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Schroeder - 1998 - Lehrbuch der Pflanzengeographie

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292 Die Nemorale Zone<br />

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Abb. 145: Klima im Bereich <strong>der</strong> Nemoralen Wüste.<br />

Län<strong>der</strong>: 1 Nevada, 2 S-Rußland, 3 W-Usbekistan, 4 M-Persien, 5 Kaschmir, 6 China (Prov. Sinkiang), 7 S-Mongolei,<br />

8 China (Prov. Kansu).<br />

H l: Nie<strong>der</strong>schlag überwiegend im Sommerhalbjahr.<br />

H 2: Nie<strong>der</strong>schlag überwiegend im Winterhalbjahr<br />

o<strong>der</strong> gleichmäßig verteilt.<br />

H3 (Perarid): Nie<strong>der</strong>schlag episodisch, unter<br />

40 mm.<br />

Das Auftreten von Nie<strong>der</strong>schlägen im Winter<br />

(nur o<strong>der</strong> auch) ist insofern vorteilhaft, als es<br />

die Bildung einer den Boden gegen Frost und<br />

Austrocknung schützenden Schneedecke zur<br />

Folge haben kann.<br />

Sippenbestand<br />

Von den Pflanzenfamilien, die die Vegetation<br />

aufbauen (Tab. 30, S. 196), sind die Compositen<br />

und die Chenopodiaceen weitaus die wichtigsten.<br />

Manche ihrer Gattungen sind in den W ü­<br />

sten bei<strong>der</strong> Kontinente verbreitet, so die vielerorts<br />

aspektbestimmende Artemisia (ca. 250 Arten)<br />

bzw. die Chenopodiaceen Atriplex (150 Arten),<br />

Suaeda (100 Arten), Eurotia s. I. und Salicornia.<br />

Viele weitere Gattungen bei<strong>der</strong> Familien<br />

sind jeweils auf einen Kontinent beschränkt.<br />

Große Bedeutung können auch die Leguminosen<br />

haben, allerdings vorwiegend in Eurasien.<br />

Hier, wo infolge <strong>der</strong> viel größeren Ausdehnung<br />

und klimatischen Vielseitigkeit auch die Flora<br />

viel reichhaltiger ist, sind auch Vertreter <strong>der</strong><br />

Zygophyllaceen, Caryophyllaceen, Polygonaceen<br />

und Cmciferen nicht selten; auf die eurasiatischen<br />

Wüsten beschränkt sind die Tamaricaceen<br />

und die Plumbaginaceen. Eine Gattung,<br />

die über alle Wüstengebiete verbreitet ist, ist die<br />

Gymnosperme Ephedra. Die Artenzahl <strong>der</strong> Gesamtflora<br />

ist je nach den Klimabedingungen verschieden.<br />

Der floristisch reichste Teil dürfte die<br />

Irano-Turanische Unterregion (S. 294) sein.<br />

Bestandesstruktur, Lebensformen, Aspekte<br />

Die früher (S. 197) definierten edaphischen Wüstentypen<br />

lassen sich hier in gleicher Form unterscheiden,<br />

und für den Einfluß des Bodensubstrates<br />

auf die Dichte und floristische Vielfalt des<br />

Bewuchses gilt Entsprechendes wie in den Eurytropischen<br />

Wüsten. Auch die verbleibenden Lebensformen<br />

(Tab. 30), nämlich Klein- und Zwergsträucher<br />

(immergrün, malakophyll, blattlos o<strong>der</strong><br />

selten sommergrün; oft dornig), Gräser (xeromorph,<br />

selten tropophytisch), an<strong>der</strong>e Hemikryptophyten<br />

(nur wenige), Geophyten und Therophyten<br />

sind in ähnlicher Form verteilt. Etwas<br />

abweichend ist <strong>der</strong> Einfluß von dichten Lehmund<br />

Lößböden: auf ihnen kann unter beson<strong>der</strong>en<br />

klimatischen Umständen <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>typ <strong>der</strong><br />

„Ephemerenwüste“ entstehen, in <strong>der</strong> ein auffälliger<br />

Frühlingsaspekt auftritt (S. 295). Sonst sind<br />

jahreszeitliche Aspekte, wie in den Eurytropischen<br />

Wüsten, eher die Ausnahme.

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