02.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2010 - Aufgaben und Ergebnisse - DFG

Jahresbericht 2010 - Aufgaben und Ergebnisse - DFG

Jahresbericht 2010 - Aufgaben und Ergebnisse - DFG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hydro- <strong>und</strong> fluorophilen) Triblock-<br />

Copolymere die kleinen Blasen aus<br />

Lipidmembran, ohne die die Zellen<br />

nicht überleben können, zerlöchern<br />

oder sich einlagern: Auch dies wäre<br />

ein Ansatzpunkt für neue Medikamentformulierungen,<br />

um missliebige<br />

Zellen anzugreifen.<br />

„Außerdem untersuchen wir, wie man<br />

Polymere auf den Membranen gezielt<br />

anordnen kann“, sagt Blume. Die<br />

entstehenden Kompositmembranen<br />

könnten Anwendung in der Pharmakotherapie<br />

finden, weil sie zum<br />

Beispiel stabiler gegen den Abbau im<br />

Körper sind. Die gezielte Anlagerung<br />

nutzt die Forschergruppe auch für<br />

kleinste Gold-, Silber- oder Eisenoxidpartikel<br />

aus. Anstatt sich unspezifisch<br />

abzulagern, können die Nanopartikel<br />

auf diese Weise mit den Polymeren als<br />

„Klebstoff“ gesteuert werden.<br />

Zusätzlich untersucht die Forschergruppe<br />

auch niedermolekulare, triphile<br />

Moleküle, die sich flüssig-kristallin<br />

verhalten <strong>und</strong> daher für verschiedene<br />

technische Anwendungen wie Displays<br />

interessant sind. Sie sind kleiner als die<br />

Triblock-Copolymere, arrangieren sich<br />

aber ebenfalls in Strukturen auf den<br />

Membranen. „Mit diesen Molekülen<br />

testen wir beispielsweise, ob wir gezielt<br />

Poren bilden können“, erklärt Blume.<br />

Diese Moleküle verändern – in die<br />

Membran eingelagert – aber auch die<br />

Eigenschaften der Lipid-Kügelchen:<br />

Sie werden dadurch klebriger, größer<br />

oder kleiner, flexibler oder starrer.<br />

Auch für physikalisch-chemische Analysemethoden<br />

selbst liefert die Forschergruppe<br />

neue Ansätze. „Wir können<br />

nun aus Lipidmembranen durch<br />

Einbau triphiler Moleküle auch sehr<br />

kleine Membranscheiben herstellen“,<br />

sagt Blume. „Das ist für die physikalische<br />

Chemie <strong>und</strong> die Analytik sehr<br />

spannend.“ Mithilfe der hochauflösenden<br />

NMR-Spektroskopie erlauben<br />

diese Membranscheiben beispielsweise<br />

bessere Untersuchungen zur Struktur<br />

eingelagerter Membranproteine.<br />

Die Größe entscheidet<br />

Naturwissenschaften<br />

Auch andere Stoffe haben teils dramatische<br />

Wirkung auf Zellen. In dem<br />

Vorhaben „Steuerung der physiologischen<br />

Wirkung von Edelmetallnanopartikeln<br />

durch Größe <strong>und</strong> chemische<br />

Modifizierung“ untersuchen Wissenschaftlerinnen<br />

<strong>und</strong> Wissenschaftler,<br />

wie Nanopartikel aus Gold, aber auch<br />

Platin <strong>und</strong> Metalllegierungen in Abhängigkeit<br />

zu ihrer Größe <strong>und</strong> chemischen<br />

Zusammensetzung mit Zellen<br />

<strong>und</strong> Organismen interagieren.<br />

Wissenschaftlerinnen <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

der RWTH Aachen <strong>und</strong> der<br />

Universität Duisburg-Essen sowie<br />

der Universitätsklinik Essen <strong>und</strong> des<br />

Karlsruher Instituts für Technologie<br />

(KIT) nehmen dazu vor allem eine<br />

65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!