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Jahresbericht 2010 - Aufgaben und Ergebnisse - DFG

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50<br />

Forschungsförderung<br />

der Forschungen, sondern, nach fünf<br />

Jahren, bereits ihren Abschluss. Und<br />

anders als bei dem eher sozialwissenschaftlich<br />

ausgerichteten Gros der<br />

Studien gaben hier mit der Arabistik<br />

Trauerzug für den im August 2008 gestorbenen Dichter<br />

Mahmud Darwisch, der in seinem Werk das Märtyrer-Bild<br />

aus dem Religiösen ins Säkulare <strong>und</strong> Nationale überführte<br />

<strong>und</strong> den Literaturwissenschaften die<br />

Geisteswissenschaften den Ton an.<br />

Im Mittelpunkt der Untersuchung<br />

stand die palästinensische Literatur<br />

seit den 30er-Jahren, „da die Figur<br />

des Märtyrers im schwierigen Prozess<br />

des palästinensischen ‚Nation Building‘<br />

eine zentrale Rolle spielt“, wie<br />

Pannewick erläutert. Gr<strong>und</strong>legendes<br />

Ergebnis der von ihr unter maßgeblicher<br />

Mitarbeit einer jungen Arabistin<br />

aus Beirut vorgenommenen Textstudien:<br />

Parallel zu der wachsenden<br />

politischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Bedeutung des Märtyrers – <strong>und</strong> von<br />

dieser vorangetrieben – wurde auch<br />

die Märtyrer-Dichtung in der entstehenden<br />

modernen arabischen Dichtung<br />

immer wichtiger.<br />

Dabei vollzog sich eine tiefgreifende<br />

Transformation. „Der Märtyrer ist ja<br />

eine eigentlich religiöse Figur, <strong>und</strong> der<br />

Einfluss des Dschihad <strong>und</strong> anderer islamisch-religiöser<br />

Konzepte wurde in<br />

der Märtyrer-Dichtung auch bewusst<br />

beibehalten“, beschreibt Pannewick.<br />

„Ihre besondere moderne Strahlkraft<br />

erfuhr diese Dichtung aber durch die<br />

Überführung des Religiösen ins Säkulare<br />

<strong>und</strong> Nationale.“<br />

Versinnbildlicht wurde dies etwa in<br />

dem Motiv des Märtyrers als „Bräutigam“,<br />

der erst im Tod zu seiner<br />

„Braut“, der mythisierten Nation, gelangen<br />

kann: ein Bild, das schon in

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