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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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172 173GLIEDMASSENAMPUTATIONVON DER STELZE ZUM INTRAMEDULLÄREN KRAFTTRÄGERAbb. 5 / Endo-Exo-Femurprothese liAbb. 6 / Ganzbeinaufnahmenim Stehen bds. nach EEFP liAbb. 7 / Endoprothetischer Kniegelenksersatzmit Endo-Exo-Tibiaprothese nach hoherUnterschenkelamputation re.Abb. 8 / Röntgenbefund im apStrahlengang zu Abb. 7über den Einsatz von die Haut durchdringenden Prothesen beim Menschenberichtet. Als wegweisend für diese Entwicklung müssen die Arbeiten vonP.I. Branemark (1977) [8] in Schweden angesehen werden, welcher schonwährend der 60er Jahre mit zementfreien Titanimplantaten <strong>als</strong> Zahnwurzelersatzexperimentierte und <strong>als</strong> Ergebnis eine dauerhafte Einbettung derImplantate in die Spongiosa des Kiefers bei gleichzeitigem komplikationsarmenHautdurchtritt dokumentierte. Branemark prägte für diese Art derImplantateinbettung den Begriff Osseointegration, welcher jedoch heutzutageangesichts des gewachsenen Wissens über Biokompatibilität unddreidimensionale Knochenverankerung eher noch differenzierter gesehenwerden muss.Insgesamt stellt <strong>als</strong>o diese <strong>als</strong> „Endo-Exo-Prothetik“ (EEP) plastischumschriebene Anordnung einen Paradigmenwechsel sowohl in der technischenOrthopädie und mehr noch in der operativen Orthopädie-<strong>Unfallchirurgie</strong>dar, müssen doch dabei zwei sich bisher <strong>als</strong> gegenseitig ausschließendegrundlegende Erfordernisse miteinander vereinbart werden. An ersterStelle muss eine stabile und dauerhafte Verankerung eines intramedullärenImplantates im Knochenrohr gewährleistet sein, darüber hinaus muss dieMöglichkeit eines aufsteigenden Infektes, ausgehend von der Durchtrittsstelledes Implantates durch den Hautmantel, auf ein Minimum begrenztoder sogar unmöglich gemacht werden. Ausgehend von den überzeu-genden Erfahrungen in der Zahnimplantologie wurde 1990 erstm<strong>als</strong> vonR. Branemark [9] in Göteborg das Prinzip der osseointegrierten, percutanausgeleiteten Prothetik bei einem bilateral Oberschenkel-Amputiertenerfolgreich umgesetzt. Im Jahre 1999 erfolgte in Lübeck durch Staubach[10] die Implantation der ersten sog. Endo-Exo-Femurprothese (EEFP) beieinem jungen Mann nach traumatischem Oberschenkelverlust. Mittlerweilebestehen in Schweden Erfahrungen mit dieser Technik bei über 200 Patienten.In Lübeck wurden 47 Patienten mittels Endo-Exo-Prothesen versorgt.Die bisherigen Erfahrungen sind dabei trotz eines gelegentlich mühevollenLernprozesses überaus ermutigend.Theoretische Aspekte / praktische ErkenntnisseBezeichnenderweise war es in Deutschland ein Unfallchirurg, Karl-HermannStaubach (dam<strong>als</strong> Lübeck, heute Bad Segeberg), welcher sich diesesVerfahrens annahm und auch zum jetzigen Zeitpunkt sind die Vorbehalte derOrthopädie gegen den oben beschriebenen Paradigmenwechsel deutlichspürbar. Hinsichtlich der Forderung einer stabilen und dauerhaften Verankerungeines intramedullär eingebrachten Implantates lagen zum Zeitpunktder Erstimplantation der EEFP bereits erschöpfende Erkenntnisse über diehierfür notwendige dreidimensionale knöcherne Durchdringung der Implantatoberflächevor. Voraussetzung für eine schnellst mögliche Osseointegrationist dabei eine hohe Primärstabilität des Implantats nach Einbringung

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