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1 Vorwort - Arche Austria

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� Der in der Jungsteinzeit aufkommende Ackerbau zwang zur Sesshaftigkeit.<br />

Möglicherweise gab es im Bereich der menschlichen Siedlungen aus verschiedensten<br />

Gründen (zB zu hoher Jagddruck, scheueres Wild, schlechte Jagdmethoden) immer<br />

weniger jagdbares Wild, worauf man vielleicht dazu überging Jungtiere großzuziehen<br />

oder aber auch Muttertiere, die eventuell vorerst noch durch wildlebende männliche<br />

Tiere begattet wurden, gefangen hielt.<br />

� Einen anderen Grund könnten kultisch-religiöse Motive darstellen. Speziell gefärbte<br />

Tiere könnten als Geschenke der Götter angesehen worden sein. Auch könnte es<br />

dienlich gewesen sein, dass zum Opfer für die Götter bestimmte Tiere einfach zur<br />

Verfügung gestanden sind.<br />

� Weiters könnte die Haltung von großen Tieren das Ansehen und den Respekt des<br />

Halters vermehrt haben.<br />

� Bei Haustieren wie der Katze oder dem Hund geht man aber auch davon aus, dass sie<br />

nicht vom Menschen zum Haustier gemacht wurden, sondern dass sich die Tiere selbst<br />

dem Mensch anschlossen, da es in und um dessen Siedlungen ein leicht zu<br />

erschließendes Nahrungsangebot gab.<br />

WELCHE TIERE WURDEN DOMESTIZIERT?<br />

Wenn sich auch nicht alle der vielen hundert Säugetierarten als Haustiere eignen, gäbe es<br />

doch eine große Anzahl, die welche werden hätten können. Warum niemals der Versuch<br />

unternommen wurde diese oder jene Säugerart zu domestizieren oder auch bei einer anderen<br />

Säugerart wieder aufgehört wurde sie dem Menschen nutzbar zu machen, kann<br />

wahrscheinlich nicht oder nur sehr schwer beantwortet werden. Diejenigen Tiere, die aber<br />

domestiziert wurden, haben ein wichtiges gemeinsames Merkmal: man kann diese Tiere<br />

prägen. Wird ein Jungtier in den ersten Zeit seines Lebens nicht von seinen Artgenossen<br />

sondern von einem Menschen aufgezogen, so anerkennt das Jungtier den Menschen als seinen<br />

Artgenossen an, es wird also auf den Menschen geprägt. Durch diese Prägbarkeit legt das Tier<br />

auch seine Scheu vor dem Menschen ab und kann so leichter in der Nähe der Siedlung oder<br />

gar in Einzäunungen und Ställen gehalten werden. Zusätzlich sind die gehaltenen Haustiere<br />

normalerweise soziale Tiere, wodurch die Prägung auf den Menschen und das spätere Leben<br />

mit ihm um vieles erleichtert wird.<br />

In der folgenden Abbildung kann man die frühesten Haustiernachweise in verschiedenen<br />

Regionen der Welt erkennen.<br />

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