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Diplomarbeit - Institut für Halbleiter

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22KAPITEL 2. GRUNDLAGEN DER TRANSMISSIONSELEKTRONENMIKROSKOPIE<br />

würfelförmigen Einheitszelle besteht, gilt: a = b = c. Alle bekannten Kristallgitter lassen sich<br />

auf 14 grundlegende Punktgitter sogenannte Bravais Gitter zurückführen [10].<br />

2.4.2 Ebenen im Kristall<br />

�r = n1 · �a + n2 · � b + n3 · �c mit n1, n2, n3 ∈ Z (2.15)<br />

Durch beliebige drei Punkte im Kristallgitter, lässt sich eine Ebene durch den Kristall de-<br />

finieren. Zu jeder dieser Ebenen gibt es beliebig viele im Abstand d dazu parallele Ebenen.<br />

Diese Menge an Ebenen (Netzebenenschar) lässt sich durch ein Zahlentriplett (h,k,l) - die<br />

sogenannten Miller-Indizes - charakterisieren. Dieses erhält man, wenn man die reziproken<br />

Werte der Schnittpunkte, der dem Ursprung am nähesten liegenden Ebene mit den Koor-<br />

dinatenachsen, mit ihrem gemeinsamen Nenner multipliziert. Nehmen wir z.B. jene Ebene,<br />

die durch die Punkte (2,0,0), (0,4,0) und (0,0,3) in einem kubischen Kristallgitter definiert<br />

ist. Diese Ebene schneidet die x-Achse an der Stelle 2, die y-Achse an der Stelle 4 und die<br />

z-Achse an der Stelle 3. Die reziproken Werte lauten 1 1<br />

2 , 4<br />

12. Das charakteristische Zahlentriplett ergibt sich dann aus (12 · 1<br />

2<br />

1 und 3 ; ihr gemeinsamer Nenner ist<br />

, 12 · 1<br />

4<br />

1 , 12 · 3 ) also (6,3,4).<br />

Man spricht dann von der Menge der (6 3 4)-Ebenen oder Ebenen mit den Miller-Indizes (6<br />

3 4) Für weitere Beispiele siehe Abbildung 2.8.<br />

Schneidet eine Ebene eine der Achsen im negativen Bereich, so wird der dazugehörige<br />

Miller-Index mit einem Überstrich versehen. Die Ebene, welche die Achsen an den Werten<br />

x = −1, y = 1 und z = −2 schneidet, hat die Miller-Indizes (221).<br />

Jede Netzebenenschar ist durch ihre Miller-Indizes (hkl) eindeutig definiert. Ebenso ist<br />

auch der Ebenenabstand durch die Miller-Indizes eindeutig festgelegt. Für ein kubisches Git-<br />

ter mit einer Gitterkonstanten a ergibt sich:<br />

dhkl =<br />

a<br />

√ h 2 + k 2 + l 2<br />

(2.16)<br />

Da viele Kristallebenen aufgrund der Symmetrieeigenschaften des jeweiligen Kristallgitters<br />

zueinander äquivalent sind, kann man diese zusammenfassen. So steht z.B. in einem kubischen<br />

Kristallgitter {100} <strong>für</strong> die (100), (010), (001), (100), (010) und (001) Ebenen.<br />

2.4.3 Kristallorientierung<br />

Mit jeder Kristallebene und deren Miller-Indizes ist gleichzeitig auch ein Vektor definiert, der<br />

normal auf diese Ebene steht. Diese Vektoren werden benutzt, um Richtungen im Kristall

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