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1 Vorwort - Arche Austria

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2.300 km zu Fuß zurückgelegt! Nimmt man eine tägliche Wegstrecke von 30 km an, so hätte<br />

der Viehtrieb zweieinhalb Monate gedauert…<br />

Auffallend bei den Tux-Zillertalern – ebenso bei den Eringern - ist deren Kampflust. Der<br />

Abbildung 1: Kämpfende Tux-Zillertaler-Kühe –<br />

„Kuhstechen“. - Quelle: www.vegh.at 2003-01-31<br />

ursprüngliche Sinn und Zweck<br />

des Kampfes liegt darin, gute<br />

Weideplätze zu erobern und auch<br />

zu halten. In früheren Zeiten<br />

wurde daher oftmals neben einer<br />

eigentlichen Rasse eine<br />

Tux-Zillertalkuh gehalten. Die<br />

Aufgabe dieser Kuh war es die<br />

guten Weideplätze auf der Alm<br />

für die restlichen Tiere des<br />

Bauern zu sichern und diese<br />

zusätzlich vor Angriffen von<br />

anderen Kühen zu schützen. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Kämpfe der Tux-Zillertal<br />

Kühe zu regelrechten Wettkämpfen, bei denen ein jeder Bauer auf seine Kuh wettete. Die<br />

Siegerkuh, die in einem KO-System übrig geblieben war, erhielt den Titel „Moarin“ oder<br />

„Roblerin“. Der Besitz einer solchen Kuh bedeutete besondere Ehre und Anerkennung.<br />

Genauer betrachtet handelte es sich bei diesen Kämpfen um Schiebekämpfe, deren typisches<br />

Merkmal ein vorheriges Scharren mit<br />

den Klauen ist, bevor die Kühe mit<br />

den Hörnern aufeinander losgehen.<br />

Diese Kuh-Wettkämpfe fanden unter<br />

dem Begriff „Kuhstechen“ Einzug in<br />

die Geschichte. Um zu<br />

gewährleisten, dass die eigene Kuh<br />

auch siegreich werde, gab es auch<br />

eine spezielle Behandlung. So<br />

wurden solche Kampfkühe speziell<br />

betreut und gefüttert, wobei sie<br />

oftmals nur das Beste bekamen.<br />

Abbildung 1: Tux-Zillertal Rind vom Haidachhof<br />

Weiters wurden sie meist schon kurz nach dem Abkalben trocken gestellt, d. h. nicht mehr<br />

gemolken, und auch nicht mehr gedeckt, damit sie die volle Energie in den Körperbau legen<br />

konnten. Alte Tux-Zillertaler Züchter erzählen sogar davon, dass den Kühen Totenschmalz,<br />

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