1 Vorwort - Arche Austria
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3.2.4 Schweine<br />
Unter den Schweinen gelten in Österreich folgende Rassen als gefährdet:<br />
Allgemein<br />
Mangalitza Schwein (Wollschwein)<br />
Turopolje Schwein (Zagreber Schwein)<br />
Bei beiden Rassen liegt das Ursprungsland außerhalb der heutigen Staatsgrenzen Österreichs.<br />
Das Mangalitza Schwein entstand ursprünglich in Serbien und wurde im pannonischen Raum<br />
mit anderen Schweinerassen veredelt und weitergezüchtet. Das Turopolje Schwein, welches<br />
früher auch Zagreber Schwein genannt wurde, entstand im Raum Kroatien, wo es<br />
hauptsächlich in den Save-Auen extensiv gehalten und gezüchtet wurde. Mit dem Ausbruch<br />
des Jugoslawien-Krieges 1991 kam es zum endgültigen Niedergang dieser Rasse. Zum Glück<br />
konnten einige Tiere gerettet (es wurden einige Zuchttiere auf Initiative des VEGH aus dem<br />
Kriegsgebiet gerettet und nach Österreich gebracht) und so die Zucht dieser Schweinerasse<br />
fortgeführt werden.<br />
Die Bezeichnung gefährdete österreichische Rasse ist trotzdem zulässig, da das<br />
Ursprungsland beider Rassen auf ehemaligem österreichischen Terrain (zur Zeit der<br />
Österreichisch-Ungarischen Monarchie) zu finden ist. Heute versucht man die kleinen<br />
Restbestände dieser Schweinerassen durch internationale Zusammenarbeit zu erhalten.<br />
Das Fleisch beider Rassen ist besonders schmackhaft und wird zurzeit von den Züchtern meist<br />
in Direktvermarktung an die Kundschaft gebracht. Es versteht sich von selbst, dass das<br />
extensiv erwirtschaftete Fleisch, welches garantiert biologisch produziert wurde und daher<br />
meiner Meinung nach in Zeiten von Medikamentenskandalen und Hormonbeigaben sicher<br />
eine gesunde und intelligente Alternative zum herkömmlichen Schweinefleisch darstellt,<br />
teurer verkauft wird. Da heutzutage generell zu viel Fleisch gegessen wird, könnte dieses<br />
Mehrgeld, das beim Kauf von extensiv erwirtschaftetem Schweinefleisch bezahlt werden<br />
muss, leicht durch geringeren Schweinefleischkonsum ausgeglichen werden.<br />
Beide Rassen wurden seit jeher auf Weidetauglichkeit gezüchtet, d. h. diese beiden Rassen<br />
können problemlos das ganze Jahr im Freien auf der Weide nur mit einem leichten Unterstand<br />
gehalten werden. Beide sind ausgezeichnete Grundfutterverwerter und suchen sich ihre<br />
Nahrung selbst, falls sie die Möglichkeit dazu haben. Weiters gelten beide Rassen als<br />
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