Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
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<strong>IBA</strong>-LABOR 5 wORKSHOp HAFEN III: - STäDTEBAULIcHE LOGISTIK - STADTINTEGRATION<br />
VON VERKEHRSTRASSEN<br />
Avenue John F. Kennedy - Schnitt<br />
diesem Verkehrsweg durch besonders attraktive<br />
Gestaltung zum Durchbruch verhelfen, ihn zum<br />
öffentlichen Freiraum machen:<br />
Auf dem Rahmenplan (s. Abbildung links unten)<br />
sind eine achtreihige Baumallee, Fahrspuren mit<br />
Autos (ganz rechts) zu sehen - Ausschnitte eines<br />
Straßenkonzeptes, das zusammen mit den anschließenden<br />
Parkanlagen, dem Parc Central und<br />
dem Römerwegpark eine Einheit bilden sollte.<br />
Das Profil (s. Abbildung oben) enthält auf beiden<br />
Seiten Fußgänger- und Radfahrzonen, jeweils<br />
eine Straßenbahn- bzw. Bustrasse, eine „Contre<br />
Allée“ als Erschließungsstraße mit Parkmöglichkeiten<br />
und zwei Durchgangsfahrbahnen.<br />
Was vielleicht wichtiger ist: jeweils als Trennung<br />
der einzelnen Funktionen gibt es 3 - 6 m breite<br />
Verkehrs- und Bauminseln, so dass bei Ampelsteuerung<br />
eine Querung an jeder Stelle dieses<br />
3,5 km langen Boulevards möglich sein sollte.<br />
Es war besonders schwer zu überzeugen, dass<br />
auch die Straßenbahn unter Bäumen fahren kann.<br />
Die Entwicklung bis zu der gezeigten Baumgröße<br />
dauert natürlich 20 Jahre, man muss die Bäume<br />
sukzessive beschneiden, um das gewünschte<br />
Lichtraumprofil von 6.50 m Höhe zu erreichen.<br />
Es schien dann zunächst unwahrscheinlich, dass<br />
dieses Projekt realisiert werden könnte. Ein berühmter<br />
Verkehrsplaner aus New York gab dem<br />
Projekt eine komplette Absage, da die geplante<br />
Verkehrsverteilung bei dieser Belastung nicht<br />
möglich sei. Er hatte allerdings nur die existierenden<br />
kreuzungsfreien Knoten in Plankreuzungen<br />
umgerechnet. Es wurde dann jemand gefunden,<br />
der unserem Modell folgte und mit der doppelten<br />
bis dreifachen Anzahl von Kreuzungen das Problem<br />
der Linksabbieger bewältigte.<br />
Es ist zu sehen, was unter der Oberfläche zu<br />
leisten ist, welche Leitungspakete für Medien,<br />
Elektrizität, Gas, Wasser, Abwasser usw. notwendig<br />
sind. Hier in unserem Falle war zusätzlich<br />
das Leitungssystem der Kraft-Wärmekopplung<br />
unterzubringen.<br />
Die Bäume haben auch wieder Wurzeln und ausreichend<br />
Boden, um zu wirklich großen Bäumen<br />
aufzuwachsen. Die Details sind sorgfältig ausgearbeitet,<br />
da sie auch kostengünstig sein mussten<br />
– z.B. die hohen Masten der Straßenbeleuchtung<br />
des französischen Designers Willmotte, welche<br />
die Fahrstraßen mit dem langsamen Verkehr und<br />
die Fußgängerzonen ausleuchten.<br />
Gleichzeitig mit der Transformation der Verkehrstrassen<br />
entwickelten wir ein Grünflächensystem<br />
und ein ökologisches Wassermanagement auf<br />
dem Kirchberg. Abfließende Oberflächen- und<br />
Dachwässer werden in einem Retentionsbecken<br />
aufgefangen, das zu einem großen Teil unter<br />
der angrenzenden Wiese hindurchgeht, um das<br />
Volumen zu vergrößern und das Wasser kühl zu<br />
halten. Das Wasser wird gleichzeitig als Attraktion<br />
des Parks genutzt.<br />
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