Hafen-Logistik-Stadt - IBA Hamburg
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<strong>IBA</strong>-LABOR 1 HAFENVERKEHR HAFEN - LOGISTIK UND STADTENTwIcKLUNG<br />
- STADT<br />
Konfliktlinie 3: Flächennutzung – wie viel und<br />
für was?<br />
Eng mit den beiden oberen Konfliktlinien ist<br />
die Frage nach der spezifischen Nutzung der<br />
begrenzten Flächen der Metropolregion <strong>Hamburg</strong><br />
verknüpft. Aktuell wurde der „Masterplan<br />
<strong>Logistik</strong>flächen“ herausgegeben, der konkrete<br />
Flächen für eine spezifische Nutzung benennt.<br />
Wenn der <strong>Hafen</strong> und seine Funktionen in der<br />
<strong>Stadt</strong> weiter wachsen sollen, dann bedingt dies<br />
zumeist die Abwägung, welche Nutzung wie viel<br />
Fläche in Anspruch nehmen darf. Bei der Bewertung<br />
der „Eignung“ von Nutzungen stehen dann<br />
meist singuläre Bewertungskriterien, wie z. B. die<br />
Flächenproduktivität im Vordergrund und vernachlässigen<br />
das (notwendige) Zusammenwirken<br />
verschiedener Nutzungen für die Funktionsfähigkeit<br />
einer <strong>Stadt</strong>.<br />
Konfliktlinie 4: Verkehrsinfrastruktur: wo, wie<br />
und zu welchem preis?<br />
In den Zeiten der autoorientierten <strong>Stadt</strong>- und<br />
Verkehrsplanung wurden Fragen der Ästhetik<br />
und Verträglichkeit von Verkehrsinfrastrukturen<br />
kaum bis gar nicht gestellt. Die „Freie Fahrt für<br />
freie Bürger“ stand im Mittelpunkt. Heute sind<br />
uns die Grenzen eines weiteren (straßenseitigen)<br />
Infrastrukturausbaus bewusst: immer knapper<br />
werdende öffentliche Mittel und der hohe Anteil<br />
des Verkehrs an den Lärm- und Luftbelastungen<br />
(denen nicht nur die Umwelt, sondern insbesondere<br />
auch die Bewohner von Wilhelmsburg<br />
ausgesetzt sind). Dennoch ist es bisher ein<br />
erklärtes politisches Ziel, auch transport- bzw.<br />
verkehrsintensive Nutzungen in der <strong>Stadt</strong> zu<br />
halten bzw. deren Kapazitäten sogar zu erhöhen.<br />
Wenn bisherige Nutzer nicht auf ihre Mobilität<br />
verzichten wollen, müssen allerdings bis zu einem<br />
bestimmten Punkt neue Verkehrsinfrastrukturen<br />
entstehen. Spätestens dann tritt die Frage nach<br />
der Gestaltung von Verkehrsinfrastrukturen und<br />
deren Wirkung (z. B. domestizierend, verschwunden,<br />
inszeniert) in den Mittelpunkt des Interesses.<br />
ziele und Ansatzpunkte einer<br />
stadtverträglichen mobilität<br />
und <strong>Logistik</strong><br />
Diesem Spannungsfeld stehen vier Zielebenen<br />
gegenüber, auf denen ein Interessenausgleich<br />
zwischen Bevölkerung und <strong>Hafen</strong>wirtschaft erreicht<br />
werden soll.<br />
• Die Transport- bzw. Verkehrsbelastungen<br />
aus der <strong>Hafen</strong>tätigkeit sollen reduziert<br />
werden.<br />
• Die Lärmbelastungen durch die Transportund<br />
Umschlagprozesse sollen reduziert<br />
werden.<br />
• Bei der Gestaltung neuer <strong>Hafen</strong>- bzw. Verkehrsinfrastrukturen<br />
ist auf ihre soziale<br />
Verträglichkeit, Ästhetik usw. zu achten.<br />
•<br />
Gleichzeitig muss die logistische Funktionsfähigkeit<br />
der <strong>Stadt</strong> als solche, also<br />
deren Ver- und Entsorgung, sichergestellt<br />
werden.<br />
Da die Zielebenen untereinander wiederum Spannungsfelder<br />
erzeugen, ist die Suche nach geeigneten<br />
Gestaltungsansätzen zur Reduzierung<br />
von Belastungen und damit die Verringerung der<br />
Anzahl der Betroffenenfälle schon in den offensichtlichen<br />
und quantifizierbaren Handlungsfeldern<br />
nicht trivial. Die Herausforderungen steigen,<br />
wenn Maßnahmen auf der individuellen Ebene<br />
(Bevölkerung, Unternehmen) ansetzen oder im<br />
Abwägungsbelang der ökonomischen aber auch<br />
sozial-ökologischen Ver- und Entsorgungssicherheit<br />
liegen.<br />
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