Diplomarbeit - Institut für Halbleiter
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26KAPITEL 2. GRUNDLAGEN DER TRANSMISSIONSELEKTRONENMIKROSKOPIE<br />
Im reziproken Gitter steht jeder Gitterpunkt <strong>für</strong> eine Netzebenenschar, aus denen der Kristall<br />
aufgebaut ist. Z.B. werden alle (201)-Ebenen durch einen Punkt mit den Koordinaten (2,0,1)<br />
bezüglich der Translationsvektoren �a ∗ , � b ∗ und �c ∗ repräsentiert. Die lineare Dimension im<br />
reziproken Gitter ist die reziproke Länge, also m −1 .<br />
Abbildung 2.11: (A) Ewald-Konstruktion (in 2D): Ewald-Kugel mit Radius 1<br />
λ<br />
geht durch den Ursprung (000) des reziproken Gitters. Bragg-Bedingung ist erfüllt,<br />
wenn die Spitze des Beugungsvektor �g ausgehend von (000) in einem Punkt des<br />
reziproken Gitters zu liegen kommt, d.h. die Ewald-Kugel diesen Punkt schneidet.<br />
(B) Aufgrund des großen Radius der Ewaldkugel bei sehr kleinen Wellenlängen ergibt<br />
sich das Beugungsbild auf dem Betrachtungsschirm mit TEM als Schnittebene<br />
durch das reziproke Gitter.<br />
Source: image.jpg,image.eps [10]<br />
Das am Anfang etwas willkürlich wirkende Konzept des reziproken Gitters beweist jedoch<br />
seine Vorteile, wenn es um die Konstruktion der Beugungsmaxima geht. Diese kann nämlich<br />
rein geometrisch erfolgen, nach der sogenannten Ewald-Konstruktion:<br />
1. Ewald-Kugel: Eine Kugel mit Radius | � kI| = 1<br />
λ<br />
wird so in das reziproke Gitter gelegt,<br />
das die Spitze des Vektors � kI im Ursprung des reziproken Gitters zu liegen kommt und<br />
der Mittelpunkt des Kreises am Anfangspunkt des Vektors � kI (siehe Abb. 2.11 (a) in<br />
2D)<br />
2. Schnittpunkte mit reziprokem Gitter: Dort, wo die Kugel durch einen Punkt des<br />
reziproken Gitters durchgeht, ist die Bragg-Bedingung erfüllt und es entsteht ein Beu-<br />
gungsmaximum.<br />
Wegen der kleinen Wellenlängen der beschleunigten Elektronen (≈ 2, 7pm) ergibt sich ein<br />
ausgesprochen großer Radius <strong>für</strong> die Ewald-Kugel. Dies führt dazu, dass das Beugungsbild