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Jahresbericht 2010 - Aufgaben und Ergebnisse - DFG

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58<br />

Naturwissenschaften<br />

Für neue Materialien <strong>und</strong> Technologien<br />

„Wie funktioniert das eigentlich?“<br />

Diese Frage treibt Naturwissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> Naturwissenschaftler<br />

aller Disziplinen immer wieder an,<br />

den Dingen auf den Gr<strong>und</strong> zu gehen.<br />

Auf der Suche nach besseren<br />

Erklärungen lieferte dabei so<br />

manches <strong>DFG</strong>-geförderte<br />

Projekt auch <strong>2010</strong> die Basis<br />

für mögliche Umsetzungen<br />

in der Praxis.<br />

Die Madagaskar-Fauchschabe läuft<br />

mühelos an spiegelblanken Glasflächen<br />

hinauf. Wie genau ihre sechs<br />

Beine „festkleben“ <strong>und</strong> sich wieder<br />

lösen, ist eine der Fragestellungen des<br />

<strong>DFG</strong>-geförderten Projekts „Vergleichende<br />

Funktionsanalyse adhäsiver<br />

Lokomotions- <strong>und</strong> Beutefangstrukturen:<br />

Insekten als Ideengeber für<br />

die Entwicklung mikrostrukturierter<br />

<strong>und</strong> flüssigkeitsvermittelter<br />

bionischer Haftsysteme“.<br />

Um zu verstehen,<br />

wie verschiedene Insekten auf<br />

glatten Oberflächen laufen oder<br />

Beute fangen, führen Wissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

aus Tübingen <strong>und</strong> Bremen<br />

hier vor allem die Chemie <strong>und</strong> die<br />

Biologie zusammen.<br />

Chemie <strong>und</strong> Biologie Hand in Hand<br />

Dabei nimmt das Projekt, das <strong>2010</strong><br />

die Arbeit aufgenommen hat,<br />

vor allem die sogenannten<br />

Haftsekrete unter die Lupe: Flüssigkeiten,<br />

die sich an den Füßen der<br />

Insekten finden. „Haftsekrete sind<br />

komplexe chemische Vielstoffmischungen,<br />

die bislang<br />

noch gar nicht untersucht<br />

worden sind“, sagt der<br />

Tübinger Zoologe <strong>und</strong><br />

Antragsteller Oliver<br />

Betz. Worin dabei die Herausforderung<br />

besteht, sagt sein<br />

Kollege, der Chemiker Klaus Albert:<br />

„Zu Beginn waren die minimalen Probemengen<br />

ein großes<br />

Problem. Denn aus<br />

den Fußspuren eines<br />

Insekts noch für die<br />

Analytik sinnvolle Proben<br />

zu gewinnen, ist gar nicht<br />

leicht.“ Aber schon <strong>2010</strong> haben<br />

die Arbeitsgruppen des Projekts<br />

gemeinsam Lösungsmöglichkeiten<br />

für das Problem gef<strong>und</strong>en.<br />

Um verwertbare „Fußabdrücke“<br />

zu bekommen, lassen die Wissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

die bis zu sechs<br />

Zentimeter großen Fauchschaben<br />

über mit starken<br />

Säuren <strong>und</strong> Alkohol gereinigtes<br />

Glas laufen. Oder aber Studentinnen<br />

<strong>und</strong> Studenten nehmen mit sogenannten<br />

Hamilton-Spritzen Proben direkt<br />

von den Insektenfüßen – mit großer<br />

Sorgfalt, um auch hier Verunreinigungen<br />

zu verhindern. Damit sind oft fünf<br />

Menschen <strong>und</strong> r<strong>und</strong> zwanzig Tiere

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