Rückblick - Ausblick 2011/2012 - Stadt Rosenheim
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1. Wirtschaftliche Lage <strong>Rosenheim</strong>s<br />
1.0. Vorwort<br />
Foto: G. Ziehr<br />
„Die Bürger müssen mehr zahlen und bekommen dafür<br />
weniger geboten. Erhöht werden: die Grundsteuer, die<br />
Gewerbesteuer, die Straßenreinigungsgebühr und die<br />
Elternbeiträge für die Kitas. Außerdem hat die <strong>Stadt</strong><br />
(…) sich neue Gebühren ausgedacht, so für Sportplatznutzung<br />
und Gewässerunterhaltung.<br />
Vor allem aber streicht sie, wo sie kann: Sie kürzt die<br />
Zuschüsse für die Kulturzentren, die Musikschule, die<br />
Schullandheime und für die Schuldnerberatung, sie<br />
schließt 40 Kinderspielplätze, zwei Jugend- und zwei<br />
Seniorenzentren und sogar fünf Kindertageseinrichtungen.“<br />
Dies ist zum Glück keine Nachricht über <strong>Rosenheim</strong>.<br />
Der Bericht stammt aus der „Zeit“ vom 24.11.<strong>2011</strong>, ist<br />
insofern apokalyptischer Visionen und Umtriebe völlig<br />
unverdächtig und handelt von der aktuellen Not einer<br />
nordrhein-westfälischen <strong>Stadt</strong> mit 190.000 Einwohnern,<br />
deren Name aus kollegialer Rücksicht nicht verraten<br />
wird. Die geschilderte Entwicklung ist kein Einzelfall:<br />
34 Kommunen im größten Bundesland sind bereits<br />
überschuldet oder die Überschuldung droht bis 2013.<br />
<strong>Rückblick</strong> 11/<strong>Ausblick</strong> 12 – Seite 4<br />
Die Lehre daraus für <strong>Rosenheim</strong>: Wir sollten uns über<br />
unsere Insel der Seligen freuen, uns auf ihr aber nicht<br />
zu sicher fühlen. Maßhalten bleibt oberstes Gebot.<br />
Noch sprudeln die Steuereinnahmen. Wenn aber die<br />
europäische Schuldenkrise auch auf Deutschland überschwappt,<br />
und Manches deutet darauf hin, müssen auf<br />
allen politischen Ebenen im Land die nach wie vor<br />
bestehenden strukturellen Defi zite in den öff entlichen<br />
Haushalten angepackt werden.<br />
<strong>Rosenheim</strong> tut deshalb gut daran, an seiner Doppelstrategie<br />
aus Haushaltskonsolidierung und Stärkung<br />
der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
festzuhalten.<br />
Das Gebot des sparsamen Umgangs mit öff entlichen<br />
Mitteln gilt auch für die Verwaltung selbst. Mit dem<br />
Zentralen Immobilien-Management haben wir zu<br />
Jahresbeginn <strong>2011</strong> eine Arbeitseinheit geschaff en, in<br />
der über alle Dezernate verstreut liegende gebäudewirtschaftliche<br />
Kompetenzen gebündelt, Synergien<br />
gehoben und immobilienwirtschaftlich sinnvolle<br />
Prioritäten gesetzt werden.<br />
Trotz des gewaltigen Umfangs der organisatorischen<br />
Veränderung blieben die unvermeidlichen Reibungsverluste<br />
erstaunlich gering. Eine ähnliche Erfahrung haben<br />
wir mit der Zentralen Buchungsstelle gemacht,<br />
die innerhalb der Verwaltung mittlerweile ebenfalls<br />
breit akzeptiert ist.<br />
Die auch <strong>2011</strong> erfreulich positiven Standort-Rankings<br />
für <strong>Rosenheim</strong> belegen: Die <strong>Stadt</strong> ist gut aufgestellt.<br />
Als Wirtschaftsraum gehört <strong>Rosenheim</strong> zur Spitze<br />
in Deutschland und Europa. Die Aufgabe besteht<br />
darin, diese starke Stellung auszubauen und die <strong>Stadt</strong><br />
im Standortwettbewerb im Dreieck München – Salzburg<br />
– Innsbruck weiter zu profi lieren.<br />
Thomas Bugl Dezernent I − Steuerungsdienst<br />
Karl Zinsmeister Dezernent II − Steuerungsdienst