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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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Oreotropischer Wald 211<br />

Teil von den erwähnten Gattungen holarktischer Verwandtschaft<br />

beherrscht, hingegen dominiert ab etwa<br />

1500 m die holantarktische Gattung Nothofagus. Daß<br />

hier nord- und südhemisphärische Fagaceen nebeneinan<strong>der</strong><br />

Vorkommen, ist sicherlich eine sekundäre<br />

Erscheinung: Nothofagus dürfte auf <strong>der</strong> australischneuguineischen<br />

Platte bei ihrer Nordwan<strong>der</strong>ung (Lage<br />

noch im Alttertiär viel südlicher, vgl. Abb. 59, S. 140)<br />

aus <strong>der</strong> Australen Zone „mitgebracht“ worden sein,<br />

während die an<strong>der</strong>en Gattungen erst in jüngerer Zeit<br />

aus Indomalesien einwan<strong>der</strong>ten. Ein weiteres südhemisphärisches<br />

(„gondwanisches“) Element ist die Gattung<br />

Araucaria, die allerdings vorzugsweise in <strong>der</strong><br />

unteren („indomalesischen“) Stufe des Bergwaldes vorkommt,<br />

wo sie mit bis 80 m hohen Überbäumen das<br />

etwa 30 m hohe Kronendach weit überragt (G ölte<br />

1993).<br />

Als „Subalpine“ (bzw. „obere montane“) Stufe<br />

(T4.H1) wird für Neuguinea ein recht breiter<br />

Bereich, etwa ab <strong>der</strong> Obergrenze von Nothofagus<br />

bei 3100 m, angegeben (am Kinabalu auf Borneo<br />

ist eine entsprechende Grenze bei 3200 m<br />

überwiegend edaphisch, durch das Vorherrschen<br />

unverwitterter Granodioritfelsen, bedingt). Hier<br />

finden sich, oft unterbrochen durch Grasland,<br />

Wäl<strong>der</strong> aus den Koniferen Papuacedrus und<br />

Podocarpus und <strong>der</strong> Araliacee Schefßera, die im<br />

unteren Teil noch bis 18 m hoch werden können.<br />

Als Kleinbäume sind Arten <strong>der</strong> Gattungen<br />

Drimys, Rapanea, Prunus (subg. Laurocerasus),<br />

Pittosporum, M yrica, Coprosma, Olearia, Vaccinium<br />

und Rhododendron vorhanden; sie bilden<br />

in den oberen Lagen die Hauptmasse des dann<br />

nur noch ca. 6 m hohen Waldes. Ähnliche Bestände<br />

(mit Vaccinium, Rhododendron, Myrica,<br />

Rapanea, Schefßera, Euryd) gibt es in Hochlagen<br />

(über 3000 m) einiger Vulkane auf Java und Sumatra.<br />

Beigemischt sind auf Neuguinea auch<br />

Baumfarne {Cyathed)\ diese bilden hier z. T. auch<br />

offenwaldartige Bestände in Grasland. Wie weit<br />

diese offenen Vegetationstypen natürlich sind,<br />

ist nicht bekannt; zumindest zum Teil dürften<br />

sie ihre Existenz den von Menschen zu Jagdzwecken<br />

entzündeten Feuern verdanken.

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