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SIP_KlassikVespaKatalog-2012

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Technik Zündung<br />

Funktion<br />

Damit die Vespa an-, bzw. der Funke überspringt, benötigt der Motor ein<br />

verdichtetes Gasgemisch, das zum richtigen Zeitpunkt zur Explosion gebracht<br />

wird. Die Elektronikzentrale (auch Zündspule, Zündzentrale oder<br />

CDI genannt) schickt dazu einen elektrischen Impuls Richtung Zündkerze.<br />

Dort wird an der Elektrode ein Zündfunken erzeugt, der dem Gemisch<br />

ordentlich Feuer macht, und zwar bereits bevor der Kolben den oberen<br />

Totpunkt erreicht hat. Man spricht daher von „Vorzündung“. Diese ist<br />

nötig, da es einen Moment dauert, bis sich das verdichtete Benzin-Luft<br />

Gemisch entzündet hat. Den richtigen Zeitpunkt dafür geben entweder<br />

ein durch die Drehung der Nocke (im Polrad oder auf der Kurbelwelle) gesteuerter<br />

Kontakt (bei der Unterbrecherzündung) oder - kontaktlos - der<br />

Pickup bzw. Hallgeber auf der Zündgrundplatte (bei E-Zündungen) vor.<br />

innenliegende Zündspule<br />

außenliegende Zündspule<br />

Das Schwungrad erzeugt zusätzlich elektrischen Strom, der beispielsweise<br />

für Licht, Blinker und Hupe genutzt wird. Der erzeugte Strom ist Wechselspannung<br />

AC (Alternating Current). Manche Roller besitzen einen<br />

Gleichrichter z.B. für die Hupe, um Gleichspannung DC (Direct Current)<br />

im Bordnetz zu erzeugen.<br />

Zündungstypen bei der Vespa:<br />

Unterbrecherzündung (auch mechanische Zündung oder Kontaktzündung<br />

genannt): Auf der Zündgrundplatte sind 3 Spulenanker befestigt, 1<br />

Zündanker (oder komplette innenliegende Zündspule) und 2 Speisespulen<br />

Lichtmaschine. Ebenfalls auf der Grundplatte aufgebaut sind Unterbrecher<br />

und Konden sator. Darüber sitzt auf dem Kurbelwellenzapfen das<br />

Schwungrad mit Nocken für die Betätigung des Unterbrecherkontaktes<br />

und der 6 magnetischen Pole. Der Zündanker besteht aus zwei Spulen,<br />

die über einen Magnetkern gewickelt sind: eine Primärspule und eine Sekundärspule.<br />

Die Primärspule ist mit ihrem Anfang direkt und mit ihrem<br />

Ende über Unterbrecher und Kondensator mit der Masse der Grundplatte<br />

verbunden. Ist die Zündspule aus Konstruktionsgründen außerhalb der<br />

Zündanlage verlegt (aussenliegende Zündspule), befindet sich auf der<br />

Grundplatte anstelle des Zündankers ein Lade anker, über den die Primärspule<br />

versorgt wird.<br />

Schema Unterbrecherzündung:<br />

1 Zündspule innenliegend<br />

2 Nocke Kurbelwelle<br />

3 Unterbrecher<br />

4 Kondensator<br />

5 Zündkerze<br />

6 Kurzschließer bzw. Zündschloss<br />

1 Ladeanker<br />

2 Zündspule aussenliegend<br />

3 Nocke Kurbelwelle<br />

4 Unterbrecher<br />

5 Kondensator<br />

6 Zünd kerze<br />

7 Kurzschließer bzw. Zündschloss<br />

Der Vorgang bei der Zündung: Da sich auf dem Polrad 6 Magnetpole<br />

befinden, wird bei einer Umdrehung des Pol rades 6 mal der Spulenanker<br />

vom Magnetfeld geschnitten und damit 6 mal eine die Richtung wechselnde<br />

Spannung in duziert. Wenn die Pole des Polrades die Polschuhe des<br />

Zündankers oder des Ladeankers überbrücken, schneiden die Kraftlinien<br />

des Polmagnetfeldes die Windungen der Primärspule. Damit wird die<br />

höchste Spannung in der Primärspule erreicht. Es könnten theoretisch so<br />

viele Zündungen in einer Umdrehung des Pol rades stattfinden, wie dieses<br />

Pole hat. Eine Zündung pro Umdrehung reicht aber aus. Also werden bei<br />

fünf Pol wechseln die Unterbrecherkontakte geöffnet gehalten. So wird<br />

das Fließen des Primärstromes verhindert. Beim 6. Polwechsel schließen<br />

sich die Unterbrecherkontakte. Der Strom fließt durch die primären Windungen.<br />

Die Unter brecherkontakte sollen so lange geschlossen bleiben,<br />

bis im primären Feld der höchste magnetische Wert erreicht ist. Dies ist<br />

dann der Fall, wenn das primäre Feld bereits im Einfluss des nächsten<br />

Polradmagnetes steht. Beim Öffnen der Unterbrecherkontakte bricht das<br />

primäre Kraftfeld rasch zusammen. Um dieses Zusammenbrechen zu beschleunigen,<br />

ist ein Kondensator parallel zu den Kontakten geschaltet.<br />

Der Kondensator nimmt den Hauptteil des Öff nungsfunkens auf seine<br />

Flächen auf. Dieses rasche Zusam menbrechen des primären Stromes hat<br />

einen plötzlichen Wechsel der Magnetrichtung zur Folge. Durch diesen<br />

raschen Richtungswechsel wird in der sekundären Spule die zur Zün dung<br />

notwendige hohe Spannung erzeugt. Zudem verhindert der Kondensator<br />

Kontaktbrand am Unterbrecher. Ohne ihn gäbe es zwischen den Unterbrecherkontakten<br />

einen Lichtbogen.<br />

Elektronische Zündung mit festem Zündzeitpunkt<br />

Hier übernimmt der Pickup die Steuerung des Stromflusses durch einen<br />

schwachen, in der Spule durch Induktion erzeugten Strom. Im Moment<br />

der Zündung springt ein Funke an der Zündkerze über, der aus einem<br />

30.000 Volt Stromstoß der Zündzentrale (CDI, Capacative Discharge Ignition)<br />

genährt wird und entzündet sich. Seit der Rally mit Femsatronic<br />

Zündung haben Vespas elektronische Zündungen mit CDIs.<br />

Die E-Zündung arbeitet berührungslos und ist daher sehr verschleißarm.<br />

Der Zündzeitpunkt kann durch Veränderung der Pickup Position, bzw.<br />

Drehen der Zündgrundplatte variiert werden. Da jede Drehzahl ihren<br />

eigenen optimalen Zündzeitpunkt hat, bleibt ein fester Zündzeitpunkt<br />

jedoch immer nur ein Kompromiss.<br />

Alex, <strong>SIP</strong> beantwortet:<br />

Warum ist der richtige<br />

Unterbrecherabstand,<br />

bzw. der Schließwinkel<br />

so wichtig?<br />

Wird der Unterbrecher geschlossen, so baut sich in der Zündspule<br />

ein Magnetfeld auf. Bis dieses Magnetfeld seine maximale Größe<br />

erreicht hat, d.h der Zündfunke seine max. Kraft haben wird,<br />

dauert es ein paar Millisekunden, da die Selbstinduktion der Spule<br />

zunächst dem eigenen Magnetfeld entgegen wirkt. Der Unterbrecher<br />

muss also mindestens für eine bestimmte Zeit geschlossen sein,<br />

damit das Primärfeld seine maximale Stärke erreicht. Andererseits<br />

sollte diese Zeit nicht unnötig lange sein, da die Zündspule<br />

durch den Spulenstrom (2-3 Ampere) stark erhitzt wird. Bei einer<br />

Vespa-Zündspule beträgt die nötige Zeit des Stromflusses bis zur<br />

Sättigung ca. 3-4ms. Der Schliesswinkel sollte also gross genug sein,<br />

damit die Spule mind. 4ms mit Spannung versorgt wird. Er wird<br />

durch die Form der Nocke und den Unterbrecherabstand (0,35mm)<br />

vorgegeben. Bei höherdrehenden Motoren empfiehlt es sich daher,<br />

den Unterbrecherabstand kleiner zu wählen, etwa 0,30mm. Jetzt<br />

ist der Unterbrecherkontakt länger geschlossen, es entsteht eine<br />

längere Ladung für die Zündspule.<br />

0 0 0 3 8 4 Bilder von Rollertreffen, immer aktuell: www.sip-scootershop.com/community/media

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