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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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Tropischer Regenwald 169<br />

spielen in ihnen eine geringere Rolle, dominierend<br />

sind Dikotylen. Dauert die Überschwemmung<br />

sehr lange, so kann <strong>der</strong> Oj-Mangel im<br />

Wurzelbereich die Bäume zur Drosselung des<br />

Stoffwechsels zwingen, <strong>der</strong> sogar von Laubabwurf<br />

begleitet sein kann („überschwemmungskahle<br />

Bäume“, vgl. W orbes 1986). An Flüssen,<br />

die keine Bodenfracht mit sich führen, sind die<br />

Auenwäl<strong>der</strong> (hier ,,Igapö“ genannt) sehr viel<br />

schlechtwüchsiger. Über entsprechende Vegetationstypen<br />

in an<strong>der</strong>en Regionen ist weniger bekannt.<br />

Ein weiterer Waldtyp, <strong>der</strong> in diesem Zusammenhang<br />

zu erwähnen wäre, ist die Mangrove.<br />

Sie ist aber nicht auf die Domäne des Regenwaldes<br />

beschränkt, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> ganzen Tropischen<br />

Zone verbreitet. Ihr ist deshalb ein eigener<br />

Abschnitt am Ende dieses Kapitels gewidmet.<br />

Varianten und Regionen<br />

Gegenüber <strong>der</strong> bisher behandelten normalen<br />

und zugleich optimalen Ausbildung des Regenwaldes<br />

(T1.H2) zeigt die Vegetation <strong>der</strong> Variante<br />

T5 die geringsten ünterschiede, höchstens<br />

kann bei Pflanzen mit rhythmischem Wuchsverhalten<br />

eine gewisse Synchronisation auftreten.<br />

Stärker abweichend ist <strong>der</strong> montane Regenwald<br />

T2, <strong>der</strong> meist durch geringere Höhe und<br />

Abb. 80: Perhumi<strong>der</strong> Regenwald<br />

im südbrasilianischen<br />

Küstengebirge (Serra do Mar).<br />

Pedra da On?a bei Sebastianopolis,<br />

Anfang 19. Jahrhun<strong>der</strong>t.<br />

Zahlreiche Epiphyten {Bromeliaceae,<br />

Farne, Orchidaceae, Piperaceae)<br />

an Stämmen, auf Ästen<br />

und auf Lianen, viele mit herabhängenden<br />

Wurzeln, die teils<br />

den Boden erreichen. Auffallend<br />

auch die eine Zwischenstellung<br />

zwischen Lianen und<br />

Epiphyten einnehmenden großblättrigen<br />

Araceen (rechts) und<br />

Cyclanthaceen (ganz rechts, mit<br />

palmenähnlichen Blättern). Die<br />

Palmen gehören den Gattungen<br />

Euterpe und Geonoma an. - Aus<br />

Marhus 1840f, „Tabula physiognomica“<br />

34 (Nie<strong>der</strong>sächsische<br />

Staats- und Universitätsbibliothek<br />

Göttingen).

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