Jahresbericht 2010 - Aufgaben und Ergebnisse - DFG
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Forschungsförderung<br />
technik <strong>und</strong> Oberflächen interpretiert<br />
ein Team um Andreas Hartwig<br />
die Komponenten <strong>und</strong> versucht, ihr<br />
Zusammenwirken zu erklären.<br />
„Unser Ziel ist es, Proteine mit guten<br />
Adhäsionseigenschaften zu finden“,<br />
erläutert Hartwig: „Sie sollen ‚richtig’,<br />
also dem Bedarf entsprechend kleben.“<br />
Denn neben dem Kleben ist das<br />
Ablösen für die zum Teil sehr schnell<br />
laufenden Insekten essenziell. Dieser<br />
Effekt hängt laut Hartwig nicht nur<br />
mit der Chemie der Sekrete, sondern<br />
Ein Fauchschabenfuß unter dem Rasterelektronenmikroskop.<br />
Die genaue Struktur der Haftsysteme verspricht Erkenntnisse<br />
für neue Materialien<br />
auch mit dem Abrollen der Füße <strong>und</strong><br />
deren Mikrostruktur zusammen.<br />
Diese Mikrostruktur kann überaus<br />
unterschiedlich sein. Während die<br />
Fauchschabe glatte Fußoberflächen<br />
besitzt, bedecken bei den anderen untersuchten<br />
Spezies – großen Käfern<br />
wie Blatt- oder Totengräberkäfern –<br />
feine Haare die Beine. Hier kommt<br />
die Elektronenmikroskopie ins Spiel.<br />
„Wir schauen uns in Dünnschnitten<br />
beispielsweise die Drüsenstruktur ganz<br />
genau an“, erklärt Albert. Spannend<br />
ist hierbei laut Betz vor allem, wie die<br />
Drüsen das Sekret an die Füße leiten:<br />
„Vielleicht sind mehrere Komponenten<br />
beteiligt, die wie Mikro-Emulsionen<br />
wirken. Es bleiben auch hier noch viele<br />
Detailfragen zu klären.“<br />
Von der Natur lernen<br />
Neben dem Haftsekret-Projekt ist das<br />
IFAM unter anderem auch an einem<br />
<strong>DFG</strong>-geförderten Projekt „Geklebte<br />
Keramikschichtwerkstoffe höchster<br />
Zuverlässigkeit“ des Fachbereichs<br />
Keramische Werkstoffe <strong>und</strong> Bauteile<br />
der Universität Bremen beteiligt, das<br />
ebenfalls Erkenntnisse aus der Natur<br />
in die Anwendung überführen soll.<br />
Unter der Leitung von Kurosch Rezwan<br />
geht es darum, das extrem bruchfeste<br />
(fachsprachlich: „bruchzähe“)<br />
Perlmutt nachzubauen, das aus nichts<br />
weiter als aus dünnen Schichten von