UNFALLVERLETZTENVOM EINZELKÄMPFER ZUM INTERDISZIPLINÄREN TEAMProf. Dr. med. Kuno WeiseÄrztlicher DirektorBerufsgenossenschaftliche Unfallklinik und Eberhard-Karls-Universiät TübingenSchnarrenbergstr. 9572076 TübingenProf. Dr. Andreas SeekampDirektor der Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong>Universitätsklinikum Schleswig-HolsteinArnold-Heller-Straße 3 (Haus 18)24105 KielK. WeiseA. SeekampDie Geschichte der <strong>Unfallchirurgie</strong> ist ebenso alt wie die Geschichte der Medizinselbst, wurden doch im frühesten Altertum, beispielsweise in Ägypten,Verletzungen unterschiedlichster Art durch Heilkundige, basierend aufdem damaligen Kenntnisstand, nach bestem Wissen und Gewissen behandelt.Der verletzte Pyramidenarbeiter erhielt medizinische Versorgung durcheinen damit beauftragten Betriebsarzt, wie dies auf bildlichen Darstellungenaus jener Zeit zu erkennen ist. Bis zur Mitte des vorigen Jahrhundertsvollzog sich in dieser Sparte der Medizin eine zwar langsame, gleichwohlaber stetige Weiterentwicklung, wobei die praktisch chirurgische Tätigkeit,etwa im Vergleich zur Inneren Medizin, stets <strong>als</strong> minderwertig eingestuftwurde, da lange Zeit durch Bader und Feldschere betrieben, deren Mittelzur Berufsausübung äußerst begrenzt waren. Während der Allgemein- bzw.Viszeralchirurg bereits vor 1950 hohes Ansehen genießen durfte, betrachteteman die <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>als</strong> einfaches und schlichtes Handwerk, mitwelchem in der Regel der manuell Unbegabteste befasst wurde. Die konservativewie auch die operative Frakturenbehandlung steckte zu dieser Zeitungeachtet der Erkenntnisse von Lorenz Böhler sowie der Entwicklungenvon Albin Lambotte (Fixateur externe), Robert Danis (Platte) und GerhardKüntscher (Marknagel) noch in den Kinderschuhen und beschränkte sichin den meisten Fällen auf die konservativ-immobilisierende Therapie unterVerwendung von Gipsverbänden und Extensionen. Wenn eine Fraktur operativangegangen wurde, kamen Drahtcerclagen, in Einzelfällen der Küntscher-Nagel,für Brüche am coxalen Femurende der Dreilamellen-Nagel undfür trochantere Frakturen verschiedene, wenig erfolgversprechende Implantatezur Anwendung. Die postoperative Immobilisierung der angrenzendenGelenke war trotz der offenen Versorgung und Stabilisierung die Regel [13].Laut U. Heim [4] mangelte es auch noch zu Beginn der 50er Jahre an einempraktikablen und zuverlässigen Instrumentarium, einer für die Implantationmetallischer Fremdkörper verbesserten Asepsis und an für diese Tätigkeitausgebildeten Chirurgen. Die mangelnde Anerkennung und unzureichendeFörderung des Unfallchirurgen zu jener Zeit machte diesen in der Tat zumEinzelkämpfer, der sich nach Tscherne [21] in einem Nebengebiet tummelteund dessen Ideen zu einer Weiterentwicklung der <strong>Unfallchirurgie</strong> durch

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