1 Vorwort - Arche Austria
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dass sie gesund blieben und ein hohes Alter erreichten. Das alles veränderte sich nun stark.<br />
Der Konsument forderte vom Landwirt mehr Fleisch, weswegen Tiere erzüchtet werden<br />
mussten, die mehr Fleischansatz besaßen. Dabei kam es zu solch grotesken Auswüchsen, dass<br />
es heute Fleischberge bei bestimmten Rinderrassen gibt, die meist selbst gar nicht mehr fähig<br />
sind ihre Jungen zu gebären, sondern bei denen häufig kräftig mitgeholfen, sprich gezogen,<br />
werden muss, damit das riesige Jungtier seinen Weg durch die dafür noch zu klein gebaute<br />
Mutter findet. Oftmals müssen diese Jungtiere sogar per Kaiserschnitt entbunden werden, weil<br />
es die Mutter anders nicht mehr zu Welt bringen könnte.<br />
Ähnliche – für mich bereits perverse – Zustände gibt es beim Geflügel. Heutige Hybridhühner<br />
sind meist nicht mehr in der Lage selbständig Kücken aufzuziehen. Es ist ja auch nicht<br />
erwünscht. Der Druck der Rentabilität ist zu groß und deshalb werden Kücken nicht selbst<br />
erzüchtet. Sie werden aus riesigen – meist in Holland befindlichen – Brütereien bezogen. Bei<br />
der Legehennenproduktion werden dabei die unnötig anfallenden Hähne sofort nach dem<br />
Schlüpfen am Fließband aussortiert und zu Tiermehl vermahlen. Bei den Masthühnern<br />
wurden Tiere erzüchtet, die so massig und mit solch einem riesigen Brustmuskel ausgestatten<br />
sind, dass sie unfähig sind mehr als ein paar Meter zu laufen. Sie brauchen dies aber ohnehin<br />
nicht, da sie sich meist in den sehr engen Ställen sowieso nicht bewegen können.<br />
Puten, die normalerweise für ihre ausgezeichneten Brut- und Führungseigenschaften bekannt<br />
sind, führen dieses Geschäft heute meist nicht mehr aus, da die hochgezüchteten Hybridrassen<br />
heute bereits so extreme Gewichte erreichen, dass die Hennen, würde man sie brüten lassen,<br />
die Eier unter sich erdrücken würden.<br />
Schweine werden oftmals in engen Ställen gehalten, wo sie dann durch Langeweile, meist<br />
aber durch Stress, zu kämpfen beginnen und sich gegenseitig sogar die Schwänze abbeißen.<br />
Die von vielen Menschen als dumm und dreckig bezeichnete Sau ist keineswegs eine solche.<br />
Sie hat nur in Tierfabriken keine Möglichkeit das Gegenteil zu beweisen…<br />
In Folge dieser „intensivierten Landwirtschaft“ kommt es zu riesigen Güllemengen, zu<br />
verstärktem Einsatz von Düngern, Herbiziden, Pestiziden, Medikamenten, Antibiotika, …<br />
BSE- , Medikamenten-, Antibiotika- und Tiermehlskandale sind daher schon fixer Bestandteil<br />
unseres Lebens.<br />
Zusätzlich werden riesige Milchseen und Butterberge erzeugt und viele Rinder laufen in der<br />
Dritten Welt auf spärlich bewachsenen Weiden – die vorher wahrscheinlich durch<br />
Brandrodung von Urwäldern entstanden sind – umher, um, nachdem sie die Grasnarbe so<br />
zerstört haben, dass der Boden durch Erosion ausgelaugt werden konnte und neue Gebiete<br />
gerodet werden müssen, letztendlich irgendwo in Europa oder Nordamerika als Hamburger<br />
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