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Jahresbericht 2010 - Aufgaben und Ergebnisse - DFG

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Wissenschaftliche Literaturversorgungs- <strong>und</strong> Informationssysteme<br />

Auf dem Weg in die digitale Zukunft<br />

Wie können Forscherinnen <strong>und</strong> Forscher<br />

<strong>und</strong> ihr zunehmend netzbasiertes<br />

wissenschaftliches Arbeiten<br />

nachhaltig unterstützt werden? Von<br />

der deutschlandweiten Digitalisierung<br />

historischer Drucke über die<br />

Suche nach technologischen Innovationen<br />

bis zu neuartigen virtuellen<br />

Kollaborationsformen in verschiedenen<br />

Fachdisziplinen stand diese<br />

Frage <strong>2010</strong> im Zentrum zahlreicher<br />

Förderaktivitäten der <strong>DFG</strong>.<br />

„Wer seine Geschichte nicht buchstabieren<br />

kann“, schrieb André Malraux,<br />

„wird seine Zukunft nicht lesen können.“<br />

Die ebenso feierliche wie apodiktische<br />

Überzeugung des französischen<br />

Literaten ist auch im digitalen<br />

Informationszeitalter kein stumpfes<br />

Wort, im Gegenteil: Sie spricht eine<br />

der zentralen Herausforderungen<br />

aus, der sich wissenschaftliche Bibliotheken,<br />

Archive, Museen <strong>und</strong> Hochschulrechenzentren<br />

gegenübersehen.<br />

Diese müssen das viel zitierte kulturelle<br />

Erbe <strong>und</strong> die Informations-Ressourcen<br />

der Disziplinen in die digitale<br />

Welt hinüberholen.<br />

Und sie müssen zugleich, nach vorne<br />

blickend, elektronische Plattformen<br />

<strong>und</strong> innovative Arbeitsinstrumente<br />

entwickeln sowie tragfähige Kooperations-<br />

<strong>und</strong> Publikationsmodelle unterstützen,<br />

um die vernetzte Zukunft<br />

im Malraux’schen Sinne „lesbar“,<br />

sprich: nutzbar zu machen.<br />

Einladung ins 18. Jahrh<strong>und</strong>ert!<br />

Die Vergangenheit in ihren kulturellen<br />

Zeugnissen zu „buchstabieren“, ist<br />

das erklärte Ziel des <strong>DFG</strong>-geförderten<br />

Mammutprojekts „Digitalisierung<br />

<strong>und</strong> Erschließung der im deutschen<br />

Sprachraum erschienenen Drucke<br />

des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts (VD 18)“, das<br />

im Winter 2009/10 fünf Universitätsbibliotheken<br />

zur arbeitsteiligen Zusammenarbeit<br />

führte. In einer zweijährigen<br />

Pilotphase sollen dabei unter<br />

Federführung der Universitäts- <strong>und</strong><br />

Landesbibliothek Sachsen-Anhalt zunächst<br />

75 000 von mindestens 600 000<br />

Büchern mit einem geschätzten Volumen<br />

von mehr als 18 Millionen Seiten<br />

erschlossen, gescannt <strong>und</strong> im Internet<br />

bereitgestellt werden. Von Beginn an<br />

werden die Internetpräsentationen<br />

über die Adresse http://vd18-proto.bibliothek.uni-halle.de<br />

offen zugänglich<br />

sein.<br />

Das Projekt setzt das 1969 initiierte<br />

„VD 16“ als Verzeichnis der Drucke des<br />

16. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> das seit 1994<br />

bearbeitete „VD 17“ fort. Zusammen<br />

genommen zielen sie auf eine „Vermessung<br />

der Bücherwelt“ zwischen<br />

1500 <strong>und</strong> 1800, wie der Generaldirektor<br />

der Sächsischen Landesbibliothek<br />

– Staats- <strong>und</strong> Universitätsbibliothek<br />

Dresden (SLUB) Thomas Bürger es<br />

beschreibt. So sollen eine retrospektive<br />

Nationalbibliografie <strong>und</strong> eine digitale<br />

Bibliothek für historische Drucke

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