SIP_KlassikVespaKatalog-2012

Es ist schon manchmal wundersam, wie das Schicksal die verschiedensten
Menschentypen zusammen bringt und das, wie in unserem Fall
nur aus einem Grund – der Liebe zur Vespa. Es gibt vermutlich auch
nur Wenige, die sich spontan einer 2200 km Tortour in fünf Tagen
über den Reschenpass, das Stilfser Joch, den Gavia Pass, nach POLINI
City Bergamo, die Küste entlang nach La Spezia, Pontedera (der Heimat
von PIAGGIO), Pisa und zurück über Modena, den Lago di Garda,
über den Brenner zum SIP SCOOTERSHOP Headquarter nach Landsberg
am Lech anschließen würden. Zwölf Reiter, allesamt SIP Team
Mitglieder, machten sich also hoch motiviert am 12.07.2011 um ca.
8:55 Uhr auf den Weg ins Ungewisse. Nur eins war klar, die Kisten
mussten den ungewöhnlichen Anforderungen standhalten, um ein
unvergessliches Erlebnis zu gewährleisten. Die ersten 200 km verliefen
problemlos, bis wir am Hotel Erika in Tirol kurz vor der Grenze
zu Italien unseren ersten Brakedown hatten. Der Motor wollte kein
Gas mehr annehmen, also wurden der Vergaser und die Zündgrundplatte
getauscht. Diagnose: Patient stabil, aber immer noch schwach.
Zylinder runter. Glatter Durchschuss des Kolbens, Drehschieber noch
in Ordnung. Nach weiterer Verarztung machten wir uns erneut auf
den Weg, das 2757m hohe Stilfser Joch zu bezwingen, doch strandeten
wir letzten Endes bei Wein aus dem Tetra-Pak in der Garage
einer Pension, die uns die Nacht über Unterschlupf bot. Bei erneuter
Operation am offenen Herzen wurde der platte Kulu-Wellendichtring
erneuert. Patient lebt.
Beflügelt vom reichhaltigen Frühstück erreichten wir am nächsten
Tag Bergamo, die Heimat von POLINI, die uns erstmalig ihren neuen
210ccm Alu-Zylinder präsentierten, eine kleine Führung durch die
Produktion boten und obendrein über Nacht die letzten Problemchen
aus der getrennt geschmierten PX zauberten. Danke hierfür! Bis zum
Abend fuhren wir die Küste entlang nach Forte dei Marmi. Dort wurden
wir vom Vespa Club Massa herzlich in Empfang genommen und
quasi mit Club-Merchandise überhäuft.
Ein Highlight jagte das Nächste und wir besichtigten am Folgetag die
heiligen Hallen von PIAGGIO und durften die Produktionsstraßen der
Vespa LX, GTS und der neuen alten PX bestaunen. In zwei Schichten
arbeiten 35 Monteure ca. vier Stunden bis zur Fertigstellung der PX
und dem ersten Probelauf. Diese heiligen Hallen zu betreten war
für uns alle ein unvergessliches Erlebnis. Am Abend eine satte Arschbombe
ins Meer bei Pisa und eine erstklassige Karaoke-Performance
unseres Wareneingangleiters, der sich definitiv Gedanken über einen
Branchenwechsel machen sollte.
Am Morgen darauf führte unser Weg am schiefen Turm von Pisa vorbei
zu einem kurzen Stop bei Ferrari in Maranello. Auf Grund einer
geplatzten Kupplung teilte sich die Gruppe in zwei Lager auf, die eine
feierte Seniorenparty in Pavullo nel Frignano, die andere schlürfte
Aceto Balsamico in Modena. Von dort aus ging es dann wieder vereint
an den Lago di Garda, Sonne tanken, relaxen und gut essen.
Die Rückfahrt von Garda nach Landsberg am Lech verlief problemlos
und doch wurden alle Protagonisten erneut getauft. Das Herz schlägt
Vespa überall auf der Welt und alle Teilnehmer der diesjährigen Toscana
Tour sind mit Sicherheit auch im nächsten Jahr wieder mit am
Start, wenn es heißt „AB“ und „MOTOR AN!!“, Gentlemen start your
Engine!
In diesem Sinne, Christian / SIP Scootershop.
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