1 Vorwort - Arche Austria
1 Vorwort - Arche Austria
1 Vorwort - Arche Austria
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Böcke der genannten autochthonen Rassen oftmals ausladende Hörner auf, die sehr auf die<br />
Urform der Hausziegen – die Bezoarziege – hinweisen. Bei den Pinzgauer Ziegen kommen<br />
noch altertümliche Verhaltensweisen, wie das Verstecken der Kitze, das Aufsuchen von<br />
Felsunterständen, und tageszeitliche Wanderungen hinzu.<br />
Dass diese Tiere in Österreich seit jeher gealpt wurden kann man erstens daran erkennen, dass<br />
diese Rassen besonders trittsicher sind, zweitens ist vielen der von der Alm stammende<br />
Pinzgauer Käse, der aus der Milch von Pinzgauer Ziegen und von Kühen hergestellt wird, ein<br />
Begriff und drittens ist die Scheckung der Tauernscheckenziege, die absichtlich dreifärbig<br />
(schwarz-braun-weiß) gezüchtet wurde, ein Hinweis auf lange Zucht in den Bergen. Der<br />
Vorteil dieser Fellfarbe ist jener, dass die Tiere jederzeit – egal ob auf sommergrünen Wiesen<br />
oder auf schneebedeckten Flächen – leicht aufgefunden werden können.<br />
Da sich die Verbreitungsgebiete der genannten gefährdeten Ziegenrassen überschneiden, kann<br />
man davon ausgehen, dass eine genetische Verflechtung bestehen wird. Wie weit eine solche<br />
aber vorliegt wird erst durch künftige DNA-Mikrosatellitenuntersuchungen bestimmt werden<br />
können.<br />
Gämsfärbige Gebirgsziege<br />
Nach Sambraus sollten die Vorfahren der heutigen<br />
Gämsfärbigen Gebirgsziegen aus Schlägen<br />
ähnlicher Färbung hervorgegangen sein. Diese<br />
Ziegen waren aber kleiner und gedrungener sowie<br />
von einem „wilderen Aussehen“. Die Gämsfärbige<br />
Abbildung 2: Gämsfärbige<br />
Gebirgsziege, männlich; Quelle:<br />
Fischerleitner, 2002.<br />
Gebirgsziege<br />
wird heute in 2<br />
Schlägen in Österreich und der Schweiz gezüchtet und<br />
wurde außerdem in viele<br />
Länder exportiert.<br />
Seit etwa 20 Jahren kommt die<br />
Gämsfärbige Gebirgsziege<br />
wieder in Tirol, Vorarlberg,<br />
aber auch in Oberösterreich in<br />
größeren Beständen vor. So gibt es derzeit – laut ÖNGENE –<br />
1465 weibliche und 107 männliche Gämsfärbige Gebirgsziegen,<br />
die im Herdebuch eingetragen sind.<br />
Abbildung 2: Gämsfärbige Gebirgsziege,<br />
weiblich; Quelle: Fischerleitner, 2002.<br />
Abbildung 2: Gämsfärbige<br />
Gebirgsziegen, Jungtiere;<br />
Quelle: Fischerleitner 2002.<br />
Die mittel- bis großrahmige Gämsfärbige Gebirgsziege hat eine kastanien- bis dunkelbraune<br />
63