Jahresbericht 2010 - Aufgaben und Ergebnisse - DFG
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Infrastrukturförderung<br />
Fournier, derzeit Leiter der Gruppe<br />
„Wissenschaftliche Literaturversorgungs-<br />
<strong>und</strong> Informationssysteme“, unterstreicht<br />
allerdings: „So wichtig <strong>und</strong><br />
wegweisend es ist, digitale Ressourcen<br />
für alle wissenschaftlichen Disziplinen<br />
bereitzustellen – Stichwort: ‚Digitale<br />
Bibliothek der Zukunft‘ –, so geht es in<br />
der Infrastrukturförderung heute darüber<br />
hinaus darum, die Möglichkeiten<br />
eines internetbasierten wissenschaftlichen<br />
Arbeitens im umfassenden Sinne<br />
zu unterstützen.“<br />
E-Science meint den gesamten Arbeits-<br />
<strong>und</strong> Erkenntnisprozess von<br />
Datengenerierung <strong>und</strong> -bereitstellung,<br />
über Dokumentenaustausch<br />
<strong>und</strong> -analyse bis hin zur Netzpublikation<br />
<strong>und</strong> digitalen Nachnutzung,<br />
neue Formen der Zusammenarbeit<br />
inklusive. Zwar müssen Informationsfachleute<br />
<strong>und</strong> Fachwissenschaftler<br />
den Begriff „Kooperation“ nicht<br />
neu erfinden, doch intensiviert er<br />
sich in neuer Weise.<br />
Die Förderstrategie der <strong>DFG</strong> ist dabei<br />
klar: Die übergreifende Initiative „Digitale<br />
Information“ (www.dfg.de/lis)<br />
hat die Schwerpunkte der Förderung<br />
bis 2015 identifiziert <strong>und</strong> setzt auf<br />
eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen,<br />
die zusammengenommen „eine nachhaltige<br />
Informationsumgebung unter<br />
digitalen, integrierten <strong>und</strong> internationalen<br />
Vorzeichen schaffen will“, wie<br />
es Fournier auf den Punkt bringt.<br />
Wenn Forschung <strong>und</strong> Bibliotheken<br />
enger zusammenfinden, liegt es nahe,<br />
exzellente Bibliotheken als „Orte der<br />
Forschung“ auszubauen <strong>und</strong> sichtbar<br />
zu machen. Das ist das Ziel der erstmals<br />
im Mai <strong>2010</strong> ausgeschriebenen<br />
<strong>DFG</strong>-Förderlinie zu herausragenden<br />
Forschungsbibliotheken.<br />
Im Vordergr<strong>und</strong> des Interesses steht<br />
der Ausbau eines forschungsförderlichen<br />
Arbeitsumfeldes, das, so die<br />
Ausschreibung, „zur Profilschärfung<br />
anerkannt guter Forschungsbibliotheken<br />
beitragen“ <strong>und</strong> im Interesse<br />
der Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />
„eine engere Verzahnung<br />
mit konkreten Forschungsaktivitäten<br />
ermöglichen“ soll. Die Resonanz auf<br />
die Förderlinie ist groß. So wurden<br />
im April 2011 durch den Hauptausschuss<br />
der <strong>DFG</strong> die ersten 21 Projekte<br />
bewilligt.<br />
Sichtbare „Daten-Leuchttürme“<br />
Neuland betreten – das wollen Wissenschaftlerinnen<br />
<strong>und</strong> Wissenschaftler<br />
oder Informationsmanager gleichermaßen,<br />
wenn sie Datenlandschaften<br />
mit Online-Archiven <strong>und</strong> Portalen<br />
planen. Zwei Projekte mögen veranschaulichen,<br />
was das bedeuten kann:<br />
Das eine will ein Datenarchiv humaner<br />
Stammzellen für die regenerative<br />
Medizin etablieren, das andere einen<br />
Dienst für Multimedia-Dokumente<br />
erproben.