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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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Nemorale Zone 373<br />

schlage und wird zugleich im Winter vor den<br />

kalten Luftmassen aus dem N geschützt. Weiter<br />

nach SO wird das Gebirge beidseitig trockener<br />

(vgl. S. 311). - Nach W alter 1974.<br />

Nemorale Stufe<br />

(1) Kolchischer Mischwald (meridionemoral, vgl.<br />

S. 268).<br />

(2) Wiesensteppe.<br />

(3) Waldsteppe: Mosaik von (2) und (4).<br />

(4) Eichenmischwald {Querco-Carpinetum mitteleuropäischen<br />

Charakters).<br />

(5) Feucht-kühle Buchenwaldstufe (Fagus orientalis),<br />

auch auf die Leeseite übergreifend. Ein boreonemoraler<br />

Ökoton wird nicht beschrieben.<br />

Boreale Stufe<br />

(6) Dunkle Taiga aus Abies nordmanniana und Picea<br />

orientalis.<br />

(7) Subalpines Krummholz aus Fagus orientalis und<br />

verschiedenen Betula-Aitzn im Wechsel mit üppigen<br />

Hochstaudenfluren (± perhumid).<br />

Alpine Stufe<br />

(8) Artenreiche Wiesentundra.<br />

45. Zigana-Gebirge, Nordost-Türkei, Region<br />

9.2, Horizontalprofil. Fast 4000 m hoher Gebirgszug<br />

an <strong>der</strong> Südküste des Schwarzen Meeres<br />

mit ausgeprägter LL-Situation; die Nordseite<br />

ähnelt z. T. <strong>der</strong> Südseite des W-Kaukasus. -<br />

Nach M ayer etc. 1986.<br />

Waldstufen <strong>der</strong> Luvseite<br />

(1) Kolchischer Mischwald (meridionemoral).<br />

(2) Artenreicher unterer Sommerwald aus Fagus orientalis,<br />

Carpinus betulus, Castanea sativa u. a.<br />

(3) Oberer Sommerwald aus Buche, oft mit Strauchschicht<br />

aus Rhododendron ponticum.<br />

(4) Boreonemoraler Wald aus Buche und Picea orientalis.<br />

(5) Dunkle Taiga, unterer Teil, vorwiegend aus Fichte.<br />

(6) Dsgl., oberer Teil, aus Fichte und Tanne {Abies<br />

nordmanniana).<br />

(7) Niedriger Offenwald aus Fichte (zuweilen auch<br />

Pinus sylvestris an Stellen mit lokalem Trockeneinfluß<br />

aus S), im Wechsel mit Krummholz aus<br />

Rhododendron ponticum und Rh.flavum.<br />

Alpine Stufe<br />

(8) Kleinräumiger Wechsel humi<strong>der</strong> und nicht-humi<strong>der</strong><br />

Vegetationstypen; es gibt alle Übergänge<br />

von artenreicher Wiesentundra auf luvseitigen<br />

Nordhängen bis zu offener Dompolsterflur auf<br />

leeseitigen Südhängen.<br />

Waldstufen <strong>der</strong> Leeseite<br />

(9) „Dunkle“ Taiga aus Pinus sylvestris, nur an lokal<br />

günstigen Stellen können Tanne und Fichte noch<br />

beigemischt sein.<br />

(10) Eichen-Trockenwald submediterranen Charakters,<br />

in den untersten Lagen im Coruh-Tal örtlich von<br />

Offenwald aus Juniperus excelsa abgelöst.<br />

46. Elburs-Gebirge, Nord-Persien, Horizontalprofil<br />

von Region 9.2 nach Region 11.2. Uber<br />

5000 m hohes Kettengebirge am Südufer des<br />

Kaspischen Meeres, wie das Zigana-Gebirge ein<br />

ausgeprägter LL-Typ. Ein großer Unterschied<br />

besteht aber darin, daß die Wolkendecke, die<br />

die vom Meer kommenden feuchten Luftmassen<br />

erzeugen, gewöhnlich sehr niedrig liegt, so<br />

daß <strong>der</strong> oberste Teil <strong>der</strong> Waldstufe dürrebeeinflußt<br />

ist; die obere Waldgrenze ist wahrscheinlich<br />

nicht allein thermisch bedingt (AHA-<br />

Typ). Eine Boreale Stufe ist physiognomisch<br />

nicht erkennbar, ihre wärmeklimatische Lage<br />

kann man wegen fehlen<strong>der</strong> Klimadaten nur vermuten.<br />

- Nach B obek 1951, N oirfalise etc.<br />

1965, U erpmann etc. 1981.<br />

Waldstufen <strong>der</strong> Luvseite<br />

(1) Artenreicher hyrkanischer Sommerwald mit immergrünem<br />

Unterwuchs (z. B. Prunus laurocerasus).<br />

(2) Buchenwald {Fagus orientalis) mit Immergrünen.<br />

(3) Reiner Buchenwald ohne Immergrüne.<br />

(4) Eichen-Trockenwald aus Quercus macranthera, zur<br />

oberen Waldgrenze hin Krüppelwuchs annehmend.<br />

Waldfreie Hochlagen („Alpine“ Stufe)<br />

(5) Dornpolsterflur,<br />

Leeseite<br />

(6) Offenwald aus Juniperus macropoda.<br />

(7) Mandel-Pistazien-Trockengehölze.<br />

47. West-Altai, Sibirien/Kasachstan, Horizontalprofil<br />

von Region 14.2.a nach Region 12.2.a.<br />

Der Altai, in Höhe und Ausdehnung den Alpen<br />

vergleichbar, liegt an <strong>der</strong> Grenze <strong>der</strong><br />

Nemoralen und <strong>der</strong> Borealen Zone und zeigt<br />

zugleich einen starken Feuchtegradienten von<br />

NW nach SO (die östlichsten Teile reichen weit<br />

in den dsungarisch-mongolischen W üstenbereich<br />

hinein). - Nach W alter 1974.<br />

Nemorale Stufe<br />

(1) Wiesensteppe.<br />

Boreale Stufe: Vertikal sehr ausgedehnt und daher<br />

mit starker thermischer und hygrischer Unterglie<strong>der</strong>ung.<br />

(2) Untere, „Finstere“ Taiga aus Fichte {Picea abies),<br />

Zirbe {Pinus cembrd) und Tanne {Abies sibirica) im<br />

nördlichen Vorland und an den unteren Hängen<br />

<strong>der</strong> nördlichen Ketten.

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