11.10.2016 Aufrufe

SIP_KlassikVespaKatalog-2012

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Aufbau des Auspuff Teil 2<br />

Fortsetzung von Seite 194<br />

Körper<br />

Der Körper des Standardauspuffs ist in mehrere Kammern unterteilt. Der<br />

Schalldämpfer ist bereits in den Auspuffkörper integriert. Anders als in<br />

den konischen Rohren des Resonanzauspuffs entsteht beim Originalauspuff<br />

kein Resonanzeffekt im eigentlichen Sinne. Dennoch wird in den<br />

Kammern des Originaltopfes ein gewisser konstanter Grad an Rückstau<br />

erzeugt, der für eine angemessene Füllung des Zylinders notwendig ist.<br />

Die Steuerung des Zweitaktmotors mit Hilfe eines Resonanzauspuffs lässt<br />

eine wesentlich stärker ausgeprägte Resonanz (=höhere Leistung), abgestimmt<br />

auf eine bestimmte Drehzahl, zu - führt aber physikalisch bedingt<br />

nicht nur zu einem wesentlich erhöhten Füllungsmaximum, sondern leider<br />

immer auch zu einem nennenswerten Füllungsminimum bei niedrigeren<br />

Drehzahlen – dem sogenannten Resonanzloch.<br />

In Hinblick auf die Fahrbarkeit eines Motors stellt ein gut berechneter<br />

Auspuff demnach den optimalen Kompromiss aus möglichst hoher Spitzenleistung<br />

bei einer sinnvollen Drehzahl gepaart mit möglichst wenig<br />

ausgeprägtem Resonanzloch dar.<br />

Der Resonanzauspuff beruht auf dem Prinzip konischer Rohre, die im Unterschied<br />

zu zylindrischen Rohrkörpern einen berechenbaren Aufladungseffekt<br />

der Gase bewirken: Vom Auslass des Zylinders abgehend werden<br />

öffnende konische Segmente verwendet, die eine Sogwirkung bewirken<br />

und damit zu einer wesentlich schnelleren und wirkungsvolleren Abfuhr<br />

der verbrannten Altgase beitragen - die sogenannten Diffusoren.<br />

Während die Form, in der die Anlage letzten Endes verlegt wird (z.B. Curly)<br />

relativ geringen Einfluss auf ihre Charakteristik hat, wirken sich vor<br />

allem die Kegelwinkel des Konus (Diffusors) und des Gegenkonus auf die<br />

Breite des Drehzahlbandes mit dem maximalen Drehmoment aus. Je stärker<br />

sich der Querschnitt ändert, desto mehr ist die Resonanzaufladung<br />

an ein schmaleres Drehzahlband mit stärkerer Wirkung gebunden. Das<br />

heißt: Je steiler der Winkel der Konen, desto stärker saugt und reflektiert<br />

die Anlage und desto aggressiver wir ihre Charakteristik. Der Theorie<br />

nach müsste sie dabei auch leistungsstärker werden, jedoch ist ein<br />

Vespamotor von Haus aus kein ausgewiesenes Hochleistungsaggregat<br />

wie einige andere 2-Taktmotoren. Das bedeutet, dass nicht jeder dicke<br />

Auspuff, der darauf verbaut wird, automatisch zu einem besseren Ergebnis<br />

führt als ein konservativer dünnerer Auspuff. Das zylindrische Rohr<br />

befindet sich zwischen Konus und Gegenkonus. Es sollte nicht zu kurz sein<br />

und eine Länge besitzen, die etwa 20% bis 40% der Gesamtlänge vom<br />

Anfang des Konus bis zum Ende des zylindrischen Rohrs entspricht. Sein<br />

Durchmesser sollte etwa 2,5x so groß sein wie der Krümmerquerschnitt.<br />

Doch alle Theorie ist grau und gerade bei den potenten Vespaanlagen<br />

ist die Praxis der Lehrmeister und verblüfft zum Teil mit anderen Maßen<br />

und Wegen.<br />

Im Gegenkonus wird die aus den Diffusoren ankommende Druckwelle reflektiert<br />

und soll rechtzeitig, bevor der Kolben in der Aufwärtsbewegung<br />

den Auslass verschließt, schon verlorene Frischgase wieder in den Brennraum<br />

zurück drücken. Je passender die Diffusoren und der Gegenkonus<br />

zueinander und natürlich zu dem gesamten Layout des Motors konstruiert<br />

sind, desto besser der Füllungsgrad, desto ausgeprägter die Resonanz,<br />

desto höher die Leistungsbereitschaft des Motors. Der Gegenkonus besitzt<br />

in etwa die halbe Länge des Konus (Diffusors). Problematisch bleibt beim<br />

Resonanzprinzip, dass der so erzeugte Sog zwar die nicht mehr benötigten<br />

verbrannten Gase schnell abführen kann, jedoch nach dem Öffnen der<br />

Überströmkanäle ebenfalls ein Teil der Frischgase, die inzwischen durch das<br />

Überströmsystem neu zugeführt wurden, durch den Auspuff entweichen<br />

kann. Dieser Frischgasverlust wiederum ist kontraproduktiv, was einen<br />

möglichst hohen Füllungsgrad des Brennraumes angeht.<br />

Krümmer (bis zum Kolben)<br />

l = 215mm<br />

Endrohr (ESD)<br />

l = 275mm<br />

Konus / Diffusor<br />

l = 480mm<br />

Gegenkonus / Reflektor<br />

l = 245mm<br />

zyl. Mittelstück<br />

l = 100mm<br />

Beispiel Rennauspuff <strong>SIP</strong> Performance NG<br />

0 0 0 2 2 6 Die <strong>SIP</strong> Community online, mit 100.000 Nutzern: www.sip-scootershop.com/community

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!