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Rechtsextremismus im Wandel Forum Berlin - Bibliothek der ...

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Auch die DVU, die <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> Konzernstrategie ihres „Eigentümers“ vor<br />

allem Geschichtsrevisionismus praktizierte, erkannte den Mentalitätswandel in<br />

Ostdeutschland und betrieb ebenfalls eine Neuausrichtung ihrer Programmatik.<br />

Dass sie 1998 in Sachsen-Anhalt einen fulminanten Wahlerfolg erzielte und ein<br />

Jahr später auch in den brandenburgischen Landtag einzog, beruhte vor allem<br />

darauf, dass sie nun den Schwerpunkt ihrer Agitation auf aktuelle innenpolitische<br />

Themen legte und populistisch die unmittelbaren Sorgen und Probleme<br />

<strong>der</strong> Menschen ansprach. Mehr noch als die NPD verzichtete sie auf expansionistische<br />

Formulierungen und verpackte ihren Nationalismus hauptsächlich<br />

in fremdenfeindlich gewendete soziale For<strong>der</strong>ungen. In einem Flugblatt, das<br />

Bestandteil ihrer damaligen Massenaussendungen war, hieß es:<br />

„Die DVU will, was die Mehrheit <strong>der</strong> Deutschen will.<br />

p Deutsche Arbeitsplätze zuerst für Deutsche!<br />

p Deutsches Geld zuerst für deutsche Aufgaben!<br />

p Die D­Mark soll bleiben!<br />

p Kr<strong>im</strong>inalität hart bekämpfen!<br />

p Auslän<strong>der</strong>begrenzung durchsetzen!“<br />

Und <strong>im</strong> „DVU-Wahlprogramm 1998” konnte man lesen:<br />

„Überfremdung: Deutschland muss das Land <strong>der</strong> Deutschen bleiben!<br />

Auch <strong>im</strong> Interesse <strong>der</strong> mehrheitlich anständigen und rechtschaffenen<br />

Auslän<strong>der</strong>. Es darf keine Benachteiligung Deutscher gegenüber Fremden<br />

<strong>im</strong> eigenen Land geben!”<br />

d) Strategischer <strong>Wandel</strong><br />

Auf dem NPD-Parteitag <strong>im</strong> Januar 1998 in Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern)<br />

wurde <strong>der</strong> Parteivorsitzende dann auch mit großer Mehrheit in seinem<br />

Amt bestätigt. Deckert kam nicht mehr in den Bundesvorstand und spielte<br />

fortan in <strong>der</strong> Partei kaum noch eine Rolle. Voigt hatte sich mit seinem Kurs<br />

durchgesetzt, holte führende Neonazis in den Parteivorstand (Steffen Hupka,<br />

Jens Pühse, Frank Schwerdt) und bescheinigte <strong>der</strong> NPD, die „authentische<br />

nationale Partei in Deutschland“ zu sein und die „Mei nungsführerschaft“ <strong>im</strong><br />

rechtsextremistischen Lager übernommen zu haben.<br />

122 <strong>Rechtsextremismus</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> – 6. Organisation, Programmatik und Praxis

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