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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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176 177GLIEDMASSENAMPUTATIONVON DER STELZE ZUM INTRAMEDULLÄREN KRAFTTRÄGERbeschriebenen inneren Wundfläche dieses Kanales, der das nach außenführende Metallbauteil umschließt, dessen Oberflächenbeschaffenheitwiederum glatt und poliert sein sollte.Rehabilitationszeitraumes zwingen. Die Einzelheiten der Op-Vorbereitung,der Op-Technik und des postoperativen Managments wurden bereits ananderer Stelle ausführlich beschrieben [11].Praktisches Vorgehen und ErgebnisseBei den Amputationen von großen Gliedmaßen bilden Oberschenkelamputationenmit Abstand das größte Kontingent, gefolgt von Unterschenkel-,Oberarm- und Vorderarmamputationen. Ein datensicheres Registerüber die jeweilige Indikation zur Amputation existiert nicht, es wirdjedoch geschätzt, dass von den jährlich etwa 25.000 Oberschenkelamputationenmaximal 5-10% zu Lasten einer traumatischen Genese gehen, bei denübrigen Gliemaßen ergeben sich deutlich geringere Fallzahlen. Patientenmit Gliedmaßenverlusten auf dem Boden arterieller Verschlußkrankheitenoder <strong>als</strong> Folge einer Diabetes-Erkrankung wurden von vornherin wegen dergenuin <strong>als</strong> erhöht angesehenen Komplikationsgefahr <strong>als</strong> mögliche Endo-Exo-Probanden excludiert, ebenso Patienten mit mangelnder Complianceoder einer psychischen Begleiterkrankung. So erstaunt es nicht, dass dieersten Endo-Exo-Anwendungen nach traumatisch bedingtem Oberschenkelverlustdurchgeführt wurden; erst im Laufe der vergangenen 18 Monatewurden bisher auch 4 Unterschenkelamputationen an 3 Patienten mittelsEndo-Exo-Tibiaprothesen (EETB) versorgt.Die Implantation des Endomoduls der Prothese und die Stomaeröffnung mitAndockung der die Haut durchdringenden Bauteile werden zweizeitig ausgeführt.Zwischen den beiden Operationsschritten wird in der Regel eine6-wöchige Ruhephase abgewartet, um eine störungsfreie Osseointegrationdes Implantates im Markraum zu ermöglichen. In Abhängigkeit von derintraoperativ zu beurteilenden Knochenfestigkeit kann dann nach dem2. Operationsschritt innerhalb weniger Tage mit einem aufsteigenden Belastungstrainingbegonnen werden, so dass Vollbelastung 8-10 Wochen nachdem Ersteingriff erreicht wird. Allerdings kann eine extrem entkalzifizierteKnochensubstanz mit ausgedünnter Corticalis auf Grund langjährigerEntlastung des Femurstumpfes hier zu einer deutlichen Ausweitung desDie Erstimplantation einer EEFP (Abb. 5 u. 6) erfolgte im Jahre 1999.Mittlerweile sind in Lübeck 47 Patienten auf diese Weise versorgt worden,3 Patienten davon mittels EETP, in einem Fall nach hoher Unterschenkelamputationmittels gleichzeitigen endoprothetischen Kniegelenksersatzes undangedockten Endo-Exo-Bauteils (Abb. 7 u. 8), in einem weiteren Fall nachbilateraler Unterschenkelamputation (Abb. 9 u. 10). Des weiteren wurden2 Patienten nach bilateraler Oberschenkelamputation mittels EEFP versorgt(Abb. 11). 10 Jahre nach Erstimplantation einer EEP hat es bisherlediglich einen gesicherten Fall eines intramedullären Prothesenlagerinfektesgegeben. Wohl aber treten immer wieder revisionspflichtige Weichteilinfektionenim Stomabereich am distalen Pol des Oberschenkelstumpfes auf.Die Entstehung solcher Infekte ist eo ipso abhängig von der Ausdehnung derGrenzfläche zwischen den Weichteilen und den extraossär liegenden Anteilendes Implantates. Vermehrte Relativbewegungen an dieser Grenzschichtdurch vermehrte Mobilität führen regelhaft zu gesteigertem Sekretfluss bishin zur inflammatorischen Weichteilinfektion. Erst durch Versiegelung dieserGrenzfläche infolge Vernarbung und Ephitelisierung tritt eine endgültigeBeruhigung dieser Problematik ein.Hinsichtlich Handhabung und Tragekomfort der EEFP beschrieben allePatienten deutliche Vorteile gegenüber der schaftumfassenden Prothese.Die im Rahmen einer Promotion über Ganganalysen bei oberschenkelamputiertenPatienten mit schaftumfassenden Prothesen und EEFP-Trägernversus gesunden Probanden erhobenen Daten konnten zeigen, dass sichGangsicherheit und Gangsymmetrie der TrägerInnen einer EEFP weniger vonder einer gesunden Person unterscheiden <strong>als</strong> dies bei herkömmlich versorgtenPatienten der Fall war [12]. Interessante erste Hinweise aus dem Ganglaborgibt es hinsichtlich des Energieverbrauchs ausgewählter Probanden.Dabei erfolgte die Bestimmung der Energiebilanz der jeweiligen Patienten

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