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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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Tropische Zone (ohne nördliche Randtropen) 353<br />

(5) Artenreiches subalpines Gebüsch.<br />

Alpine Stufe<br />

(6) Paramo, meist Büschelgrasflur.<br />

13. Neukaledonien, Region 2.3.b. Die von einer<br />

niedrigen, die Alpine Stufe nicht erreichenden<br />

Bergkette durchzogene Insel (vgl. S. 98) liegt<br />

in den südlichen Randtropen in einem semihumiden<br />

Klima, dessen Nie<strong>der</strong>schlagsregime<br />

ähnlich wie in Australien sehr unregelmäßig ist,<br />

so daß zwar längere Dürrezeiten nicht selten,<br />

aber nicht mit bestimmten Jahreszeiten korreliert<br />

sind; hierdurch wird eine hartlaubig-immergrüne<br />

Vegetation begünstigt. In den höheren<br />

Lagen wird das Klima humid; da <strong>der</strong> vorherrschende<br />

SO-Passat etwa <strong>der</strong> Gebirgskette parallel<br />

weht, sind LL-Effekte unbedeutend. Wichtig<br />

ist die weite Verbreitung extremer, sehr<br />

schwer verwittern<strong>der</strong> Gesteine (Serpentin u. ä.),<br />

die dazu führt, daß <strong>der</strong> Wald in allen Höhenstufen<br />

von Natur aus bis hin zu offenen Gebüschen<br />

aufgelockert sein kann; gerade an solchen<br />

Stellen fanden die vielen reliktären Urangiospermen<br />

ihre Überlebenschancen. Am Rande<br />

solcher Son<strong>der</strong>standorte können auch die beiden<br />

australen Gattungen N othofagus und A raucaria<br />

bis in die Tieflagen hinabreichen. - Nach<br />

Schlechter 1905, Däniker 1939, Baumann-<br />

Bodenheim 1956.<br />

Warmtropische Stufe<br />

(1) Semihumi<strong>der</strong>, lichter Hartlaubwald aus Melakuca<br />

kucadendron („Niauli“).<br />

(2) Subhumi<strong>der</strong> tropischer Wald mit Moraceen,<br />

Euphorbiaceen, Rutaceen, Ulmaceen, Lauraceen<br />

u. a.<br />

Temperierte Stufe. Ob diese Stufe als „oreotropisch“<br />

o<strong>der</strong> schon als „austral“ zu bezeichnen ist, ist Geschmackssache.<br />

Die geringen Temperaturunterschiede<br />

zwischen Januar und Juli legen eher das erstere nahe;<br />

an<strong>der</strong>erseits deutet die Begleitflora <strong>der</strong> Hauptbaumarten<br />

- abgesehen von den Reliktendemiten - eher<br />

nach Neuseeland und Australien als nach Neuguinea.<br />

(3) Unterer Lorbeerwald aus Nothofagus, Cunoniaceen<br />

{Cunonia, Spiraeanthemum), Myrtaceen und<br />

Proteaceen (Knightia, Kermadecia). Bereich <strong>der</strong><br />

häufigsten Wolkenkonzentration (aber kein ausgesprochener<br />

Nebelwald).<br />

(4) Oberer (Koniferen-) Lorbeerwald; neben Nothofagus<br />

können Koniferen (mehrere Araucaria-hxten,<br />

Podocarpus, Dacrydium, Callitris, Libocedrus)<br />

dominieren.<br />

(5) Gebüsch aus niedrigen Angiospermen, von manchen<br />

Autoren als „subalpin“ bezeichnet; doch<br />

wird <strong>der</strong> Waldwuchs auf den exponierten, einzeln<br />

stehenden Berggipfeln wohl eher durch starke<br />

Windwirkung als durch zu niedrige Temperaturmittel<br />

behin<strong>der</strong>t.<br />

14. Hawaii, H auptinsel, Region 1.3.d. Die<br />

Gmppe <strong>der</strong> vulkanischen Hawaii-Inseln liegt im<br />

Bereich des NO-Passates. Die dadurch bewirkte<br />

LL-Glie<strong>der</strong>ung ist auf <strong>der</strong> höchsten (und jüngsten)<br />

Insel Hawaii naturgemäß am auffälligsten<br />

(Nie<strong>der</strong>schlagsmengen von > 6000 mm in Luv<br />

bis < 500 mm in Lee). Erschwert ist die an <strong>der</strong><br />

Klimax orientierte Beurteilung <strong>der</strong> Vegetationsglie<strong>der</strong>ung<br />

einerseits durch das Überwiegen von<br />

jungen vulkanischen Gesteinen mit noch mangelhafter<br />

Bodenbildung (namentlich in höheren<br />

Lagen) und z. T. starker Porosität, an<strong>der</strong>erseits<br />

durch die ungesättigte, sehr zufallsbedingte<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Flora. - Nach Robyns<br />

etc. 1939, C. T roll 1959, Knapp 1965.<br />

Warmtropische Stufe, Luvseite<br />

(1) Unterer Tropischer Regenwald: Auf den kleinen<br />

Flächen, wo er heute noch (bzw. als Sekundärwald<br />

wie<strong>der</strong>) vorhanden ist, wird er meist von<br />

<strong>der</strong> eingebürgerten (durch die Polynesier eingeführten)<br />

indomalesischen Akurites ford ii beherrscht<br />

(über sein ursprüngliches Aussehen ist<br />

nichts bekannt).<br />

(2) Oberer Tropischer Regenwald (z. T. Nebelwald)<br />

aus Metrosi<strong>der</strong>os collina und Acacia koa\ unter <strong>der</strong>en<br />

relativ niedrigem Kronendach (10-15 m) viele<br />

Kleinbäume und Sträucher (auch Baumfarne).<br />

Warmtropische Stufe, Leeseite<br />

(3) Trockenbusch aus teils regengrünen, teils hartlaubigen<br />

Kleinbäumen und Sträuchern (häufigste<br />

Erythrina monosperma und M aba sandwicensis),<br />

heute gemischt mit zahlreichen Neophyten<br />

[Prosopis, Acacia, Leucaena, Opuntia).<br />

Oreotropische Stufe (oberhalb <strong>der</strong> Wolkenstufe,<br />

semihumid)<br />

(4) Höhen-Trockenwald aus Sophora chrysophylla und<br />

Myoporum sandwicense mit einer Reihe von Sträuchern<br />

extratropischer Verwandtschaft {Coprosma,<br />

Osteomeks, Wikstroemid), niedrig und aus edaphischen<br />

Gründen vielerorts lückenhaft o<strong>der</strong> nur als<br />

Offenwald; ab 2500 m nur noch Sträucher.<br />

Alpine Stufe<br />

(5) Offentundra (Puna) aus Zwergsträuchern, Gräsern<br />

und wenigen Rosettenpflanzen (darunter das bekannte<br />

Argyroxiphium sandwicense).<br />

(6) Moos- und Flechtentundra (klimatisch und edaphisch<br />

bedingt).

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