04.06.2016 Aufrufe

Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Arealbildung 45<br />

Hier dürften demnach die „normalen“ Transportmittel<br />

allein nicht ausgereicht haben, son<strong>der</strong>n<br />

durch „untypische Verbreitungsfälle“ ergänzt<br />

worden sein.<br />

Die äußerste Grenze für die Ausbreitung ist<br />

durch die großldimatisch bedingten Grenzen des<br />

potentiellen Areals (pA) gegeben (Abb. 20). Um<br />

diese zu erreichen, muß genügend Zeit zur Verfügung<br />

stehen. Auch wenn das <strong>der</strong> Fall ist, wird<br />

die Pflanze meist nicht in alle Teile ihres pA<br />

gelangen: sie stößt an Verbreitungsschranken.<br />

Diese sind entwe<strong>der</strong> klimatischer (Bereiche mit<br />

ungeeignetem Klima) o<strong>der</strong> geomorphologischer<br />

Natur (Meere). Solche unbesiedelbaren Zonen<br />

müssen räumlich so groß sein, daß sie mit den<br />

für die Sippe normalen Ausbreitungschritten<br />

nicht übersprungen werden können: das pA besteht<br />

dann aus mehreren getrennten Teilen, es<br />

ist „disjunkt“ (vgl. S. 49).<br />

Aber auch in den Teilen des pA, die erreichbar<br />

sind, wird die Pflanze sich nicht überall ansiedeln<br />

können, nämlich an Stellen, wo ihre<br />

übrigen Standortsansprüche nicht erfüllt sind:<br />

hier liegen Ansiedlungshin<strong>der</strong>nisse vor. Diese<br />

können edaphisch (ungeeignete Bodenverhältnisse)<br />

o<strong>der</strong> biotisch (z. B. Vorhandensein übermächtiger<br />

Konkurrenten o<strong>der</strong> Feinde; Fehlen<br />

schützen<strong>der</strong> Vegetation, von Symbionten, Wirten,<br />

Bestäubern) bedingt sein. Während die<br />

edaphischen Hin<strong>der</strong>nisse meist eher die Arealausfüllung<br />

beeinträchtigen, können die biotischen<br />

ebenso wie die Verbreitungsschranken<br />

auch Einfluß auf die Arealgestalt haben. Diese<br />

kann außerdem durch noch nicht abgeschlossene<br />

Ausbreitung infolge Zeitmangels beeinflußt<br />

sein.<br />

So entsteht ein reales Areal (rA), das im Normalfalle<br />

kleiner ist als das pA. Seine Grenze kann<br />

Abb. 21: Die Arealgrenze <strong>der</strong> europäischen Buche {Fagus sylvaticä) hat in verschiedenen Teilen ihres Verlaufes<br />

verschiedene Ursachen.<br />

Im Mittelmeergebiet kommt die Buche nur etageal vor, es handelt sich also um eine Untergrenze. - Zugleich<br />

Beispiel für eine Punktkarte auf Rastergrundlage. - Arealbild ausjALAS etc.l972f

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!