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SIP_KlassikVespaKatalog-2012

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sound<br />

Scooterist<br />

Die meisten Rollerfahrer bekommen wohl früher oder später mit, dass es beim Rollerfahren nicht nur<br />

um die reine Fortbewegung von „A“ nach „B“ geht, sondern dass sich rund um den klassischen<br />

Motorroller (insbesondere natürlich VESPA und LAMBRETTA) ein ganzer Lifestyle entwickelt hat.<br />

Manch einer mag es auch als Jugendkultur bezeichnen, seit ich die 30 überschritten habe,<br />

tue ich mich damit allerdings ein wenig schwer.<br />

An und für sich hat ein Motoroller erst mal nichts mit Musik zu tun. Zu<br />

jeder Jugendkultur, Szene oder auch zu jedem Lifestyle gehört aber neben<br />

Kleidung, bestimmten Angewohnheiten, Konsumgewohnheiten<br />

etc. auch bestimmte Musik. Grob kann man innerhalb der Rollerszene<br />

wohl drei Musikrichtungen festmachen. Zum einen wäre da „Ska, Reggae,<br />

BlueBeat“, dann „Mod, Beat, Sixties“ sowie „Soul“, insbesondere<br />

„Northern-Soul“, aber auch „Rare-“ oder „Modern-Soul“. Hinzuzufügen<br />

wäre noch, dass der gesamte Soulbereich mittlerweile wohl der bedeutendste<br />

ist.<br />

Reggae ist ja den meisten Leuten ein Begriff. Deutlich weniger Leute wissen<br />

dagegen schon, dass Ska und BlueBeat zuerst da waren, der Reggae<br />

sich dann im Laufe der Zeit (auch als jamaikanischer Exportschlager) daraus<br />

weiterentwickelt hat. Aber auch der Ska hat sich weiterentwickelt<br />

und vor allem durch kommerzielle Erfolge der „Specials“ und „Madness“<br />

vor ca. 25 Jahren in Europa Fuß gefasst. Das ging in den achtziger Jahren<br />

in Deutschland sogar so weit, dass sich eine große Zahl von Ska-Bands<br />

gründete, die mehr oder weniger erfolgreich durch die Lande tourten<br />

und eine ansehnliche Zahl von Tonträgern auf den Markt geworfen haben.<br />

„El Bosso & die Pingpongs“, „Skaos“, „The Butlers“ um nur einige<br />

Namen zu nennen. Am erfolgreichsten aus dieser Riege waren aber wohl<br />

„The Busters“, die selbst in den Charts gut mitmischten. Deutlicher als in<br />

dem Sommerhit „Summertime“ lässt sich die Verbindung mit der Rollerszene<br />

wohl kaum darstellen.<br />

Der „Modism“ ist eine Jugendbewegung, die im England der sechziger<br />

Jahre aufkam. Dabei ist „Mod“ ganz einfach die Abkürzung von „Modernist“,<br />

das den selben Ursprung hat wie das Wort ‚modern‘ im Deutschen.<br />

Ursprünglich waren die Mods also junge Leute, in erster Linie aus einfachen<br />

Verhältnissen, die etwas besseres darstellen wollten, als sie oder ihre<br />

Eltern waren. Ihr ganzes Geld wurde dazu benutzt, um sich bestmöglich<br />

darzustellen. Kleidung von hoher Qualität und neuester Mode (häufig<br />

kontinental geprägt), gepflegtes Äusseres, moderne Frisuren und selbst<br />

die männlichen Mods machten ihre Experimente mit Kosmetika.<br />

Genauso entdeckten die Mods den Motorroller für sich. Ein individuelles<br />

Verkehrsmittel war gefragt, Autos kamen aus Kostengründen nicht<br />

in Frage, Motorräder waren zu sehr mit dem Arbeiterimage behaftet.<br />

Außerdem konnte man schlecht mit dem Anzug auf ein Motorrad steigen.<br />

Der Motorroller bot aber genau diese Möglichkeit. Wie auch in der<br />

Werbung schon immer gerne betont, bot das Beinschild einen gewissen<br />

Wetterschutz. Die Möglichkeit des Damensitzes ermöglichte das Mitfahren<br />

selbst mit engem Rock.<br />

Wie aber kam es zur ersten Mod-Revival Bewegung in Deutschland?<br />

Das Ganze begann Anfang der achtziger Jahre. Zeit der Popper. Auch<br />

wenn der Vergleich etwas hinkt, so kann der Popper der 80er durchaus<br />

mit den Mods der 60er verglichen werden. Der Popper legte viel Wert<br />

auf gepflegtes Äußeres. Die Kleidung kam bevorzugt von hochwertigen<br />

Markenherstellen und auch mit den Frisuren wurde nicht unerheblicher<br />

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