Diplomarbeit - Institut für Halbleiter
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1.2. GESCHICHTE DER TRANSMISSIONSELEKTRONENMIKROSKOPIE 5<br />
Abbildung 1.3: (A) Ernst Ruskas Originalskizze seiner Kathodenstrahl-Röhre<br />
zum Testen der Abbildungsbedingungen von inhomogenen Magnetfeldern von kurzen<br />
Spulen. [3]<br />
(B) Ruska und Knoll mit dem ersten von ihnen 1932 in Berlin gebauten Elektronenmikroskop.<br />
[4]<br />
Source: tube first tem.jpg, tube first tem.eps<br />
Seit Ernst Abbe (1840-1905) und Rayleigh (1842-1919) war bekannt, dass das Auflösungs-<br />
vermögen optischer Instrumente und insbesondere eines optischen Mikroskops durch die Wel-<br />
lenlänge des sichtbaren Lichtes beschränkt ist. Die theoretischen Ausführungen von Louis de<br />
Broglie zeigten, dass jedem bewegten Teilchen eine bestimmte Wellenlänge zugeordnet wer-<br />
den kann. Somit war auch das Auflösungsvermögen von zukünftigen Elektronenmikroskopen<br />
(EM) durch die Wellenlänge der Elektronen limitiert.<br />
Berechnungen im Jahr 1931 ergaben <strong>für</strong> EM ein Auflösungsvermögen, welches um un-<br />
gefähr 100.000 mal besser war als jenes der besten Lichtmikroskope. [3] Somit war theo-<br />
retisch der Weg frei, um Elektronenmikroskope zu bauen, die Lichtmikroskope in ihrem<br />
Auflösungsvermögen und ihrer maximalen Vergrößerung um das 100.000-fache übertrafen.<br />
Um die Vergrößerung und damit das Auflösungsvermögen zu erhöhen, musste die Brenn-<br />
weite der magnetischen Linsen weiter verringert werden. Dies gelang durch eine Modifizierung<br />
der Weicheisenummantelung zu sogenannten Polschuhen, welche noch heute in Elektronenmi-<br />
kroskopen eingesetzt werden. Mit diesen neuartigen Polschuh-Magnetlinsen erreichte Ruska<br />
eine Vergrößerung von 12.000×. [3]<br />
1937 wurden die Entwicklungen von Ruska in einer Kooperation mit Siemens und Carl<br />
Zeiss, Jena, in zwei Prototypen <strong>für</strong> eine industrielle Produktion von Elektronenmikroskopen<br />
umgesetzt. Die maximale Vergrößerung dieser Geräte betrug 30.000× (Abb. 1.4). [3]