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Rechtsextremismus im Wandel Forum Berlin - Bibliothek der ...

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Tradition – Souveränität“ (ITS), an <strong>der</strong> <strong>der</strong> französische FN, <strong>der</strong> belgische VB,<br />

die FPÖ, <strong>der</strong> italienische Mov<strong>im</strong>ento Sociale Fiamma Tricolore (MSFT) und die<br />

ebenfalls italienische Alternativa Sociale (AS), die Großrumänienpartei (PRM)<br />

und die bulgarische Ataka beteiligt waren. Aber schon <strong>im</strong> November des Jahres<br />

brach die ITS auseinan<strong>der</strong>: In Italien fanden damals massive Polizeieinsätze und<br />

pogromartige Ausfälle gegen Roma statt, weil eine Bürgerin des Landes von<br />

einem mutmaßlichen Roma aus Rumänien ermordet worden war. Daraufhin<br />

hetzte das ITS-Mitglied Alessandra Mussolini (AS) pauschal gegen alle Rumänen.<br />

Die PRM-Delegierten kritisierten daraufhin nicht etwa die Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

<strong>der</strong> Roma, son<strong>der</strong>n die Ausfälle <strong>der</strong> Duce-Enkelin gegen das Volk <strong>der</strong> Rumänen<br />

und kündigten ihre Mitgliedschaft in <strong>der</strong> Fraktion auf. Damit waren die<br />

formalen Voraussetzungen für die Bildung einer Fraktion <strong>im</strong> Europaparlament<br />

(19 Abgeordnete aus 6 Län<strong>der</strong>n) entfallen.<br />

Nach <strong>der</strong> Europawahl 2009 war die Bildung einer Fraktion nicht möglich, weil<br />

sich fünf rechtsextremistische Parteien einer europakritischen Fraktion anschlossen.<br />

Die restlichen 17 Abgeordneten (Ataka, BNP, FN, FPÖ, Jobbik, PRM<br />

und VB) erfüllten nicht die formalen Anfor<strong>der</strong>ungen für eine Fraktion (nun 25<br />

Mitglie<strong>der</strong> aus sieben Län<strong>der</strong>n).<br />

Ausblick<br />

Wenn als Erfolgskriterium die parlamentarische Repräsentanz herangezogen<br />

wird, dann finden sich in 14 <strong>der</strong> hier betrachteten 27 europäischen Staaten 56<br />

rechtsextremistische Parteien, die wenigstens bei zwei aufeinan<strong>der</strong>folgenden<br />

nationalen Wahlen (auch Europawahlen) Parlamentssitze erworben haben.<br />

Fünf weitere Parteiensysteme weisen rechtsextremistische „Eintagsfliegen“<br />

auf, also Parteien, die nur ein Mal in einem nationalen Parlament bzw. <strong>im</strong> Europaparlament<br />

vertreten waren. In den restlichen acht Län<strong>der</strong>n blieb rechtsextremistischen<br />

Parteien die parlamentarische Repräsentanz versagt. Erfolgreiche<br />

rechtsextremistische Parteien mit wenigstens geringer Kontinuität existieren<br />

mithin nur in <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Staaten Europas. Und knapp ein Drittel dieser<br />

Staaten kennt überhaupt keine erfolgreichen rechtsextremistischen Parteien<br />

(Tabelle 19).<br />

56 25 Mitgliedsstaaten <strong>der</strong> EU (also ohne Malta und Zypern) sowie Norwegen und die Schweiz.<br />

212 <strong>Rechtsextremismus</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> – 9. <strong>Rechtsextremismus</strong> in Europa

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