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1 Vorwort - Arche Austria

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(ebenfalls eine gefährdete Hühnerrasse) und noch einigen anderen Nutztierrassen, deren<br />

Aufzählung den hiesigen Rahmen sprengen würde.<br />

Interessant ist die Haltungsweise der Schweine. Obwohl Karl Schardax - zu der Zeit als wir<br />

ihn besuchten – die stattliche Summe von rund 100 Schweinen auf seinem Gelände hatte,<br />

fielen diese weder durch lautes Schreien noch durch üblen Geruch auf. All seine Schweine<br />

werden das ganze Jahr über auf Koppeln gehalten und übernachten in Unterständen bzw.<br />

eigenen Schweinekoben aus Metall (siehe Abbildung). Sogar die Jungenaufzucht geschieht in<br />

der Freilandaufzucht ohne Probleme. Weiters bemerkenswert war, dass er mehrer Eber auf<br />

dem Gelände hielt. Einen Eber zu halten ist oftmals schon kein leichtes Unterfangen. Karl<br />

Schardax meistert es aber gleich mehrere Eber zu halten, ohne dass sich diese gegenseitig<br />

bekämpfen.<br />

Auffallend groß war die Anzahl an Sulmtaler-Hühnern, die er zum Mästen selbst erzüchtet<br />

hatte und die sich regen Absatzes erfreuen. Ich selbst als Besitzer von Sulmtalern war von<br />

dem allgemein sehr schönen Exterieur der Hähne und Hennen begeistert und wollte daher aus<br />

Zuchtzwecken einen Hahn erwerben. Karl Schardax verkaufte mir auch einen, obwohl er in<br />

einem Nebensatz noch sagte: „Muasst oba schnö sein, weil mir reißens de Hendln aus de<br />

Händ.“ (Du musst aber schnell sein, da sie mir die Hühner aus den Händen reißen.)<br />

Sehr stolz ist Karl Schardax auf seinen – wie bereits erwähnt – roten Pustertaler-Sprintzen-<br />

Stier. Wie bei einigen anderen Rinderrassen gibt es auch bei den Pustertaler Sprintzen einen<br />

schwarzen (häufigeren) und einen roten (selteneren) Farbschlag. Karl Schardax ist der<br />

glückliche Besitzer des einzigen roten österreichischen Pustertaler-Sprintzen-Stieres mit dem<br />

er zusätzlich auch schon Zuchterfolge zu verzeichnen hat.<br />

Karl Schardax arbeitet schon seit geraumer Zeit eng mit Schulklassen zusammen. Was er aber<br />

auch gleich zu allererst sagte war, dass er die Zäune für seine Tiere nicht deshalb brauche,<br />

weil sie sonst weglaufen oder sich gegenseitig verletzen würden, sondern weil sonst die<br />

Besucher auf seinem Hof die Tiere verletzen würden. So hörte ich die Aussage, dass<br />

heutzutage der richtige Umgang von Menschen mit Tieren nicht mehr selbstverständlich ist,<br />

bereits zum zweiten Mal an diesem Tag. So erzählte er uns weiter, dass wenn eine<br />

Schulklasse zu Besuch kommt, er den Bus mit den Kindern nicht bis zu seinem Hof fahren<br />

lässt, da sonst die Kinder aus diesem stürmen würden und sich sofort auf die Tiere stürzen<br />

würden. Er lässt den Bus hingegen im Tal (der Hof liegt mit einigen anderen Bauernhöfen auf<br />

einem Hügel) parken, geht mit einem Esel oder einem Lama hinunter zu den Kindern, begrüßt<br />

sie dort, gibt ihnen die Aufgabe sich eine Frage bezüglich des Hofes bzw. der Tiere zu<br />

überlegen während sie zum Hof hinauf wandern und geht dann mit den Kindern gemeinsam<br />

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