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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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138 139VOM ERSATZ DES HÜFTKOPFES BIS ZUM KÜNSTLICHEN MONDBEINDa der Kniegelenkersatz in der Versorgung frischer Frakturen nicht diegleiche Bedeutung aufbringt, wie das am Hüftgelenk der Fall ist, wurden diewichtigen Erfahrungen bei dieser Endoprothesenform überwiegend an großenOrthopädischen Kliniken gesammelt. Während sich der Oberflächenersatzam Hüftgelenk nicht bewährte, zeigte er, bedingt durch die Kinematik,am Knie seine Überlegenheit gegenüber den vorher verwendeten Scharniergelenkenund leitete damit einen weiteren erfolgreichen Gelenkersatz ein.In der <strong>Unfallchirurgie</strong> weitete sich mit wachsender Erfahrung die Indikationaus, Trümmerfrakturen verschiedener Gelenke primär oder nach misslungenerHeilung durch eine Alloarthroplastik zu ersetzen. C. Burri in Ulmbegründete einen Workshop, zu dem Experten aus <strong>Unfallchirurgie</strong> undOrthopädie, Werkstoffkunde und Konstruktion Expertisen zu verfügbarenEntwicklungen und Behandlungsverfahren eines abgegrenzten traumatologischenTeilgebietes abgaben. 1977 befasste sich der mittlerweilevielbeachtete Reisensburger Workshop mit der Thematik „Prothesen undAlternativen am Arm“ (5). Der Stand des Wissens zum Gelenkersatz amSchultergelenk, am Ellenbogen und an der Hand wurde zusammengestelltund die Ergebnisse mit denen alternativer Methoden wie Alloplastiken oderArthrodesen abgewogen. Die gesammelten Ergebnisse und Erfahrungender Spezialisten wurden veröffentlicht in Form von Empfehlungen und anunfallchirurgisch tätige Ärzte <strong>als</strong> Hilfe für die Bewältigung täglicher Problemeweitergegeben.Auch M.E. Müller veröffentlichte 1979 eine Zusammenstellung des operativenGelenkersatzes <strong>als</strong> „Orientierung für den Allgemeinpraktiker“ (6). Inkurzer, übersichtlicher und verständlicher Form wurde von erfahrenenOrthopäden und Unfallchirurgen der Stand der Erkenntnisse beim künstlichenGelenkersatz an Hüfte, Knie, Fuß, Schulter, Ellenbogen, Hand undFingergelenken zusammengestellt und kritisch bewertet, um Patienten Chancenund Risiken der Methoden zu vermitteln.implantation geschaffen worden. Erkenntnisse bezüglich Materialeigenschaften,Design und Oberflächenbeschaffenheiten offenbarten die biologischeEinheilung der Implantate in den Knochen. BiomechanischeErkenntnisse bezüglich der Implantatbelastung und die radiologischenZeichen einer Einheilung machten Mut für viele neue Entwicklungen anverschiedenen Gelenken. Für die <strong>Unfallchirurgie</strong> wurden die Schulterprothesenzur Frakturversorgung der Mehrfragmentbrüche des Humeruskopfesund die Sprunggelenkprothesen <strong>als</strong> Alternative zur posttraumatischenArthrodese neue wichtige Behandlungsoptionen. Selbst der Schaden amMondbein nach perilunärer Luxation oder posttraumatischer Malazienach Handgelenktrümmerfrakturen lässt hin und wieder die Entscheidungreifen, die anhaltenden Schmerzen und den Funktionsverlust mit einemSilikon-Platzhalter oder gar einer der neuen Handgelenksprothesen zubeseitigen.Die Entwicklung des Gelenkersatzes hat mannigfache unterschiedlicheWege beschritten und viele verschiedene Disziplinen zusammenführenmüssen, um sich zu diesem erfolgreichen Behandlungsverfahren fürMenschen mit Gelenkproblemen zu entwickeln. An Hüfte und Knie wird esheute <strong>als</strong> erfolgreichstes Operationsverfahren überhaupt angesehen.Der <strong>Unfallchirurgie</strong> ist dabei immer der Part zugefallen, mit diesen Möglichkeitendie traumatische Gelenkzerstörung zu beheben und den Patienteneine weitgehend normale Funktion ihrer Bewegung wiederzugeben. Dies hatmittlerweile besonders am Hüftgelenk und an der Schulter, aber auch anEllenbogen- und Sprunggelenk die Ergebnisqualität auf ein hohes Niveaugebracht. Und so lässt sich heute auch das Mondbein durch einen künstlichenPlatzhalter ersetzen. Der weite Weg vom Ersatz des Hüftkopfes biszu den Erfolgen auch an kleinen Gelenken ist in den letzten 60 Jahrenwesentlich von den Unfallchirurgen mitbestritten worden, er lässt sich ausdem Repertoire wiederherstellender Operationen nicht mehr wegdenken.In den 80er Jahren waren die Voraussetzungen für die zementfreie Gelenk-Die Vervollständigung und Verfeinerung der alloplastischen Verfahren

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