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Das Buch als PDF - Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie

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58 59KLINISCHE FORSCHUNG UND VERSORGUNGSFORSCHUNGVON DER RETROSPEKTIVEN FALLSERIE ZUM INTERNATIONALEN TRAUMAREGISTER DER DGUAbb. 1 / Schwerverletztenerhebungsbogen 1993 Abb. 2 / Entwicklung des TraumaRegisters DGU von 1993 bis 2008mehr zu verbessernde Endstrecke des Zusammenflusses theoretischbiomechanischer,in-vitro, tierexperimenteller und klinischer Daten. Dieklinische Forschung hat mit der Versorgungsforschung seit einigen Jahreneinen neuen und nicht mehr wegzudenkenden Partner gefunden. Die Versorgungsforschungmisst, was in der täglichen Praxis und in unselektiertenPopulationen von den in kontrollierten klinischen Studien nachgewiesenenWirkungen einer Intervention übrig bleibt. Beide Forschungssäulenorientieren sich wesentlich am Begriff des Nutzens, der von den verschiedenenAkteuren im Gesundheitssystem naturgemäß unterschiedlich interpretiertwird. J. Windeler, der neu gewählte Leiter des Instituts für Qualität undWirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), definierte 2007 anlässlichder Jahrestagung des <strong>Deutsche</strong>n EbM-Netzwerkes in seinem bekanntenMinimalkonsens medizinischen Nutzen [2] <strong>als</strong> den1. medizinischen, 2. positiven und 3. kausalen Effekt einer Maßnahme i.S. Verbesserungdes Krankheitsverlaufs, der Symptomatik oder Lebensqualität von Patienten in mehr <strong>als</strong>geringfügigem Ausmaß.Dies unterstreicht, dass klinische Forschung nicht länger „nur“ dem reinwissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und der Patientenversorgung, sondernauch übergeordneten gesellschaftspolitischen Entscheidungen verpflichtetist. In diesem Subkapitel sollen weniger die im biomechanischen undmolekularbiologischen Teil bereits ausführlich dargestellten grundlagenundkrankheitsorientierten Meilensteine, sondern vielmehr die Verschiebungenin der patientenorientierten Forschung dargestellt werden. Ein besondererSchwerpunkt liegt naturgemäß auf klinischen Studien und den in denletzten Jahren zu beobachtenden dramatischen Veränderungen der Studienkulturund -landschaft in den operativen Fächern. Von besonderer Relevanzsind hierbei Untersuchungen zur Wirksamkeit therapeutischer Verfahrenund der Genauigkeit diagnostischer Tests sowie deren systematischeund quantitative Zusammenfassung (Meta-Analyse).Klinische Forschung in der <strong>Unfallchirurgie</strong>Die jüngere Geschichte der klinischen Forschung in der <strong>Unfallchirurgie</strong> mussim Kontext der international geltenden ethischen, methodischen und rechtlichenVorgaben und Rahmenbedingungen klinischer Forschung betrachtetwerden. Im September 1948 wurde auf der 2. Generalversammlung desWeltärztebundes die Genfer Deklaration verabschiedet, welche die ethischenPrinzipien ärztlichen Handelns, aber auch diejenigen medizinischerForschung festlegte und die Grundlage für spätere Richtlinien für dieForschung am Menschen wie beispielsweise Good Clinical Practice (GCP)darstellte. Im Oktober desselben Jahres wurde eine neue Ära wissenschaftlicherMedizin eingeleitet, die zwei fundamentalen wissenschaftlichen Prinzipien– der Suche nach Ursächlichkeit (Kausalität) und dem Vergleich –

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