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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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Nördliche Randtropen 359<br />

Warmtropische Stufe (Tierra caliente)<br />

(1) Tropischer Regenwald, leicht saisoniert. Zuweilen<br />

noch in 2 Stufen unterteilt, <strong>der</strong>en untere (bis<br />

400 m) sich aber hauptsächlich dadurch unterscheidet,<br />

daß <strong>der</strong> Wald hier im Tiefland weitgehend<br />

beseitigt ist.<br />

Temperierte Stufen<br />

(2) Unterer Liquidambar-'Loxhte.rKÚá <strong>der</strong> Luvseite<br />

(Tierra templada). Gmndstock <strong>der</strong> Baumschicht<br />

aus immergrünen Eichen, dazu an<strong>der</strong>e Lorbeergehölze<br />

wie Magnolia sowie Sippen vorwiegend<br />

oreotropischer Verbreitung (Podocarpus, Weinmannia,<br />

Clethra, Oreopanax). Hinzu kommen einzelne<br />

Pinus-Aiten sowie einige nemorale Sommergrüne,<br />

unter denen Liquidambar styraciflua in <strong>der</strong><br />

oberen Baumschicht auffällt. Als Erklärung hierfür<br />

wird oft angeführt, die obere Baumschicht sei<br />

den Einflüssen winterlicher Kaltlufteinbrüche<br />

(„Nortes“) beson<strong>der</strong>s stark ausgesetzt; doch sei<br />

daran erinnert, daß auch im optimalen Lorbeerwald<br />

Mittelchinas die sommergrüne Liquidambar<br />

eine Rolle spielt. Schließlich sind noch einige aus<br />

dem Tropischen Regenwald übergreifende Arten<br />

beigemischt.<br />

(3) Oberer Z,/^«/í¿??w¿ar-Lorbeerwald (Tierra fría, unterer<br />

Teil), z. T. mit Nebelwaldcharakter. Die Arten<br />

aus <strong>der</strong> Warmtropischen Stufe fehlen, stattdessen<br />

nimmt <strong>der</strong> Koniferenanteil zu (mehrere<br />

Kiefemarten), und als Kuriosität tritt örtlich Fagus<br />

mexicana auf.<br />

(4) Kiefern-Eichen-Trockenwald. Normaler Vegetationstyp<br />

<strong>der</strong> unteren Tierra fría auf dem semihumiden<br />

Altiplano, ein Gemisch aus mehreren<br />

Kiefemarten {Pinus montezumae, teocote, oaxacana,<br />

rudis u. a.) mit sommergrünen Eichen sowie immergrünen<br />

Eichen und an<strong>der</strong>en Hartlaubgehölzen<br />

(z. B. Arbutus glandulosa). An beson<strong>der</strong>s<br />

trockenen Stellen Offenwäl<strong>der</strong> aus Pinus cembroides<br />

und Juniperus deppeana mit verholzten Agavaceen<br />

(Yucca, Nolina). Natürliche Vegetation<br />

größtenteils durch Kulturland ersetzt.<br />

(5) Koniferen-Mischwald (Obere Tierra fría). Zusammensetzung<br />

je nach <strong>der</strong> Humidität variierend. Am<br />

humiden Osthang <strong>der</strong> Sierra Madre dominieren<br />

Abies religiosa, Pinus patula, P. ayacahuite und<br />

Cupressus lindleyi, an den subhumiden Westhängen<br />

<strong>der</strong> Vulkane wird die beson<strong>der</strong>s feuchtebedürftige<br />

Pinus patula durch an<strong>der</strong>e Kiefern ersetzt,<br />

und an <strong>der</strong>en semihumiden Osthängen<br />

verschwinden auch Tanne und Zypresse und es<br />

dominieren Pinus montezumae, P. pseudostrobus<br />

und P. teocote (in allen drei Typen ist die immergrüne<br />

Quercus laurina beigemischt).<br />

(6) Hochlagen-Kiefernwald (Untere Tierra helada)<br />

aus Pinus hartwegii, gegen die Waldgrenze hin mit<br />

Juniperus monticola.<br />

Vergleichend-typologisch gesehen lassen sich (6) <strong>der</strong><br />

Borealen Stufe und (2), (3), (4), (5) <strong>der</strong> Meridionalen<br />

Stufe zuordnen. Die Nemorale Stufe, auf Taiwan noch<br />

andeutungsweise vorhanden, ist hier ganz verschwunden,<br />

ihre Elemente sind in die Méridionale eingeglie<strong>der</strong>t.<br />

Alpine Stufe (Obere Tierra helada)<br />

(7) Büschelgrasflur mit dominieren<strong>der</strong> Festuca tolucensis,<br />

an die feuchte Puna Südamerikas erinnernd.<br />

23. Santa Catalina Mountains, Süd-Arizona,<br />

Region 4.1. Inselgebirge, den eigentlichen Kordilleren-Ketten<br />

im SW vorgelagert, im Bereich<br />

<strong>der</strong> Sonora-Wüste. Die Nie<strong>der</strong>schläge fallen<br />

vorwiegend im Winter, und die Vegetation <strong>der</strong><br />

semihumiden temperierten Stufen entspricht<br />

weitgehend <strong>der</strong> <strong>der</strong> nördlich anschließenden<br />

temperierten Zonen (Regionen 7. La, 10.1). Die<br />

Boreale Stufe wird nicht erreicht. - Nach W alter<br />

1962f., W hittaker etc. 1968.<br />

Warmtropische Stufe<br />

(1) Eurytropische Halbwüste mit Larrea tridentata,<br />

Kakteen und vielen tropischen Elementen.<br />

(2) Trockengehölze mit Prosopis, Acacia, strauchigen<br />

Chaparral-Elementen sowie einzelnen aus (3) herabreichenden<br />

immergrünen Eichen.<br />

Méridionale Stufe<br />

(3) Hartlaubwald aus Quercus emoryi und an<strong>der</strong>en immergrünen<br />

Eichen.<br />

Nemorale Stufe<br />

(4) Trocken-Koniferenwald aus Pinus pon<strong>der</strong>osa.<br />

(5) Halbfeucht-Koniferenwald aus Abies concolor und<br />

Pseudotsuga menziesii mit dem mexikanischen Element<br />

Pinus strobiformis.<br />

24. Teneriffa, Kanaren, Region 4.3. Die mit<br />

dem Pico de Teide höchste Insel <strong>der</strong> Kanaren<br />

liegt im Bereich des NO-Passates; ihre vielseitige<br />

Vegetationsglie<strong>der</strong>ung resultiert aus <strong>der</strong> Kombination<br />

<strong>der</strong> Typen LL und AHA. - Nach W alter<br />

1962f, Kunkel 1980 u. a.<br />

Warmtropische Stufe<br />

(1) Eurytropische Halbwüste, infolge <strong>der</strong> oft hohen<br />

relativen Luftfeuchte und ziemlich regelmäßigem<br />

Nie<strong>der</strong>schlag physiognomisch durch Sukkulenten<br />

bestimmt.<br />

(2) Trockengehölze, überwiegend aus Elementen mediterraner<br />

Verwandtschaft, daneben mit randtropischen<br />

Elementen wie Dracaena draco.<br />

Méridionale Stufe<br />

(3) Lorbeerwald (zur Region 6.3).<br />

(4) Trocken-Kiefemwald aus dem Endemiten Pinus<br />

canariensis, auf <strong>der</strong> Luvseite nur in höheren Lagen<br />

oberhalb des Lorbeerwaldes (und <strong>der</strong> häufigsten<br />

Wolkenbildung), an <strong>der</strong> Leeseite die ganze

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