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Jahresbericht 2010 - Aufgaben und Ergebnisse - DFG

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68<br />

Forschungsförderung<br />

der Forschergruppe einige der besten<br />

Physikerinnen <strong>und</strong> Physiker aus beiden<br />

Bereichen aus ganz Deutschland<br />

zusammenzuführen“, sagt Bloch.<br />

Mit Quantengasen lässt sich in kleinsten<br />

Systemen die Realität nachbauen:<br />

In einem Lichtgitter aus Lasern<br />

können die Physiker sogenannte<br />

bosonische <strong>und</strong> fermionische Atome<br />

„fangen“ <strong>und</strong> unter kontrolliert veränderbaren<br />

Bedingungen mit diesen<br />

Modellfestkörpern experimentieren.<br />

„Wir können Kristallstrukturen dynamisch<br />

variieren <strong>und</strong> in Einklang<br />

mit den Voraussetzungen des theoretischen<br />

Modells bringen“, schildert<br />

Bloch die Vorteile.<br />

So lassen sich beispielsweise supraleitende<br />

Eigenschaften, Tunneleffekte<br />

<strong>und</strong> allgemein stark wechselwirkende<br />

Vielteilchensysteme hervorragend<br />

untersuchen. Die Experimente sind<br />

auch deshalb interessant, weil die derzeit<br />

verfügbaren Computer mit den<br />

Berechnungen selbst kleiner Systeme<br />

überfordert sind. Solche können jedoch<br />

die Physiker der Forschergruppe<br />

schon gut experimentell überprüfen.<br />

„Unsere Systeme sind oft nur 100 000<br />

bis zu einer Million Atome groß. Wie<br />

wenig das ist, wird im Vergleich mit<br />

einem Kubikzentimeter eines normalen<br />

Festkörpers klar, der 10 23 bis 10 24<br />

Atome enthält“, erklärt Bloch, „doch<br />

unsere Experimente bieten schon<br />

gute Voraussetzungen für den Vergleich<br />

mit realen Systemen.“<br />

Seit Beginn der <strong>DFG</strong>-Förderung im<br />

Jahr 2006 konnte die Forschergruppe<br />

schon etliche Erfolge verzeichnen,<br />

darunter der Vergleich der Berechnung<br />

eines Supercomputers mit einer<br />

Quantensimulation für Fermionische<br />

Spinmischungen, in dem Wissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

der Forschergruppe gemeinsam mit<br />

Kollegen aus Jülich eine gute Übereinstimmung<br />

belegen konnten. „Hier<br />

konnte zum ersten Mal eine wichtige<br />

Theorie stark korrelierter elektronischer<br />

Systeme – an deren Entwicklung<br />

übrigens deutsche Wissenschaftler<br />

maßgeblich beteiligt waren – ab initio<br />

getestet werden“, erläutert Bloch.<br />

<strong>2010</strong> erschien zudem eine viel beachtete<br />

Arbeit zu Spinmischungen in Atomen<br />

von Klaus Sengstock aus Hamburg,<br />

nachdem zwei Jahre zuvor der<br />

Nobelpreisträger Theodor Hänsch <strong>und</strong><br />

Kai Dieckmann vom Max-Planck-Institut<br />

für Quantenoptik eine Arbeit zu<br />

Mischungen aus Bosonen <strong>und</strong> Fermionen,<br />

die real nur schwer zu erzeugen<br />

sind, veröffentlichten.<br />

Ein weiteres Indiz für die erfolgreiche<br />

Arbeit sind Berufungen von Nachwuchskräften<br />

in alle Welt. „Zwei unserer<br />

Nachwuchsgruppenleiter haben<br />

Professorenstellen in Birmingham<br />

<strong>und</strong> Singapur bekommen“, erzählt

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