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Diplomarbeit - Institut für Halbleiter

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3.3. ELEKTROMAGNETISCHE LINSEN 41<br />

Sphärische Aberration (Abb. 3.11 (a), engl.:spherical aberration) Mit steigendem Ab-<br />

stand zur optischen Achse nimmt die Ablenkung der Elektronen im inhomogenen Ma-<br />

gnetfeld mehr als linear zu. Die Fokuslänge ist deshalb <strong>für</strong> achsennahe Elektronen-<br />

strahlen größer als <strong>für</strong> achsenferne Elektronenstrahlen. Ein punktförmiges Objekt wird<br />

demnach nicht wieder als Punkt, sondern als Scheibe mit einem Durchmesser von dS<br />

bei einem Divergenzwinkel von α abgebildet. (Glg. 3.7). Um dS so klein wie möglich zu<br />

halten, sollte α klein gehalten werden. CS nennt man den Koeffizienten der sphärischen<br />

Aberration. [10] Für das JEM2011 beträgt CS = 1, 0 mm [14].<br />

dS = CS · α 3<br />

(3.7)<br />

Chromatische Aberration (Abb. 3.11 (b), engl.:chromatic aberration) Die Modellvorstel-<br />

lung geht von kohärenten Elektronenwellen aus, d.h. alle Elektronen haben dieselbe<br />

Energie. Dies ist in der Realität nicht der Fall. Die Energie der Elektronen ist immer<br />

über einen gewissen Energiebereich △E verteilt, insbesondere nach Streuvorgängen<br />

innerhalb der Probe. Elektronen mit unterschiedlicher Energie (und deshalb Geschwin-<br />

digkeit) werden jedoch unterschiedlich stark im Magnetfeld abgelenkt. Beim Durchgang<br />

durch magnetische Linsen ergibt sich <strong>für</strong> hochenergetische Elektronen eine größere, <strong>für</strong><br />

niederenergetische eine kleinere Fokuslänge. Dadurch kommt es zu einer Fehlabbildung.<br />

Ein punktförmiges Objekt wird wieder zu einer Scheibe mit Durchmesser dC geweitet<br />

(Glg. 3.8). CC nennt man den Koeffizienten der chromatischen Aberration. [10] Für das<br />

JEM2011 beträgt CC = 1, 4 mm [14].<br />

dC = CC · △E<br />

E<br />

· α (3.8)<br />

Astigmatismus (Abb. 3.11 (c), engl.:astigmatism) Astigmatismus, d.h. die längliche Ver-<br />

formung des Abbildes eines punktförmigen Objektes, resultiert aus der nicht perfekten<br />

rotationssymmetrischen Positionierung des Magnetfeldes. Es ist praktisch unmöglich<br />

die magnetische Linse mit Ausbohrung, Polschuh und Spule exakt rotationssymme-<br />

trisch auszurichten. Der Astigmatismus kann jedoch durch Korrektur-Spulen großteils<br />

ausgeglichen werden. Astigmatismus äußert sich durch eine elliptische Verformung des<br />

Elektronenstrahls, wobei die Hauptachsen der Ellipse bei Fokusdurchgang um 90¢ sprin-<br />

gen.<br />

Beugungsfehler (Abb. 3.11 (d), engl.:diffraction error) Da Elektronen sowohl Teilchen- als<br />

auch Wellencharakter besitzen, kommt es nicht nur zu erwünschten Beugungserschei-<br />

nungen am Kristallgitter, sondern auch zu unerwünschten Beugungserscheinungen an

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