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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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Eurytropische Trockengehölze 193<br />

sind häufig. Ähnlich vielgestaltig ist die Anden-<br />

Chaco-Unterregion (3.1.b), die sich von <strong>der</strong><br />

Westküste in S-Ecuador über die mittleren Anden<br />

bis in die Tieflän<strong>der</strong> des bolivianischen<br />

Chaco und <strong>der</strong> argentinischen „Monte“-Landschaft<br />

ertreckt und damit auch kühlere, montane<br />

und oreotropische Bereiche umfaßt. Der<br />

westliche Küstenbereich und <strong>der</strong> nördliche<br />

Chaco sind frostfrei (TI), sonst herrschen die<br />

frostbeeinflußten Varianten vor; in hygrischer<br />

Hinsicht sind die westlichen Teile mehr H l, die<br />

östlichen mehr H2, wobei aber, vor allem im<br />

Gebirge, die lokalen Unterschiede groß sein<br />

können. Sehr einheitlich ist die dritte, die Caatinga-Unterregion<br />

(S.l.c) in NO-Brasilien, die<br />

im Gegensatz zu den beiden an<strong>der</strong>en nicht mit<br />

Wüstengebieten in Kontakt steht, son<strong>der</strong>n nur<br />

eine Art „Lichtung“ inmitten des Regengrünen<br />

Waldes bildet. Die hier überwiegend unter<br />

T1.H2-Bedingungen wachsenden Trockengehölze,<br />

in Brasilien als Caatinga bezeichnet (klimatische<br />

Caatinga, zu unterscheiden von den<br />

ebenso benannten, edaphisch bedingten Beständen<br />

im Regenwaldgebiet, S. 167), bestehen in<br />

<strong>der</strong> Baumschicht meist aus laubwerfenden Bäumen,<br />

denen einzelne größere Kakteen sowie<br />

xeromorphe Palmen beigemischt sind (Abb. 95).<br />

3.2 Afrikanisch-Indische Region<br />

Im Gegensatz zu Amerika spielen hier die Mimosoideen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e die über 100 Acacia-<br />

Arten, in <strong>der</strong> Vegetation eine große Rolle; daneben<br />

sind Capparidaceen und Combretaceen<br />

von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Auch Stammsukkulenten<br />

treten auf; die fehlenden Kakteen werden<br />

durch konvergente Formen aus <strong>der</strong> Gattung<br />

Euphorbia vertreten, und als monokotyle Kleinschopflaäume<br />

fallen viele Aloeaceen auf (vgl.<br />

Abb. 93.2).<br />

Ausgedehnter als die amerikanische, zeigt<br />

diese Region wegen des schwächeren Reliefs<br />

größere Gleichförmigkeit, doch lassen sich auch<br />

Abb. 95: Caatinga im Staate Bahia (Brasilien).<br />

Noch ziemlich dichte Vegetation, nicht weit vom Übergang zum Regengrünen Trockenwald. Der Flaschenbaum<br />

ist Cavanilksia tuberculata, die Palme Cocos (s. 1.) coronata, <strong>der</strong> Baum rechts im Vor<strong>der</strong>gmnd Bursera<br />

leptophloeos. Außerdem viele bäum- und strauchfbrmige Kakteen (Cereus, Opuntia u. a.), z. T. mit xeromorphen<br />

epiphytischen Bromeliaceen. - Aus Martius 1840£, „Tabula physiognomica“ 10 (Nie<strong>der</strong>sächsische Staats- und<br />

Universitätsbibliothek Göttingen).

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