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Rechtsextremismus im Wandel Forum Berlin - Bibliothek der ...

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ade erwähnte Aktionsbüro besch<strong>im</strong>pfte PRO Köln als „reaktionäre, populistische,<br />

philosemitische und absolut spießbürgerliche Partei“.<br />

Seit 2007 ist die PRO-Gruppierung auch in <strong>Berlin</strong> aktiv. Sie beteiligte sich an<br />

den Protesten gegen den Bau einer Moschee in Pankow 2006 / 2007, bei denen<br />

auch Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> NPD, <strong>der</strong> Republikaner und <strong>der</strong> „Freien Kräfte“ gesehen<br />

wurden. Im Juli 2010 hielt PRO Deutschland seinen Bundesparteitag in<br />

<strong>Berlin</strong> ab, verlegte die Parteizentrale von Köln in die Hauptstadt und kündigte<br />

für seinen Landesverband PRO <strong>Berlin</strong> die Teilnahme an den Wahlen zum Abgeordnetenhaus<br />

und zu den Bezirksverordnetenversammlungen <strong>im</strong> Jahr 2011<br />

an. Mit von <strong>der</strong> Partie ist <strong>der</strong> schwedische Millionär Patrik Brinkmann, <strong>der</strong> in<br />

<strong>Berlin</strong> eine Villa besitzt und die Partei angeblich finanziell unterstützt. Die <strong>Berlin</strong>er<br />

Republikaner haben angekündigt, zugunsten von PRO <strong>Berlin</strong> auf eine<br />

eigenständige Wahlteilnahme zu verzichten. Konkurrenz könnte PRO <strong>Berlin</strong><br />

allerdings von René Stadtkewitz bekommen. Dieser war 2009 aus <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />

CDU ausgetreten und wurde <strong>im</strong> August 2010 aus <strong>der</strong> CDU-Fraktion <strong>im</strong> Abgeordnetenhaus<br />

ausgeschlossen, weil er seinen Plan nicht aufgeben wollte, den<br />

nie<strong>der</strong>ländischen Antiislamisten Geert Wil<strong>der</strong>s zu einer Diskussionsveranstaltung<br />

nach <strong>Berlin</strong> einzuladen. Stadtkewitz kündigte daraufhin die Gründung<br />

einer eigenen Partei mit <strong>der</strong> Bezeichnung „Die Freiheit“ an. Assoziationen an<br />

den Namen <strong>der</strong> „Partei für die Freiheit“ (Partij voor de Vrijheid, PVV) von Wil<strong>der</strong>s<br />

dürften beabsichtigt sein, ebenso, ihn als Geburtshelfer für das Projekt<br />

zu gewinnen.<br />

Zusätzlichen Schub erhält die Antiislamkampagne durch die internationale Zusammenarbeit<br />

von vor allem westeuropäischern Rechtsextremisten. Eine wichtige<br />

Rolle spielten dabei die in <strong>der</strong> allerdings nur kurzlebigen Fraktion „Identität<br />

– Tradition – Souveränität“ (ITS) <strong>im</strong> Europäischen Parlament zusammengeschlossenen<br />

rechtsextremistischen Abgeordneten. So traten Vertreter/innen des<br />

belgischen Vlaams Belang (VB) und <strong>der</strong> Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ)<br />

2007 als Redner bei einer von PRO Köln veranstalteten Demonstration gegen<br />

den Bau einer Moschee auf. Umgekehrt machten Vertreter/innen von PRO<br />

Köln <strong>der</strong> Jugendorganisation des VB in Antwerpen ihre Aufwartung und reisten<br />

zu einer Wahlkampfveranstaltung <strong>der</strong> FPÖ. Ebenfalls 2007 trafen sich die<br />

Vorsitzenden von DVU, NPD, Republikanern und PRO Köln auf Einladung <strong>der</strong><br />

ITS-Fraktion in Straßburg und solidarisierten sich mit <strong>der</strong>en ant<strong>im</strong>usl<strong>im</strong>ischen<br />

Zielen. Anfang 2008 wurde auf Initiative des VB in Antwerpen das Bündnis<br />

„Städte gegen Islamisierung“ gegründet, wobei wie<strong>der</strong>um PRO Köln und die<br />

FPÖ mit von <strong>der</strong> Partie waren. PRO Köln plante für September 2008 einen<br />

dreitägigen internationalen Antiislamisierungskongress, <strong>der</strong> allerdings wegen<br />

144 <strong>Rechtsextremismus</strong> <strong>im</strong> <strong>Wandel</strong> – 6. Organisation, Programmatik und Praxis

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