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Rechtsextremismus im Wandel Forum Berlin - Bibliothek der ...

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Der <strong>Rechtsextremismus</strong> profitierte zunächst allerdings in gewissem Umfang von<br />

den tief greifenden ökonomischen, sozialen und politischen Nachkriegsproblemen.<br />

Bei <strong>der</strong> ersten Bundestagswahl 1949 erzielten die lizenzierten rechtsextremistischen<br />

Parteien zusammen 1,4 Millionen St<strong>im</strong> men (5,7 %). Vergleichsweise<br />

erfolgreich war dabei die nie<strong>der</strong>sächsische Deutsche Rechtspartei (DRP). Sie gewann<br />

1949 rund 500 000 St<strong>im</strong>men und damit fünf Bundestagsmandate. Mit<br />

dem Auslaufen <strong>der</strong> alliierten Lizenzierungsbest<strong>im</strong>mungen trennten sich die Neofaschisten<br />

von <strong>der</strong> DRP und gründeten <strong>im</strong> Oktober 1949 die Sozialistische Reichspartei<br />

(SRP), die 1952 verboten wurde. In <strong>der</strong> kurzen Zeit ihres Bestehens konnte<br />

sie 1951 zwei beachtliche Wahlerfolge verbuchen: In Bremen brachte sie es auf<br />

7,7 Prozent und acht Mandate, in Nie<strong>der</strong>sachsen auf 11,0 Prozent und 16 Mandate.<br />

Die nicht an <strong>der</strong> SRP beteiligten Reste <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>sächsischen DRP schlossen<br />

sich mit an<strong>der</strong>en kleinen Gruppierungen <strong>im</strong> Januar 1950 zur eher deutschnationalen<br />

und systemkonformen Deutschen Reichspar tei (DRP) zusammen, die<br />

zunächst <strong>im</strong> Schatten <strong>der</strong> SRP stand, sich nach <strong>der</strong>en Verbot jedoch zur einzig<br />

nennenswerten rechtsextremistischen Partei in <strong>der</strong> Bundesrepublik entwickelte.<br />

Der Nie<strong>der</strong>gang des <strong>Rechtsextremismus</strong> war nicht nur durch externe Faktoren<br />

bedingt. Er hatte auch keine attraktive und realistische Alterna tive zur Politik<br />

Adenauers vorzuweisen. Die Kampagne zur Wie<strong>der</strong>her stellung des Deutschen<br />

Reichs war angesichts <strong>der</strong> erfolgreichen Westin tegrationspolitik Adenauers<br />

chancenlos. Glaubwürdigkeit und Kompetenz wurden überdies durch starke<br />

organisatorische Zersplitterung und an dauernde Kämpfe zwischen den Kleinparteienführern<br />

beeinträchtigt.<br />

Die Phase 1962–1982<br />

Zersplitterung und Misserfolge bei Wahlen führten Anfang <strong>der</strong> sechziger Jahre<br />

zu intensiven Bündnisgesprächen innerhalb des rechtsextremisti schen Lagers.<br />

Sie mündeten am 28. November 1964 in die Gründung einer nahezu alle Splittergruppen<br />

umfassenden Sammlungspartei, <strong>der</strong> Nationaldemokratischen Partei<br />

Deutschlands (NPD). Bei <strong>der</strong> Bundestags wahl 1965 erzielte die NPD zwar<br />

nur zwei Prozent <strong>der</strong> St<strong>im</strong>men. Ein Jahr später erlebte die ab 1967 von Adolf<br />

von Thadden 21 geführte Partei jedoch unter für sie günstigen gesellschaftlichpolitischen<br />

Rahmenbedingungen einen kometenhaften Aufstieg.<br />

21 Von Thadden saß für die nie<strong>der</strong>sächsische DRP von 1949 bis 1953 <strong>im</strong> Bundestag und war ab 1961<br />

Chef <strong>der</strong> DRP.<br />

5. Wahlen und Wähler/innen – <strong>Rechtsextremismus</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> 75

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