Diplomarbeit - Institut für Halbleiter
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12KAPITEL 2. GRUNDLAGEN DER TRANSMISSIONSELEKTRONENMIKROSKOPIE<br />
lichtmikroskop und mit Elektronenwellen im TEM. Der transmittierte Strahl enthält Infor-<br />
mationen über die innere Struktur der Probe.<br />
Das Auflösungsvermögen von optischen Mikroskopen kann durch das sogenannte klas-<br />
sische Rayleigh-Kriterium (Glg. 2.1) abgeschätzt werden. [4] Dabei handelt es sich um die<br />
Limitierung der Auflösung aufgrund von Beugungserscheinungen und kann somit als unterste<br />
theoretische Grenze des Auflösungsvermögens angesehen werden.<br />
δ =<br />
0.61 · λ<br />
n · sin β<br />
(2.1)<br />
In Gleichung 2.1 steht λ (”lambda”) <strong>für</strong> die Wellenlänge der verwendeten Strahlung, n <strong>für</strong><br />
den Brechungsindex des durchstrahlten Mediums und β <strong>für</strong> den Halbwinkel der äußersten<br />
von der Vergrößerungslinse gesammelten Strahlen (halber Öffnungswinkel). Zur Abschätzung<br />
kann angenommen werden, dass der Nenner n · sinβ, welcher auch als numerische Apertur<br />
bezeichnet wird, <strong>für</strong> einen Brechungsindex n nahe 1 durch 1 ersetzt werden kann, da sin β ≤ 1<br />
. Aufgrund der Abschätzung ergibt sich näherungsweise ein Auflösungsvermögen von ca.<br />
der halben Wellenlänge. Für sichtbares Licht mit einer Wellenlänge λ ≈ 550nm - <strong>für</strong> den<br />
mittleren (grünen) Spektralbereich - ergibt sich somit ein Auflösungsvermögen von ≈ 300 nm<br />
(1 nm = 1 × 10 −9 m =<br />
1<br />
1,000.000 mm). Um atomare Strukturen sichtbar machen zu können, ist<br />
jedoch ein 1000 mal höheres Auflösungsvermögen erforderlich. Hier offenbart sich auch der<br />
Grund, warum es mit optischen Mikroskopen nie möglich sein wird Atome ”zu sehen”. (dies<br />
gilt nicht <strong>für</strong> near field optical microscopy, [7])<br />
In seinen theoretischen Abhandlungen zu seiner Doktorarbeit zeigte Louis de Broglie<br />
(Kap. 6.2.2) im Jahre 1924, dass jedem Teilchen entsprechend seines Impulses |�p| unter<br />
Verwendung der Planckschen Wirkungskonstante (h) eine Wellenlänge λ zugeordnet werden<br />
kann. 2.2.<br />
λ = h<br />
|�p|<br />
(de Broglie) → λ[nm] ∼ 1.22<br />
� E[eV ]<br />
(2.2)<br />
E bezeichnet hier die Energie, welche ein Elektron durch die Beschleunigung in einem elektri-<br />
schen Feld erhält. Dabei eignet sich im besonderen die Verwendung einer Energieskala in eV<br />
(1eV ≈ 1, 602·10 −19 J). Wird ein Elektron mit z.B 200 kV beschleunigt, so beträgt seine Ener-<br />
gie 200keV. Daraus ergibt sich eine Wellenlänge von ≈ 2, 7pm = 0, 0027nm = 2, 7 · 10 −12 m,<br />
welche atomare Abmessungen deutlich unterschreitet. Ab einer Beschleunigungsspannung von<br />
ca. 100kV (d.h. Elektronen mit einer Energie von 100keV) ergeben sich Geschwindigkeiten,<br />
die bedingen, dass relativistische Effekte beachtet werden müssen. So ergibt sich <strong>für</strong> Elek-<br />
tronen mit einer Energie von 200keV entsprechend der relativistischen Formel (Glg. 2.3) [8]