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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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256 Die Nemorale Zone<br />

Abb. 125: Charakteristische Gattungsareale <strong>der</strong> nemoralen Waldflora.<br />

Während die beiden ersten Sippen in allen vier Waldregionen weiter verbreitet sind, zeigen die übrigen zunehmende<br />

Arealreduktionen im europäischen und/o<strong>der</strong> west-nordamerikanischen Raum. 2, 5, 7, 10 Vertreter <strong>der</strong><br />

Krautschicht (2: Asarum Sect. Eu-Asarum A. B raun), die übrigen Bäume. - Nach Little 1971F., KrOSSMANN<br />

1960, KrOSSMANN 1960F., Schenck 1939, M eusel etc. 1965f., Li 1971 u. a.<br />

4<br />

dionalen immergrünen Acer-Axttri. Auch einige<br />

reliktäre Urangiospermen gibt es, sie überlebten<br />

im ostasiatischen Bereich in enger Nachbarschaft<br />

zu den Reliktvorkommen im Lorbeerwald.<br />

In den gleichen Zusammenhang gehören<br />

auch reliktäre Gymnospermen wie Metasequoia,<br />

Sciadopitys und Ginkgo (vgl. Tab. 35, S. 272).<br />

Was die Zahl <strong>der</strong> Arten betrifft, so weicht<br />

<strong>der</strong>en Verteilung von <strong>der</strong> <strong>der</strong> Gattungen wesentlich<br />

ab: hier ist Ostnordamerika oft ärmer als<br />

die beiden an<strong>der</strong>en Regionen (Tab. 34). Die starke<br />

geomorphologisch-klimatische Differenzierung<br />

Europas und Ostasiens führte in beiden<br />

Gebieten zu starker Artneubildung (neoendemische<br />

Arten mit oft kleinen Arealen), wozu im<br />

wenig geglie<strong>der</strong>ten amerikanischen Osten kaum<br />

Veranlassung bestand.<br />

Die Sippenzahl in den Einzelbeständen variiert.<br />

Bei optimalen Bedingungen (T I.H l) kann<br />

die Baumschicht aus 10-20 Arten bestehen, unter<br />

weniger günstigen Umständen sinkt sie zuweilen<br />

auf 1 Art ab. Wenn aber in manchen<br />

Lehrbüchern <strong>der</strong> Eindruck vermittelt wird, eine<br />

solche Artenarmut sei das Normale, so bemht<br />

das wie<strong>der</strong>um auf einer eingeengten, auf (Mittel-)<br />

Europa beschränkten Sichtweise.<br />

Bestandesstruktur, Lebensformen, Aspekte<br />

In <strong>der</strong> Opimalvariante T I.H l bildet die Formation<br />

dichte, 30-45 (-60) m hohe Bestände. Das<br />

Kronendach kann von einer einzigen Baumschicht<br />

aufgebaut werden („Hallenwald“); meist<br />

finden sich aber noch tiefere Stockwerke mit kleineren<br />

Bäumen, die ähnlich wie im Tropischen<br />

Regenwald den Raum unter dem oberen<br />

Kronendach weitgehend ausfüllen. Der Typ des<br />

Hallenwaldes scheint eher in den kühleren Gebieten<br />

(T2) mit kürzerem Sommer verbreitet zu<br />

sein; vermutlich ist für die unteren Schichten,

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