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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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352 Vegetationsglie<strong>der</strong>ung ausgewählter Gebirge<br />

h e<br />

mit charakteristischer Beimischung von Schefflera<br />

und Prunus africana.<br />

(4) Oberer Oreotropischer Wald, Hauptbaumart<br />

Hagenia abyssinica (bis 25, im oberen Teile 12-<br />

18 m hoch), wichtige Kleinbäume sind Rapanea<br />

melmophloeos und Hypericum revolutum, nach<br />

oben hin auch Erica trimera. An felsigen Stellen<br />

kann Juniperus procera auftreten; hier und an anthropogen<br />

aufgelichteten Stellen findet sich auch<br />

die seltsame, xeromorphe Schopfrosettenpflanze<br />

Echinops longisetus.<br />

(5) Niedriger subalpiner Wald, Krummholz und Gebüsch<br />

vorwiegend aus Erica trimera s. 1.<br />

Alpine Stufe<br />

(6) Paramo/Puna: Obwohl die vorliegenden Klimadaten<br />

für die höchsten Lagen keine Abnahme <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>schläge andeuten, macht die Vegetation<br />

vielfach einen Puna-ähnlichen Eindmck (Ursache<br />

sind vielleicht die verbreiteten unentwickelten<br />

Lava-Rohböden). Es wechseln Zwergstrauchheiden<br />

aus Helichrysum- und Alchemilla-hrttn mit<br />

Büschelgrasfluren.<br />

9. Djebel M arra, Sudan, Region 3.2.a. Vulkanisches<br />

Inselgebirge in <strong>der</strong> östlichen Sahelzone,<br />

in semiari<strong>der</strong> Umgebung nicht weit nördlich<br />

von <strong>der</strong> Grenze <strong>der</strong> Regengrünen Wäl<strong>der</strong>.<br />

Die thermische Waldgrenze wird nicht erreicht.<br />

- Nach M iehe 1988.<br />

Warmtropische Stufe<br />

(1) Regengrüne Trockengehölze (an hygrisch günstigen<br />

Stellen schon mit Übergängen zum Regengrünen<br />

Wald).<br />

(2) Regengrüner Trockenwald mit Immergrünen, relativ<br />

artenreich (aktuell meist anthropogene Domgehölze<br />

und Trockensavannen).<br />

(3) Wie (2), aber artenärmer infolge Ausfalls einer<br />

Reihe wärmebedürftiger Sippen (aktuell meist<br />

Trockensavanne).<br />

Oreotropische Stufe<br />

(4) Immergrüner Hartlaubwald aus Olea laperrinii und<br />

Ficus ovata (aktuell meist anthropogene Büschelgrasflur).<br />

10. Hoggar-Gebirge, Sahara, Region 4.3. Vulkanisches<br />

Inselgebirge in <strong>der</strong> mittleren Sahara,<br />

Nie<strong>der</strong>schläge von <strong>der</strong> Fußfläche zu den Gipfeln<br />

zwar etwa auf das lOfache zunehmend, aber<br />

auch die Idochlagen mit unter 2 0 0 mm noch<br />

semiarid. Die Alpine Stufe wird nicht erreicht.<br />

- Nach Lauer 1976.<br />

Warmtropische Stufe<br />

(1) Vollwüste mit wenigen Chamäphyten, nur an<br />

edaphisch günstigeren Standorten etwas dichtere<br />

Vegetation.<br />

(2) Halbwüste mit vorwiegend Hemikryptophyten<br />

und Therophyten; niedrige Gehölze (Tamarix,<br />

Nerium) nur in etwas feuchteren Schluchten.<br />

Oreotropische Stufe<br />

(3) Niedriger Offenwäld aus Olea laperrinii, mit<br />

Unterwuchs von ArtctwAtü-Kleinsträuchern.<br />

11. Gunung Losir, Sumatra, Region 1.3.a. Bergmassiv<br />

im Westsumatranischen Bergland; die<br />

Alpine Stufe wird nicht erreicht. Eine Beson<strong>der</strong>heit<br />

N-Sumatras ist das Auftreten von Pinus<br />

m erkusii, die in den Stufen (1) bis (3) auf felsigen<br />

Hängen vorkommt und sich nach anthropogener<br />

Waldverwüstung als Pionierbaumart<br />

ausbreiten kann (südlichste natürliche Vorkommen<br />

von Pinus, bis knapp über den Äquator<br />

reichend). - Nach Stein 1978.<br />

Warmtropische Stufe<br />

(1) Von Dipterocarpaceen beherrschter Tropischer<br />

Regenwald.<br />

Oreotropische Stufe<br />

(2) Hochwüchsiger Fagaceen-Mischwald mit Schima,<br />

Exbucklandia und Lauraceen.<br />

(3) Nebelwald von nur mäßiger Wuchshöhe (10-15 m),<br />

vorwiegend aus Myrtaceen, Koniferen {Podocarpus,<br />

Daaydium) und Myisinaceen bestehend.<br />

(4) Niedriger (meist < 10 m) Wald mit auffallenden<br />

Kugelschirmkronen, vor allem Myrsinaceen, Symplocos,<br />

Myrica und Rhododendron, mit fließendem<br />

Übergang zu (5).<br />

(5) Subalpines Gebüsch (2-3 m hoch) mit Dominanz<br />

von Ericaceen (Rhododendron, Vaccinium, Gaultheriä)<br />

und Myrica.<br />

12. Zentralgebirge, Neuguinea, Region 1.3.b.<br />

Da Neuguinea schon im Tiefland fast durchgängig<br />

humid ist, zeigen sich in dem mehr als<br />

1500 km langen, die Insel längs durchziehenden<br />

Zentralgebirge erst recht kaum hygrische<br />

Unterschiede. Die Vegetationsgliedemng ist also<br />

rein thermisch bedingt und daher recht übersichtlich,<br />

Näheres vgl. S. 211. - Nach Paajmans<br />

1976, Mangen 1993.<br />

Warmtropische Stufe<br />

(1) Artenreicher Tropischer Regenwald.<br />

Oreotropische Stufe<br />

(2) Unterer Fagaceen-Mischwald mit Dominanz holarktischer<br />

Gattungen (Lithocarpus, Quercus, Castanopsis).<br />

(3) Oberer Fagaceen-Mischwald mit Dominanz von<br />

Nothofagus.<br />

(4) Oberer Oreotropischer Wald (Nebelwald) mit<br />

Dominanz von Koniferen (Podocarpus, Papuacedrus),<br />

nur 15-20 m hoch.

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