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Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg

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<strong>IBA</strong>-LABOR 3 wORKSHOp HAFEN I: EFFIzIENTE - LOGISTIK LOGISTIK - STADT<br />

Da jedoch eine klare Tendenz besteht, container-<br />

nahe Dienstleistungen zunehmend außerhalb der<br />

teuren Terminalflächen zu erbringen, wächst die<br />

Umfuhr wahrscheinlich sogar überproportional.<br />

Aufgrund der geschilderten Engpässe liegt<br />

eigentlich nichts näher, als für die hafeninterne<br />

Containerumfuhr eine Alternative auf<br />

dem Wasser zu suchen. Der Einsatz von konventionellen<br />

Schuten oder Binnenschiffen<br />

bedingt jedoch zwangsläufig zwei weitere<br />

Umschlagsvorgänge mit den teuren auf die<br />

Großschifffahrt ausgelegten Containerbrücken.<br />

Die Kosten für einen einfachen „Brücken-Move“<br />

liegen allerdings bereits ungefähr in der Höhe<br />

der gesamten Umfuhrkosten per Lkw!<br />

Mit anderen Worten: Allein die Umschlagskosten<br />

für die Transportalternative auf dem Wasser<br />

belaufen sich auf das Doppelte des gesamten<br />

Straßentransportes ohne dass der Container<br />

auch nur einen Meter auf dem Wasser bewegt<br />

wurde. Insofern ist es leicht nachzuvollziehen,<br />

weshalb der Wasserweg gegenwärtig nur vereinzelt<br />

genutzt wird, z.B. für Containerflats mit<br />

Übermaßen, deren Transport auf der Straße sehr<br />

teuer bzw. unter Umständen überhaupt nicht<br />

möglich ist.<br />

Die simple Schlussfolgerung hieraus: Nur ein neuartiges<br />

<strong>Hafen</strong>fahrzeug, das seinen eigenen Kran<br />

quasi „mitbringt“, könnte wettbewerbsfähige<br />

Umfuhren auf dem Wasser durchführen.<br />

Ein Drittel aller Überseecontainer werden in<br />

<strong>Hamburg</strong> auf Feederschiffe umgeschlagen, die<br />

in <strong>Hamburg</strong> alle Terminals anlaufen müssen, an<br />

denen die Übersee-Linien abgefertigt werden.<br />

Dabei werden auf die Feeder jeweils nur einige<br />

Container umgeschlagen. Diese Art der Operation<br />

ist extrem umständlich, zeitaufwendig und<br />

damit kostenträchtig. Gerade angesichts der<br />

wachsenden Feederschiffsgrößen (mittlerweile<br />

bis zu 1.000 TEU) ist diese Verfahrensweise aus<br />

wirtschaftlichen und nautischen Gründen (Kollisionsgefahr)<br />

zunehmend unpraktikabel. Insofern<br />

sind die Feeder-Linien bereits jetzt ein bedeutender<br />

Auftraggeber für die Umfuhr per Lkw.<br />

„Binnenschiffs-Dilemma“<br />

Eine stärkere Einbindung der Binnenschifffahrt<br />

in den Hinterlandverkehr (bisher lediglich 2%) ist<br />

vor dem Hintergrund bereits überlasteter Straßen<br />

und eines möglichst ökologisch gestalteten<br />

„Modal Splits“ allseits gewünscht. Allerdings<br />

stehen der verstärkten Nutzung der Binnenschiffe<br />

mittlerweile massive Hindernisse bei deren<br />

Abfertigung entgegen.<br />

Die Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass<br />

die Binnenschiffe erhebliche Wartezeiten an den<br />

Seeschiffterminals in Kauf nehmen müssen, die<br />

sich während des „Terminal-Hoppings“ durch den<br />

<strong>Hafen</strong> noch entsprechend kumulieren.<br />

Aus Sicht der Terminals ist die Binnenschiffsabfertigung<br />

an den Seeschiffsliegeplätzen ohnehin<br />

eher störend. Die teuren für den Umschlag<br />

auf die riesigen Post-Panmax-Schiffe ausgelegten<br />

Containerbrücken erzielen bei der Bedienung<br />

der winzigen Binnenschiffe nur sehr geringe<br />

Produktivitäten. Zudem blockieren die kleinen<br />

Binnenschiffe die knappen Liegeplätze für die<br />

Großschifffahrt.<br />

In anderen Häfen wird daher der Bau spezieller<br />

Binnenschiffsterminals geplant, was den an sich<br />

kostengünstigen Binnenschiffstransport mit den<br />

Kosten für zwei zusätzliche Umschlagsvorgänge<br />

und eine zusätzliche Umfuhr belastet. Ganz abgesehen<br />

davon steht in <strong>Hamburg</strong> kein entsprechendes<br />

Gelände zur Verfügung, dessen Herrichtung<br />

zudem mit nicht unbeträchtlichen Investitionen<br />

verbunden wäre.<br />

Die „port Feeder Barge“<br />

Als attraktive Alternative sowohl für die hafeninterne<br />

Containerumfuhr als auch den Umschlag<br />

auf Binnenschiffe ist die patentrechtlich<br />

geschützte “Port Feeder Barge” (PFB) als ein<br />

weltweit einmaliges selbst fahrendes Containerumschlags-<br />

und Transportgerät mit einer Kapazität<br />

für 170 TEU konzipiert worden, dessen<br />

bordeigener Containerkran auch übergroße<br />

und schwerste Container selbständig und tideunabhängig<br />

übernehmen kann. Obwohl die<br />

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