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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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Tundra 323<br />

Sippenbestand<br />

Die Klimabedingungen <strong>der</strong> polar-alpinen Domäne<br />

bedeuten eine starke Auslese in <strong>der</strong> Flora.<br />

Die Kormophytengattungen, die die Vegetation<br />

aufbauen, gehören etwa 65 Familien an, von<br />

denen allerdings nur etwa 40 einige Bedeutung<br />

haben (Tab. 40). Diese sind teils kosmopolitisch<br />

verbreitet, teils sind es solche m it extratropischem<br />

Schwerpunkt. Das gilt auch für die<br />

Tropisch-Alpinen Stufen; im Gegensatz zur<br />

Oreotropischen Stufe, die noch viele Sippen aus<br />

tropischen Familien enthält, sind solche hier<br />

kaum mehr vorhanden. Etwa 20 Familien haben<br />

Vertreter sowohl in beiden Polarzonen als<br />

auch in den Alpinen Stufen; die übrigen sind<br />

auf eine <strong>der</strong> beiden Zonen beschränkt und reichen<br />

von dort aus verschieden weit in die Alpinen<br />

Stufen hinein.<br />

Nach <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> beteiligten Gattungen stehen die<br />

Compositen mit ungefähr 80 an erster Stelle, es folgen<br />

Gramineen (45), Umbelliferen (30), Cruciferen<br />

(25), Scrophulariaceen (20), Caryophyllaceen (20),<br />

Ericaceen (l5), Campanulaceen (12), Cyperaceen (lO),<br />

Ranunculaceen (10). Die Gattungen haben meist nur<br />

beschränkte Verbreitung, nur etwa 20 besiedeln + die<br />

ganze Domäne; nähere Einzelheiten in Tab. 40.<br />

Aspektbestimmend in <strong>der</strong> Vegetation sind oft die Grasartigen;<br />

daneben können Ericaceen, Compositen,<br />

Caryophyllaceen, Umbelliferen o<strong>der</strong> Cruciferen durch<br />

starke Massierung bzw. beson<strong>der</strong>e Lebensformen auffallen.<br />

Tab. 40: In <strong>der</strong> polar-alpinen Tundra weitverbreitete bzw. für bestimmte Teile charakteristische Gattungen.<br />

Die Zahlen <strong>der</strong> Kopfleiste bezeichnen die Regionen bzw. Unterregionen (vgl. Abb. 171, S. 335): 1 Arktische,<br />

2 Holarktisch-Alpine (a Nordamerikanische, b Europäisch-Mediterrane, c Ostasiatische URg.), 3 Tropisch-Alpine<br />

(a Iberoamerikanische, b Afrikanische, c Indopazifische URg.), 4 Austral-Antarktische (a Antarktische,<br />

b Südamerikanische, c Australische, d Neuseeländische URg.). * = Gattungen mit überwiegend polar-alpiner<br />

Verbreitung. - Nach diversen Quellen. Reihenfolge <strong>der</strong> Eamilien nach M abberley 1987.<br />

Familie<br />

Gattung<br />

1 2a 2b 2c 3a 3b 3c 4b 4c 4d 4a<br />

Ramnculaceae<br />

Ranunculus 4- 4- 4- 4- 4- 4- 4- 4- + 4- 4-<br />

Caltha 4- 4- 4- 4- 4- 4- + 4- 4-<br />

Anemone 4- 4- 4- 4- 4- 4- 4-<br />

Thalictrum 4- 4- 4- 4- +<br />

Delphinium + 4- + + 4-<br />

Aconitum + 4- + +<br />

Trollius + 4- + +<br />

— Papaveraceae<br />

Papaver 4- + 4- + 4- 4- 4-<br />

Portulacaceae<br />

M anila 4- + 4- 4- 4- 4- 4- 4- 4- + 4-<br />

CatyophyUaceae<br />

Steüaria 4- 4- 4- 4- 4- 4- + +<br />

Cerastium 4- 4- 4- 4- 4- + 4-<br />

Siiene 4- 4- 4- 4- 4- + 4-<br />

Sagina + 4- + + +<br />

— M inuartia* 4- 4- 4- 4- +<br />

Arenaria 4- 4- + 4- 4-<br />

Colobanlhus* 4- 4- + 4- 4-<br />

Polygonaceae<br />

Rumex 4- 4- + + 4-<br />

Polygonum 4- + 4- + 4-<br />

— Oxyria* + + + +<br />

Muehlenbeckia 4- 4- 4-<br />

i<br />

Clusiaceae<br />

Hypericum 4- 4- 4-

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